Outsourcing

PwC übernimmt weltweites Steuergeschäft von GE

Die WP-Gesellschaft PricewaterhouseCoopers übernimmt weltweit rund 650 Mitglieder der Steuerabteilung von General Electric. In 42 Ländern sollen die GE-Mitarbeiter der Corporate-Tax-Abteilung zu der Big-Four-Gesellschaft wechseln. PwC erhofft sich dadurch mittelfristig Mehreinnahmen von mehr als einer Milliarde Dollar. In Deutschland ist die gesamte Steuerabteilung von dem Deal betroffen.

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Mit rund zehn Mitarbeitern ist die hiesige Abteilung unter der Ägide von Steuerabteilungsleiter Jörg Dohnert jedoch verhältnismäßig klein. Ob auch Dohnert selbst zu PwC geht, ist nicht bekannt. Sowohl GE als auch PwC in Deutschland wollten zu dem Vorgang keine Stellung nehmen.

International ist das Outsourcing praktisch des gesamten Konzernsteuergeschäfts in jedem Fall ein Coup. Das wird nicht nur an dem erhofften Mehr-Umsatz von einer Milliarde Dollar deutlich. Denn PwC übernimmt auch die gesamte technologische Plattform der Steuerabteilung. So will die WP-Gesellschaft mit Hilfe der übernommenen GE-Mitarbeiter – die künftig als eigene Abteilung unter dem Namen Global Enterprise Tax Solutions Team firmieren – Steuer-Dienstleistungen auch anderen Konzernen anbieten. Nach einem Bericht des ‚Wall Street Journal‘ handelt es sich dabei um Aufgaben wie Steuergestaltung und -beratung und die Beratung bei der Erstellung von Konzernabschlüssen.

Die Zeitung berichtet weiter, dass bei GE weltweit in 300 Ländern rund 5.500 verschiedene Steuererklärungen und -abschlüsse erstellt werden.

Über die Hintergründe des Deals ist noch nicht allzu viel bekannt. Die Federführung des Projekts liegt bei PwC in den USA. Nach Angaben des amerikanischen PwC-Managing-Partners und stellvertretenden Vorstandschefs Mark Mendola haben die Beratungsgesellschaft und GE seit mehr als einem Jahr über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen. Im Markt wird angenommen, dass die weltweite Steuerabteilung des US-amerikanischen Konzerns nach der Trennung von GE Capital zu groß geworden sei. So könne PwC nun auf Steuerexperten zurückgreifen, die zuletzt nicht voll ausgelastet gewesen seien. Auch die neuen Regelungen um eine weltweit neue Steuerordnung im Rahmen von BEPS sprächen für den Deal, weil GE so auf die weltweite Expertise von PwC zurückgreifen könne, ohne dafür eigene Ressourcen aufzubauen.

Der verlängerbare Fünfjahresvertrag soll zum April in Kraft treten. Nach eigenen Angaben verfügt PwC über die größte Steuerpraxis in den USA. Im Jahr 2016 erwirtschaftete PwC in der Steuerberatung 9,1 Milliarden US-Dollar (rund 8,55 Milliarden Euro). (Jörn Poppelbaum, René Bender, Daniel Lehmann)

Zuerst veröffentlicht am 16.01.2017.

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