Ticker
September 2024
Neuzugang bei Immunitas
Der bisherige Leiter Steuern bei ALBA, Markus Deupmann, wechselt zum Oktober an den Berliner Standort der Beratungsgesellschaft. Der Rechtsanwalt und Steuerberater wird als Of Counsel die Betreuung von Betriebsprüfungen sowie von Familienunternehmen und Family Offices unterstützen.
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Datev präsentiert neuen Mittelstandsindex
Die Datev eG hat den neuen „DATEV Mittelstandsindex“ vorgestellt. Dieser soll die wirtschaftliche Lage mittelständischer Unternehmen in Deutschland abbilden. Der Index basiert auf anonymisierten Daten von mehr als einer Million mittelständischen Unternehmen sowie den Lohnabrechnungen von mehr als acht Millionen Beschäftigten und umfasst Bereiche wie Umsätze, Investitionen, Beschäftigung und Liquidität. Der Mittelstandsindex wird künftig monatlich erhoben und richtet sich besonders an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie an Berater und Entscheidungsträger, die damit datenbasierte Einblicke erhalten.
Quelle: Datev
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Bundesrat: Steuerliche Themen der 1047. Plenarsitzung
Am Freitag wird der Bundesrat in einer Plenarsitzung mehrere steuerlich relevante Themen diskutieren: Der Entwurf des Jahressteuergesetzes 2024 (TOP 32) und das Steuerfortentwicklungsgesetz (TOP 35), das Änderungen im Einkommensteuertarif vorsieht, wie auch das Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 (TOP 37), das steuerliche Freigrenzen anpassen soll. Weitere Themen sind der Entwurf zur Vergabe steuerlicher Wirtschafts-Identifikationsnummern (TOP 74) und das Gesetz zur Regelung hybrider und virtueller Versammlungen im Steuerberatungsgesetz (TOP 7).
Quelle: Bundesrat
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Busse & Miessen stärkt Steuer- und Gesellschaftsrecht
Die Steuer- und Gesellschaftsrechtlerin Alexandra Wrobel (44) wechselt zum Oktober als Salary-Partnerin zu der Bonner Kanzlei Busse & Miessen. Sie war zuvor gut zwei Jahre lang in der Bonner Dependance von Dr. Caspers Mock & Partner tätig, ebenfalls als Salary-Partnerin. Während Caspers Mock in Bonn einen starken Immobilien-Schwerpunkt hat, ist Busse & Miessen vor allem für das Franchiserecht sowie die Beratung im Gesundheitswesen bekannt. In dem letztgenannten Gebiet sowie im Vertriebsrecht soll Wrobels Corporate-Expertise vorrangig zum Einsatz kommen.
BMF: Steuereinnahmen im August um 5 Prozent gestiegen
Die Steuereinnahmen sind im August 2024 um gut 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Bei den Gemeinschaftsteuern, die den größten Teil des Aufkommens ausmachen, wurde ein Zuwachs von über 3 Prozent verzeichnet. Dabei legten die Einnahmen aus der veranlagten Einkommensteuer und der Lohnsteuer zu, während das Aufkommen aus den Steuern vom Ertrag und der Körperschaftsteuer zurückging. Ein starkes Plus von 18 Prozent ergab sich bei den Bundessteuern, vor allem durch Einnahmen aus dem EU-Energiekrisenbeitrag.
Quelle: BMF-Monatsbericht September 2024
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Gewerbesteuereinnahmen erreichen 2023 erneut Höchststand
Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer stiegen 2023 mit rund 75,1 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand – ein Plus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit verzeichnen die Gemeinden in Deutschland das dritte Jahr in Folge Rekordeinnahmen. Die höchsten Zuwächse gab es in Brandenburg (27,0 Prozent) und Sachsen (21,8 Prozent). Bremen führte bei den Stadtstaaten mit einem Anstieg von 23,3 Prozent. Lediglich Rheinland-Pfalz verzeichnete mit minus 29,1 Prozent einen Rückgang. Zusätzlich stiegen die Grundsteuereinnahmen: Grundsteuer A um 0,8 Prozent auf 0,4 Milliarden Euro und Grundsteuer B um 1,3 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Insgesamt erzielten die Gemeinden aus Grund- und Gewerbesteuer Einnahmen von rund 90,6 Milliarden Euro – ein Anstieg von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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Rheinland-Pfalz führt Betriebsprüfungsprojekt „RAUPE“ ein
Zum 1. Januar 2025 wird in den rheinland-pfälzischen Finanzämtern das Projekt „RAUPE“ (Regionale Außenprüfungseinheiten) flächendeckend eingeführt. Ziel des Projekts ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Finanzämtern zu stärken, Synergien bei Betriebsprüfungen zu nutzen und Nachwuchskräfte zu fördern. Die Finanzämter werden in sechs Kooperationsräume gegliedert, um Personalressourcen und Spezialwissen effizient einzusetzen. Das Finanzamt Kaiserslautern hatte das Konzept im Vorfeld erfolgreich erprobt.
