Das globale Glücksspiel: Warum gehen Unternehmen Risiken bei der Compliance für indirekte Steuern ein?
Die globale Wirtschaft ist ein dynamisches Ökosystem. Eines, das sich ständig verändert und weiterentwickelt. Viele Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen setzen auf internationale Expansion und Wachstum. Dafür werden mehr Transaktionen als je zuvor über verschiedene Kanäle abgewickelt – ein Ergebnis der Fortschritte im grenzüberschreitenden Handel und auf den globalen e-Commerce-Märkten.
Für Unternehmen ist die Möglichkeit, Produkte, Dienstleistungen und Abonnements im Ausland zu verkaufen, eine Riesenchance. Aber diese Transaktionen bedeutet oft auch ein komplexes Geflecht von steuerlichen Verpflichtungen und Regeln.
Inzwischen gibt es weltweit zahlreiche Steuerbehörden, die die Steuer am Bestimmungsort erheben. In der Folge müssen Unternehmen in vielen Fällen den indirekten Steuersatz des Landes, aus dem der Kunde kommt, in Rechnung stellen und diese Steuer mit der zuständigen lokalen Behörde abrechnen.
Dies stellt Steuerteams vor eine Herausforderung: Ähnlich einem Labyrinth müssen sie die jeweiligen Steuersätze und Regeln für indirekte Steuern für jede einzelne Gerichtsbarkeit ermitteln. Welche Kosten werden dafür in Kauf genommen? Oder gehen sie ein gewisses Geschäftsrisiko ein und müssen damit rechnen, dass sie letztlich nicht mehr alle Vorschriften einhalten können?
Jüngste Untersuchungen von Vertex anhand von 580 Verantwortlichen in Unternehmen, die Einfluss auf Entscheidungen im Bereich der indirekten Steuern haben, zeigen: 74 Prozent der Befragten, die alle aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen US-Dollar stammen, sind bereit, Risiken bei der Einhaltung der indirekten Steuern einzugehen. Ein Ergebnis, dessen Hintergründe genauer betrachtet werden sollten.
Regeln brechen?
Grundsätzlich sind Steuer- und Finanzverantwortlichen bestrebt, die Regeln und Vorschriften der indirekten Steuern einzuhalten. Die Risiken, die mit der Nichteinhaltung von Vorschriften verbunden sind, können enorm sein und zu hohen Geldstrafen und Rufschädigung führen – dies kann das Wachstum und die Entwicklung eines Unternehmens ernsthaft beeinträchtigen. Beispielsweise sind in Deutschland die Strafen für die Nichteinhaltung von Vorschriften viel härter, wenn Fehler nachweislich vorsätzlich begangen werden – etwa, wenn versucht wird, Umsatzsteuerfehler zu verbergen oder die Steuerbehörden absichtlich in die Irre zu führen. In diesen Fällen kommt es in der Regel zu Strafverfahren mit hohen Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen. Dies sind oft die Betrugsszenarien, über die auch Zeitungen berichten.
Fehler aus Versehen?
Es ist kaum anzunehmen, dass diejenigen, die Einfluss auf ihre Steuer- und Finanzabteilungen haben, absichtlich (und offenkundig) alle Vorsicht in den Wind schlagen und sich nicht an die Vorschriften für indirekte Steuern halten.
Vielmehr könnte das Risiko, das sie eingehen, mit den ständigen Änderungen der Steuervorschriften erklärt werden, durch die sich die Zielvorgaben für Steuer-Compliance häufig verschieben. Bezieht man die US-Steuerlandschaft mit ein, so gibt es mehr als 10.000 Steuerbezirke mit unterschiedlichen indirekten Steuersätzen und -vorschriften. Für international tätige Unternehmen besteht ein größerer Spielraum für Fehler und Compliance-Brüche als für diejenigen, die nur in einem einzigen europäischen Land tätig sind und nur dafür einen übersichtlichen Satz an Vorschriften zu befolgen haben.
