Anlagenbau

Altor steigt mit Milbank und E+H bei VTU ein

Die skandinavische Private-Equity-Gesellschaft Altor Equity Partners hat den österreichischen Technologiekonzern VTU gekauft. Verkäuferin ist die Deutsche Private Equity. Die behördlichen Genehmigungen stehen noch aus.

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Matthias Schell

DPE war 2018 bei der VTU-Gruppe eingestiegen und hat seine Mehrheitsanteile nach fünfjähriger Investitionszeit verkauft. Das Unternehmen habe sich, so der Private-Equity-Fonds in einer Pressemitteilung, in der Zeit sehr gut entwickelt und seinen Umsatz um 160 Prozent gesteigert.  Das Management bleibt weiterhin mit einer Rückbeteiligung von 30 Prozent an Bord.  

VTU mit Hauptsitz in Grambach bei Graz plant und liefert Anlagen für Unternehmen aus den Branchen Life Sciences, Pharma, Chemie, Metallurgie, Öl und Gas. Zu den Kunden zählen Novartis, Evonik und Boehringer Ingelheim. Im Jahr 2021 erwirtschaftete das Unternehmen 134 Millionen Euro Umsatz. Es unterhält 33 Standorte und zählt 1.200 Mitarbeitende in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Polen, Rumänien und Belgien.

Die Verkäuferin DPE ist ein Beteiligungshaus mit Sitz in München. Es investiert vor allem in der DACH-Region und verwaltet insgesamt 2 Milliarden Euro. Käuferin Altor verfügt über 8,3 Milliarden Euro in 5 Fonds. Für Altor ist es eine von mehreren Investitionen in der DACH-Region. Die Gesellschaft war im Mai 2022 beim Industriedienstleister Kaefer aus Bremen eingestiegen und hat erst kürzlich die Wiener Spezialbank Kommunalkredit übernommen.

Berater Altor
Milbank (Frankfurt): Michael Bernhardt (Federführung; Corporate/M&A), Dr. Matthias Schell (Steuern; München), Barbara Mayer-Trautmann (Finance; München), Alexander Rinne (Kartellrecht; München), Jennifer Seipelt (Corporate/M&A; München); Associates: Johannes Wohlmuth, Leonard Mittmann, Lana Bierstedt (alle Corporate/M&A), Alexander Zyrewitz (Kartellrecht; München)
E+H (Wien): Dr. Philipp Schrader (Federführung; Corporate/M&A), Dr. Helmut Liebel (IP/IT), Dr. Jana Eichmeyer (Arbeitsrecht), Dr. Laurenz Liedermann (Bankenrecht und Finanzierung); Associates: Dr. Stefan Jeitler (Federführung; Corporate/M&A), René Renner (Bankenrecht und Finanzierung), Titus Kahr (Öffentliches Recht), Florian Vidreis (Corporate/M&A), Adrian Walser (Arbeitsrecht; alle vier Rechtsanwaltsanwärter)

Martin Friedberg

Berater DPE
CMS Hasche Sigle (Frankfurt): Dr. Hendrik Hirsch (Federführung; Corporate/M&A), Dr. Martin Friedberg (Steuern; Düsseldorf), Stefan Lehr (Kartellrecht), Dr. Martin Pfaff (Finanzierung), Dr. Dirk Baukholt; Associates: Dr. Maximilian Stark (beide Corporate/M&A), Thomas Schaak (Finanzierung)
Poellath (München): Dr. Michael Best (Federführung); Associates: Tobias Deschenhalm, Cornelius Roth (alle Steuern)
Schindler (Wien): Dr. Clemens Schindler (Federführung; Bilanz-, Gesellschafts- und Steuerrecht); Associates: Daniel Kropf, Stephan Bartmann (beide Steuerrecht)
Deloitte (München): David Krüger (Federführung; Corporate/M&A), Marcus Roth, Sébastien Catteau, Christian Schönberger, Isabel Wilhelm, Alexandra Schweinzer; Associate: Nikola Kedhi – aus dem Markt bekannt
Arendt & Medernach (Luxemburg): Alexander Olliges (Corporate/M&A), Jan Neugebauer (Steuerrecht; beide Federführung); Associates: Maria Grosbusch, Petros Karatzovalis (beide Corporate/M&A), Sascha Wiemann (Steuerrecht)

Benedikt Hohaus (Foto: KATJA_KUHL)

Berater VTU-Management
Poellath (München): Dr. Benedikt Hohaus – aus dem Markt bekannt

Hintergrund: Milbank hat Altor bereits 2021 beim Kauf von Sportwarenhersteller Oceansapart beraten und wurde nun erneut mandatiert. Die Kanzlei deckte vor allem das deutsche Recht ab, während E+H zur österreichischen Jurisdiktion beriet. Dem Vernehmen nach übernahm käuferseitig Ernst & Young (EY) die Tax Due Diligence mit Teams in den jeweiligen Ländern, in denen VTU vertreten ist.

Seitens DPE gab es ein Wiedersehen von drei Gesellschaften, die bereits beim Einstieg bei VTU 2018 tätig waren: Schindler, Poellath und Arendt. Im Gegensatz zu 2018 lag die rechtliche Federführung allerdings nun bei CMS. Die Verbindung zu DPE kam über eine Transaktion im Jahr 2020 zustande, bei der CMS die Gegenseite beraten hatte. CMS hat beim Exit E+H ersetzt. Die letztgenannte Kanzlei hatte DPE beim Einstieg 2018 unterstützt und fand sich nun auf der Gegenseite wieder.

Maßgeblich für die Mandatierung von CMS dürfte die internationale Einbettung gewesen sein, bezog die Großkanzlei doch Teams aus Österreich, der Schweiz, Polen, Italien, Belgien und Rumänien ein. So konnte sie die Jurisdiktionen der Länder abdecken, in denen VTU vertreten ist.

Schindler beriet steuerlich zur Transaktion und zum Exit auf Shareholder-Ebene. Poellath war in der Vergangenheit bereits mehrfach für DPE tätig und übernahm hier die steuerliche Strukturierung der Transaktion. Arendt zeichnete für steuerliche und gesellschaftsrechtliche Aspekte des Luxemburger Rechts verantwortlich. Der verkaufende Fonds ‚Deutsche Private Equity Management III‘ ist handelsrechtlich im Großherzogtum registriert.

Deloitte beriet DPE bei der Financial Due Diligence und erstellte das Tax Fact Book. Das Beteiligungshaus mandatierte in Zuge des Deals außerdem die PwC-Unternehmensberatung strategy& und die Investmentbank Houlihan Lokey.  

Aus steuerlicher Sicht zeichnete sich die Transaktion durch ihren internationalen Charakter aus. Er spiegelt sich darin wider, dass für sowohl für Altor als auch für DPE Beratungsteams aus verschiedenen europäischen Ländern tätig waren. Eine zweite Besonderheit war das grenzüberschreitende Managementbeteiligungsprogramm. Das Beteiligungsprogramm von 2018 musste aufgelöst und ein neues implementiert werden. Mit 30 Prozent ist die Rückbeteiligung verhältnismäßig hoch.

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