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Bundestag: Debatte zum Jahressteuergesetz 2024
Am 25. September wird der Bundestag den Entwurf der Bundesregierung für das Jahressteuergesetz 2024 (Drucksache 20/12780) in erster Lesung beraten. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem eine vereinfachte lohnsteuerliche Behandlung von Mobilitätsbudgets und verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen für Stromspeicher vor. Zudem wird die Kleinunternehmerregelung im Umsatzsteuerrecht angepasst, und es sollen höhere Freigrenzen für Hobbybrauer gelten. Der Finanzausschuss wird die Federführung in den weiteren Beratungen übernehmen. Die Debatte wird ab 17:15 Uhr live übertragen.
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Niedersachsen: Digitales Meldeportal für Steuerdelikte ab 2025 geplant
Ab 2025 soll in Niedersachsen ein digitales Meldeportal für Steuerdelikte eingeführt werden. Das von der rot-grünen Landesregierung geplante Portal wird zunächst in einer Pilotphase gestartet, wie das Finanzministerium mitteilte. Ziel des Portals ist es, die Steuergerechtigkeit zu fördern und eine gleichmäßige Besteuerung sicherzustellen. Auch anonyme Anzeigen sollen möglich sein. Die Finanzverwaltung ist verpflichtet, eingehende Anzeigen zu prüfen, wenn ausreichend Anhaltspunkte für eine Steuerstraftat vorliegen.
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Influencer stärker im Fokus von Betriebsprüfungen
CDU und Die Grünen in NRW wollen den Einsatz digitaler Instrumente im Kampf gegen Steuerhinterziehung verstärken. Ein Antrag dazu soll im Landtag beschlossen werden, der automatisierte Datenabgleiche bei Steuerfestsetzungen vorsieht. Diese Abgleiche könnten Hinweise auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung liefern. Auch die Aktivitäten der E-Commerce-Branche und die Einnahmen von sogenannten Influencern sollen verstärkt überprüft werden. Anfang 2024 wurde in NRW das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität gegründet, das nun ein eigenes IT-Kompetenzzentrum aufbauen will. Ziel ist es, die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden zu verbessern und NRWs Führungsrolle in diesem Bereich auszubauen. Zudem wird ein effektives Gesetz gefordert, um illegal erworbenes Vermögen einzuziehen.
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Milliarden-Strafen gegen Apple und Google
Der EuGH urteilte über zwei Fälle zu Google und Apple. Google wurde wegen eines Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung mit einer Strafe von 2,4 Milliarden Euro belegt, da es seinen Preisvergleichsdienst in der Suchmaschine bevorzugt darstellte. Der EuGH bestätigte nun endgültig die Entscheidung der EU-Kommission. Apple hingegen wurde zur Nachzahlung von 13 Milliarden Euro Steuern aufgefordert, weil die EU-Kommission Steuerabsprachen mit Irland als unzulässige Beihilfe ansah. Obwohl Apple 2020 vor dem EU-Gericht gewann (Apple muss dank Freshfields vorerst keine Steuern an Irland nachzahlen), bestätigte der EuGH nun die Steuernachforderung. Beide Urteile stärken die Position der EU-Kommission im Wettbewerbsschutz.
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Personalabbau bei PwC
Die schwächelnde Konjunktur trifft auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. 1800 Mitarbeiter sollen laut einem internen Memo im Oktober entlassen werden, wie das Wall Street Journal berichtete. Der Stellenabbau steht im Zusammenhang mit einer Umstrukturierung der Technologie-Abteilung. Betroffen sind Partner, Managing Directors und Mitarbeiter in den Bereichen Business Service, Audit und Steuern. Etwa die Hälfte der Stellenkürzungen erfolgt in den USA. PwC Deutschland wollte sich auf Anfrage von JUVE Steuermarkt nicht zu der Frage äußern, ob auch Stellen in Deutschland von den geplanten Kündigungen betroffen sind.
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Grundsteuer: Diskussion um mögliche Senkung des Hebesatzes in Baden-Württemberg
Laut dem Finanzministerium Baden-Württemberg könnten viele Kommunen den Hebesatz für die Grundsteuer senken, ohne Einbußen bei den Einnahmen hinzunehmen. Nach Berechnungen des Ministeriums hätten 78 Prozent der Städte und Gemeinden Spielraum für eine Absenkung. Lediglich 22 Prozent der 1.101 Städte und Gemeinden müssten ihren Hebesatz erhöhen, um das Aufkommen stabil zu halten, wenn die Reform Anfang 2025 in Kraft tritt. Diese Reform geht auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2018 zurück, das die alte Bemessungsgrundlage für verfassungswidrig erklärte. Die Kommunalverbände kritisieren jedoch das vom Ministerium veröffentlichte Transparenzregister und warnen vor übertriebenen Hoffnungen auf eine Steuerentlastung.
