Ernst & Young

Stand: 01.04.2022

Eschborn, Düsseldorf, München

Bewertung

Die Finanzsteuerpraxis der seit Langem zu den führenden Häusern zählenden Big-Four-Gesellschaft durchlebt wie ihre unmittelbaren Wettbewerberinnen KPMG und PricewaterhouseCoopers eine bewegte Phase. Denn die durch das FISG nochmals verschärfte WP-Rotation stellt auch EY vor die Herausforderung, ihre Beratungsbeziehungen zu großen Bank- und Versicherungsgesellschaften laufend zu überprüfen und ggf. zugunsten der Prüfung abzugeben. Auf den ersten Blick mag dies Weggänge wie den des renommierten Banken-Steuer-Partners Dr. Marcus Helios erklären. Und der Wechsel der langjährigen Leiterin der Abteilung Financial Services Tax & Law Rosheen Dries ins Luxemburger EY-Büro scheint konsequent, denn hier kann die erfahrene Asset-Management-Expertin den Ausbau des – nicht von der Rotation betroffenen – Geschäfts vorantreiben. Luxemburg erfreut sich nach dem Brexit einer nochmals deutlich gestiegenen Beliebtheit bei Asset-Managern, die vormals in Großbritannien ihren Sitz hatten. Auf den zweiten Blick ist jedoch klar, dass es so einfach nicht ist, denn infolge des Wirecard-Skandals nimmt die Zahl von EY-Audit-Mandaten bei großen Finanzinstitutionen eher ab, was der Beratung tendenziell in die Hände spielt. Zudem ist EY auch weiter in der Lage, ihr Geschäft robust genug zu betreiben, um auch häufigeren Mandantenwechseln entgegenzuwirken. Ein Schlüssel dafür ist die weitere Stärkung ihrer technologischen Kompetenz, die für die Erfassung von Kapitalanlagen, aber auch für die derzeit zentralen Themen Tax Operations/(Teil-)Outsourcing oder die Beratung zu TCMS überlebenswichtig ist. Die Ernennung des Tax-Technology-Spezialisten Björn Scharfschwerdt zum Equity-Partner unterstreicht die Bedeutung dieses Feldes, bei dem es konzernsteuerlich nicht nur darauf ankommt, die aktuellen globalen steuerrechtlichen Veränderungen wie Mindestbesteuerung und Neuaufteilung des Steuersubstrats in der Compliance zu berücksichtigen, sondern auch möglichst einfache Schnittstellen zu verschiedenen ERP-Landschaften zu schaffen, um bei Funktionsauslagerungen handlungsfähig zu sein. Nicht zuletzt hier können dann die Spezialisten aufsetzen, von denen EY nach wie vor überdurchschnittlich viele bekannte Köpfe für sämtliche finanzsteuerliche Verästelungen in ihren Reihen hat, darunter auch den neuen Leiter von FS Tax & Law Christian Rengier.

Oft empfohlen

Michael Berberich (Transaktionssteuern für Finanzakteure), Ingo Bustorff (USt für Banken), Petar Groseta (US-Quellensteuer), Christian Rengier (Besteuerung von Versicherern)

Teamgröße

154, davon 12 Partner, 50 weitere Berufsträger

Schwerpunkt in

Eschborn, München

Abgänge (Partner)

Dr. Bela Jansen (zu Luther, Frankfurt), Nils Bleckmann (zu WTS, Frankfurt), Dr. Marcus Helios (zu Grant Thornton, Frankfurt)

Schwerpunkte

operationelle Übernahme von Steuerfunktionen, Investmentsteuern, Betriebsprüfungen, Steuerreporting für Finanzdienstleister

Kernmandantschaft

Banken, Fondsgesellschaften, Asset-Manager, Bausparkassen, Versicherer, Leasinggesellschaften

Top-Mandate

lfd.: u.a. DZ Bank, BayernLB, UniCredit (jeweils aus dem Markt bekannt)

Weitere Mandate

keine Nennungen