FAMILY-INVESTMENT

BDO-Mandantin DMB kauft bei US-Konzern ein

Die Kieler Beteiligungsholding DMB hat den Hersteller von Navigationssystemen für die kommerzielle Schifffahrt, Raytheon Anschütz, erworben. Verkäufer ist der amerikanische Großkonzern Raytheon Technologies, der auch Tochtergesellschaften und Niederlassungen von Anschütz abgibt.

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Henrik Meyer

Die Transaktion kam als Share-Deal zustande. Daraus resultiert, dass die Arbeitsverträge der Beschäftigten, die Geschäftsbeziehungen von Anschütz sowie sämtliche Forderungen und Verpflichtungen von dem Deal unberührt bleiben, heißt es in einer Presseaussendung.

Die Käuferin DMB bündelt in ihrer Holding die unternehmerischen Aktivitäten der Familie Dr. Dieter Murmann. Zu ihren sechs voneinander unabhängig agierenden Unternehmensgruppen zählen auch andere maritime Zulieferer sowie Assets im Automotive sowie Maschinen- und Anlagenbau. 

Das norddeutsche Traditionsunternehmen Anschütz gehört seit 1995 zum US-Konzern Raytheon. Ihm wird beispielsweise auch die Erfindung des Kreiselkompasses zugeschrieben. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.

Berater DMB Dr. Dieter Murmann Beteiligungsgesellschaft 
BDO (Frankfurt): Dr. Henrik Meyer, Daniela Lechler (beide Steuerrecht), Jan Odewald, Dr. Kai Behling (beide Corporate Finance; beide Düsseldorf)
Heuking Kühn Lüer Wojtek (Hamburg): Dr. Stefan Duhnkrack, Dr. Hans Hoff (beide Federführung; beide Corporate/M&A), Tim Petermann (Vertriebsrecht), Kay Jacobsen, Dr. Carlo Schmidt (beide Arbeitsrecht), Dr. Stefan Bretthauer (Kartell- und Aufsichtsrecht), Dr. Hans Wulf (IT), Dr. Søren Pietzcker (Markenrecht), Dr. Markus Collisy (Umweltrecht; Frankfurt), Dr. Katharina Prasuhn (Corporate; München), Dr. Anton Horn (Düsseldorf); Associate:  Cécile Corbet (Frankfurt; beide Patentrecht)
Shoosmiths (London): Crispin Bridges Webb (Federführung; Corporate) – aus dem Markt bekannt

Jann Jetter

Berater Raytheon Technologies
Shearman & Sterling: Sean Skiffington (Toronto), Dr. Florian Harder (München; beide M&A), Ryan Bray (Dallas), Dr. Jann Jetter (München), Simon Letherman (alle Steuern), Sam Whitaker (Arbeitsrecht; London), Matthew Readings (Kartellrecht; beide London), Clare O’Brien (M&A), John Cannon (Arbeitsrecht), Jordan Altman (IP/IT; alle New York), Daniel Laguardia (Konfliktlösung; San Francisco), Li Chen (Peking), Mehran Massih (München; beide M&A), Dr. Mathias Stöcker (Kartellrecht), Dr. Christoph Götz (beide München), Michael Ward (London; beide Steuern), Paul Balaam (Immobilienrecht; London); Associates: Sven Oppermann, Tobias Lämmle (beide München), Andreas Piepers, Irmak Ergin (beide New York), Kate Chan, Richard Quarshie, Holly Smith  (alle London), Weina Guan (Peking), Xiaoqiao Zhang, Dr. Anne Kristin Krafft, Heinrich Stirtz (alle drei München; alle M&A), Edward Rarity, Suzanne Norman (beide Kartellrecht; beide London), Matthew Brown (Washington), Eunjee Chae (London), Yasmin Abdisettar (München; alle Steuern), Zach Frankel, Austin Grossfeld (beide IP/IT; beide New York), Frederick Catterall (Restrukturierung; London)
Cleary Gottlieb (Brüssel): Christopher Cook (Kartellrecht) – aus dem Markt bekannt

Notariat
Kleinstück & Reski (Hamburg): Dr. Marcus Reski – aus dem Markt bekannt

Hintergrund: BDO pflegt bereits seit mehreren Jahren eine Mandatsbeziehung zur Beteiligungsholding DMB. Transaktionsseitig wird das Mandat maßgeblich von Odewald betreut. Unter dessen Leitung erwarb DMB beispielsweise 2017 den niedersächsischen Kfz-Zulieferer DBW Advanced Fiber Technologies. Hier beriet BDO steuerlich umfassend. Das Team begleitete somit die Vertragsgestaltung und übernahm sowohl die Tax als auch die Financial Due Diligence.

Auch die Beziehung zwischen DMB und Heuking ist gefestigt. Der Corporate/M&A-Partner Duhnkrack kam schon vor 15 Jahren nach einer persönlichen Empfehlung in Kontakt mit der Murmann-Holding. Bei dem Erwerb der DBW war ebenfalls ein Team unter seiner Leitung mandatiert. Beim Kauf von Anschütz teilte sich Duhnkrack die Federführung mit dem jüngeren Partner Hoff. Dieser verhandelte vor allem die Verträge mit den Raytheon-Beratern. Für die UK-rechtlichen Aspekte holten sie die britische Kanzlei Shoosmith an Bord, mit der sie schon langjährig über das internationale Kanzleinetzwerk WSG World Services Group zusammenarbeiten.

US-Kanzleien für Verkäufer

Shearman pflegt über ihren kanadischen M&A-Partner Skiffington schon länger Kontakte zu dem US-Technologiekonzern Raytheon. Hier kam die Kanzlei nach einem Pitch mit einer internationalen Mannschaft ins Spiel, zu dem auch Anwälte vom Münchner Standort zählten. Das Team wurde von Corporate-Partner Harder und Associate Oppermann koordiniert. Die steuerliche Beratung übernahm der Leiter der Steuerberatungspraxis Jetter gemeinsam mit einem Londoner und einem amerikanischen Kollegen. Gemeinsam unterstützten sie auch zum Carve-out von Anschütz aus dem US-Konzern sowie zu den Asset-Deals in UK und den Anteilsübertragungen in Deutschland, Brasilien und Panama. 

Münchner Shearman-Team nun bei Morgan Lewis

Die Transaktion dürfte für Jetter und Managing-Partner Harder eine der letzten gewesen sein, die sie unter der Flagge von Shearman & Sterling begleitet haben. Nachdem die beiden erst vor zwei Jahren für Shearman das Münchner Büro eröffneten, ist nun bekannt geworden, dass sich das komplette Münchner Büro Morgan Lewis & Brockius anschließen wird. Damit verschwindet Shearman nahezu vom deutschen Markt. Der einzig verbleibende Partner der deutschen Shearman-Praxis wäre nach jetzigen Informationen Dr. Thomas König in Frankfurt. Zuvor war eine Fusion des Teams mit Hogan Lovells im Gespräch gewesen.

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