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Studie: Kommunen und Kirchen kämpfen mit Steuerbürokratie
Eine neue Studie des von KPMG Deutschland geförderten Instituts für den öffentlichen Sektor zeigt, dass 95 Prozent der 150 befragten öffentlich-rechtlichen Organisationen, darunter Kommunen und Kirchen, in den letzten 10 Jahren steigende Anforderungen im Steuerrecht wahrgenommen haben. Besonders herausfordernd ist das neue Umsatzsteuerrecht, das für 77 Prozent der Befragten die größten Schwierigkeiten darstellt. Obwohl viele Organisationen steuerliche Risiken erkennen, mangelt es an qualifiziertem Personal und spezialisierter IT. Immerhin hat ein Drittel der Organisationen bereits ein Tax Compliance Management System (TCMS) eingeführt, und weitere 51 Prozent planen dessen Implementierung.
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dhpg setzt auf KI-Tool zur Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten
dhpg hat gemeinsam mit dem KI-Entwickler Deep Neuron Lab ein Tool entwickelt, das ab 2025 zur Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) eingesetzt werden soll. Das Tool optimiert den Prüfungsprozess, indem es dynamische Checklisten basierend auf unternehmensspezifischen Daten erstellt. Ab 2024 sind Unternehmen mit einer Bilanzsumme von 25 Mio. Euro, Umsatzerlösen von 50 Mio. Euro oder mit durchschnittlich 250 Mitarbeitenden verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.
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Bundestag: Kleine Anfrage zu Verteilung von Spitzen- und Höchststeuersätzen
Die Gruppe Die Linke hat eine Kleine Anfrage (20/12663) gestellt, in der sie nach der Anzahl der Steuerpflichtigen in Deutschland fragt, die den Spitzen- und Höchststeuersatz zahlen. Zudem erkundigen sich die Abgeordneten, wie sich die Steuerzahler über die verschiedenen Progressionszonen verteilen. Weiterhin möchten sie wissen, wie der Höchststeuersatz angepasst werden müsste, um den Wegfall des Solidaritätszuschlags auszugleichen. Die Anfrage thematisiert auch die Entwicklung der Durchschnitts- und Grenzsteuersätze sowie des Nettoeinkommens seit 2014.
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ETL Global ernennt Co-Head des German Desks
ETL Global hat die Steuerberaterin Anette Holzinger zur Co-Head des German Desk ernannt, wo sie gemeinsam mit Dr. Jörg Hörauf die deutschsprachige Beratung im internationalen Kontext leitet. Das German Desk unterstützt Unternehmen und Privatpersonen aus der DACH-Region bei globalen Aktivitäten. Darüber hinaus ist Holzinger seit Mai 2022 Partnerin beim ETL-Netzwerk-Mitglied mgr in London.
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Bundestag: Kleine Anfrage zu Steuerschäden durch Cum-Ex-Geschäfte
Die Gruppe Die Linke hat eine Kleine Anfrage (20/12678) zu den Steuerschäden durch Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte gestellt. Sie erkundigt sich nach der Anzahl der Verdachtsfälle, dem Umfang der entstandenen Steuerschäden und den bereits zurückgeholten Beträgen. Zudem möchte sie wissen, welche Maßnahmen die Bundesregierung plant, um die Aufarbeitung und Rückholung der Steuerschäden zu beschleunigen.
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Forvis Mazars ernennt neue Partnerinnen und Partner
Zum September hat Forvis Mazars insgesamt neun neue Partner in seine Partnerschaft aufgenommen, darunter acht aus den eigenen Reihen. In der Steuerberatung wurden Dennis Kellmann (Düsseldorf), Esther Knieschke (Hamburg), Danijela Mijatov und Thomas Pelzer (beide Berlin) zu Partnerinnen und Partnern ernannt. Zudem gab es drei Ernennungen in der Wirtschaftsprüfung und eine im Bereich Financial Advisory. Prof. Dr. Steffen Kuhn verstärkt als externer Neuzugang die Wirtschaftsprüfung am Standort Stuttgart. Lesen Sie zum Wechsel von Dennis Kellmann von EY in 2022 auch unsere unten verlinkte Nachricht.
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August 2024
BMF verschiebt Meldeverfahren von Kapitalerträgen
Mit dem Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetz (AbzStEntModG) nimmt das Bundesfinanzministerium (BMF) Anpassungen an den Regeln der Meldepflichten für Kapitalertragsteuerpflichtige vor. Laut BMF-Schreiben soll eine einheitliche Übermittlung der Angaben nach § 45b EStG und § 45c EStG gewährleistet werden. Die Übermittlung der Angaben ist erstmals für Kapitalerträge vorzunehmen, die nach dem 31. Dezember 2025 zufließen.
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