Bei BRL übernahm Tepfer seit 2012 als Partner unter anderem die Schnittstellenberatung zwischen Energie- und Steuerrecht. Zuvor war Tepfer bei der Big-Four-Gesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) im Steuer- und Gesellschaftsrecht tätig, nachdem er seine anwaltliche Berufslaufbahn bei CMS Hasche Sigle in Leipzig begonnen hatte.
Tepfer berät vor allem mittelständische Unternehmen und zahlreiche Stadtwerke, aber auch die Hamburger Hochbahn und die Robert Bosch Stiftung. Darüber hinaus unterstützt er Landkreise, Städte und Gemeinden im EU-Beihilferecht und bei der Umstrukturierung ihrer Energie-, Wasser-, Verkehr- und Bädergesellschaften. Hier sieht Friedrich Graf von Westphalen (FGvW) Schnittstellen zur eigenen öffentlich-rechtlichen Mandantschaft, da sie beispielsweise mit ihrem Kölner Team zu Verwaltungs- und Haftungsthemen im Energie- und Entsorgungssektor berät.
Tepfer deckt mit seinem Team auch die steuerrechtliche Strukturierung von Transaktionen ab und ergänzt damit das M&A-Team von FGvW, das inzwischen auf gut 30 Anwältinnen und Anwälte angewachsen ist.
Ausbau der Tax-Praxis
Tepfer kommt mit seinem Steuerteam bestehend aus Linda Hahn (Rechtsanwältin), Carina Hauptmann (Rechtsanwältin/Steuerberaterin) und Annika Kringel (Steuerberaterin). Damit wird die steuerrechtliche Kompetenz von FGvW, die von dem Berliner Partner Oliver Ehrmann aufgebaut wurde, erweitert.
Für BRL, die am Hamburger Stammsitz derzeit noch 10 Steuerpartner zählt, bedeutet der Teamwechsel allerdings einen weiteren Aderlass. Denn Oliver Ehrmann war bereits Steuerpartner bei BRL und sollte den Ausbau des kleineren Berliner Standorts vorantreiben. Ehrmann war bereits im Mai 2020 von BRL zu FGvW gewechselt, um gemeinsam mit dem Venture-Capital-Experten Alexander Hartmann den Berliner Standort der Wirtschaftskanzlei aufzubauen.
Beratung an Schnittstelle zwischen Energie- und Steuerrecht gefragt wie nie
Der Wechsel Tepfers und seines Teams kann aber auch – über die Konstellation FGvW und BRL hinaus – in einem größeren Zusammenhang gesehen werden: Nachdem der Bereich Public Services in der Branche jahrelang stiefmütterlich behandelt wurde und PwC ihn zunächst sogar ganz abstoßen zu wollen schien, haben der Green Deal der EU und der Ukraine-Krieg die Situation komplett gedreht: Experten, die an den Schnittstellen von Energierecht, öffentlichem Recht, Gesellschafts-und Steuerrecht beraten können, sind gefragter denn je – nicht nur bei Themen wie der Stromsteuer und der steuerlichen Strukturierung von gestressten Energieversorgern.
Wechsel auch bei PwC und WTS an der Schnittstellenberatung
Tepfer ist gerade im letzten Jahr mehrfach als Referent zum Thema Energiekrise aufgetreten. Nun kann er seine Mandantschaft in einer fachlich breiter aufgestellten Sozietät betreuen.
Auch PwC widmet dem Thema wieder mehr Aufmerksamkeit: Aus dem sogenannten ‚Green Tax‘-Team der WTS holte sie den Kölner Steuer- und Energierechtsexperten Jan Steinkemper mit einem kleinen Team. Durch die neue Plattformstrategie der Big Four entstand zwischen PwC Legal und PwC Tax eine neue Task Force, die genau an der Schnittstelle von Energierecht und Steuerrecht beraten soll.
Im Gegenzug holte WTS bereits zum Dezember den Verbrauchsteuer- und Energierechtsexperten Thomas Übleiß vom Chemiekonzern Brenntag.