In dem Verfahren ging es um den Vorwurf der Hinterziehung von Sozialabgaben und Steuern in zweistelliger Millionenhöhe. Im November hatte das Landgericht die Anklage aber nicht zugelassen. In dem Beschluss hieß es, dass die im Bordell tätigen Prostituierten und Masseure als Selbstständige gesehen werden. Ermittler hatten hingegen von Scheinselbstständigkeit gesprochen, es habe Dienst- und Schichtpläne sowie Anweisungen der Betreiber gegeben. Konkret hatte die Staatsanwaltschaft zwei Geschäftsführern und drei Hausdamen vorgeworfen, insgesamt 17,5 Millionen Euro Steuern und Sozialabgaben hinterzogen zu haben.
Die Anwälte der Betreiber kündigten in einer Mitteilung an, jetzt Ansprüche auf Schadenersatz prüfen zu wollen. In den 31 Monaten, die das Verfahren dauerte, seien die Verdächtigten öffentlich angeprangert worden und hätten materielle Schäden erlitten. Zudem saßen sie vorübergehend in Untersuchungshaft.
Rund 900 Polizisten, Zollfahnder und Staatsanwälte hatten das Bordell im April 2016 durchsucht. Mehrere Verdächtige waren festgenommen worden. Danach hatte die Staatsanwaltschaft von direkten Verbindungen zur organisierten Rocker-Kriminalität, Ausbeutung von Prostituierten und Gewaltanwendung gesprochen.
Verteidiger H. S.
FS-PP (Berlin): Dr. Ulrich Wehner
Jacob Paulsen Wüst Löwinger (Berlin): Norman Jacob
Rüdiger Portius (Berlin)
Verteidiger K. S.
Galen (Berlin): Dr. Margarete Gräfin von Galen
Jacob Paulsen Wüst Löwinger (Berlin): Jan Paulsen
Dr. Silvin Bruns
Verteidiger Hausdamen
Buchheim + Partner (Berlin): Götz Buchheim, Stephan Schneider
Jacob Paulsen Wüst Löwinger (Berlin): Norman Jacob jun.
FS-PP (Berlin): Dr. Phillip Horrer, Ria Halbritter
Joachim Bremer (Frankfurt)
Staatsanwaltschaft Berlin
Dr. Petra Leister (Oberstaatsanwältin), Dr. Leonie von Braun
(Ulrike Barth, mit Material von dpa)