Dies bestätigt auch die Untersuchung: 90 Prozent der aus den USA befragten Untersuchungsteilnehmer sind der Ansicht, dass die Einhaltung der Vorschriften im Bereich der indirekten Steuern für ihr Unternehmen ein Risiko darstellt. Hingegen sind nur 56 Prozent der Befragten aus den südeuropäischen Ländern (Frankreich, Italien und Spanien) dieser Meinung.
Darüber hinaus könnte es an fehlendem Wissen über indirekte Steuerpflichten liegen. So verfügen beispielsweise kleinere Unternehmen mit knappen Budgets möglicherweise nicht über eigene Steuerabteilungen, um diese brisanten Steuervorschriften vollständig zu erfassen und zu berücksichtigen.
Auf Technologie setzen
Was auch immer die Gründe sein mögen – 42 Prozent der Entscheidungsträger im Bereich indirekter Steuern sind sich einig, dass die steigende Zahl von Steuerregeln und -vorschriften Compliance immer schwieriger macht.
Unternehmen, die Compliance vernachlässigen, ignorieren nicht nur gesetzliche Regeln und Vorschriften, sondern lassen auch die Mitarbeiter ihres Unternehmens im Hinblick auf die Sorgfaltspflicht im Stich. Schließlich geraten diese Mitarbeiter in die Schusslinie, wenn sie einen Arbeitgeber vertreten, der sich nicht an die Vorschriften hält. Für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich im komplexen Regelwerk der indirekten Steuern zurechtzufinden, ist die richtige Unterstützung wichtig.
Es gibt Lösungen auf dem Markt, die den Steuerteams helfen, in diesem sich ständig verändernden Minenfeld der indirekten Steuern auf dem Laufenden zu bleiben. Die Investition in eine End-to-End-Steuertechnologie hilft beispielsweise dabei, alle Arten von indirekten Steueranforderungen in zahlreichen Regionen zu automatisieren und gleichzeitig mit dem Wachstum des digitalen Online-Verkaufs und des grenzüberschreitenden Handels in Echtzeit Schritt zu halten.
Entsprechend gaben 41 Prozent der Entscheidungsträger im Bereich der indirekten Steuern an, dass die Einführung spezieller Steuertechnologien die Verwaltung ihrer Compliance-Verantwortlichkeiten erleichtert hat. Damit ist klar, dass Technologie die Verwaltung der indirekten Steuern erleichtern und Steuerrisiken verringern kann.
Steuertechnologie erhöht die Detailgenauigkeit und Flexibilität in Finanzprozessen insbesondere im Bereich der indirekten Steuern und fördert das Unternehmenswachstum und die Unternehmensagilität im Bereich Logistikketten und Absatzmärkten. Gleichzeitig wird das Steuerrisikoprofil effizient und aktiv gemindert. Somit wird die Steuerabteilung vom Problemkind und Geschäftsverhinderer zum aktiv fördernden Businesspartner.
Über die Studie
Die Studie wurde unter 580 Experten mit Einfluss auf Entscheidungen im Bereich der indirekten Steuern in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Dollar durchgeführt. Berücksichtigt wurden Belgien, die Niederlande, die DACH-Region, die nordischen Länder, Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Irland und die USA.
Insgesamt entsprechen die Ergebnisse einer Genauigkeit von ± 4,1 Prozent bei einem Konfidenzintervall von 95 Prozent und der Annahme eines Ergebnisses von 50 Prozent.
Die Befragungen wurden von Sapio Research im Juni 2023 mit einer E-Mail-Einladung und einer Online-Umfrage durchgeführt.
Über Vertex
Vertex, Inc. ist ein weltweit führender Anbieter von Software und Lösungen für indirekte Steuern.
Das Kerngeschäft ist die Bereitstellung zuverlässiger Steuertechnologie, die es globalen Unternehmen ermöglicht, sicher zu handeln, Vorschriften einzuhalten und zu wachsen. Die Lösungen können auf bestimmte Branchen zugeschnitten werden und bilden die wichtigsten Bereiche der weltweiten indirekten Steuern ab, einschließlich Sales &Use Taxes, VAT, GST etc. Mit Hauptsitz in Nordamerika und Niederlassungen in Südamerika und Europa beschäftigt Vertex über 1.400 Experten und unterstützt Unternehmen weltweit.
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