Drei Fragen am Rande

Schlemmerbistros, Tortendiebstahl und das erste Häkchen des Tages

Christian Eisele (46) ist Partner und Leiter für personenbezogene Unternehmensteuern bei Baker Tilly in München. Zuvor hatte der Steuerberater und Diplom-Volkswirt Stationen u.a. bei Rölfs und Honert durchlaufen.

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Welches Buch hat Ihnen zuletzt Freude gemacht?
Zuletzt hat mir privat das Buch Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen vom tschechischen Autor und Bahnenthusiasten Jaroslav Rudiš viel Spaß bereitet. Die vielen unterhaltsamen und auch verrückten Geschichten und Erlebnisse des Autors rund ums Bahnfahren wecken mein Fernweh und regen meine Fantasie an, was alles passieren kann, wenn man einfach ohne konkretes Ziel in den Zug steigt und die Dinge auf sich zukommen lässt. Genau richtig als Ausgleich zum – wenn auch spannenden, dennoch eher geregelten – Arbeitsalltag mit Outlook-Terminen, To-Do- und Prioritätslisten. Außerdem läuft mir bei den Schilderungen der landestypischen Spezialitäten in den Speisewagen regelmäßig das Wasser im Mund zusammen. So führte mich mein Weg bei meiner letzten Bahnfahrt schnurstracks ins Bordbistro, siehe Foto. Positiver Nebeneffekt: das Buch hat mir die Lust aufs Bahnfahren vor allem nach den coronabedingten Reisebeschränkungen zurückgebracht. So trete ich selbstredend zusammen mit meiner Familie meine nächste Urlaubsreise mit der Bahn an – zwar „nur“ mit dem ICE von München nach Berlin und zurück, aber immerhin ein Wiedereinstieg.

Wenn ich nicht Steuerberater geworden wäre, würde ich heute…
… Schauspieler sein. Schon als Kind, später als Schüler in der Theatergruppe, liebte ich es, auf der Bühne zu stehen und in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Als Student folgten kleinere Statisten- und Sprechrollen in TV-Serien und Richtershows, wobei ich schon damals gerne für die vertrauenswürdigeren Rollen wie Beamter, Mitarbeiter in einer Arbeitsagentur, Polizist und Klavierspieler gebucht wurde.
Das letzte Mal stand ich vor vier Jahren auf der Bühne einer Amateurtheatergruppe in München und spielte den Herzbuben aus Alice im Wunderland. Auch wenn ich in der Realität noch nicht wie der Herzbube wegen Tortendiebstahls von einem König angeklagt wurde und mein schauspielerisches Talent in meinem beruflichen Alltag weniger gefragt ist, hat mir die Möglichkeit, verschiedene Rollen einzunehmen, zum Beispiel bei der einen oder anderen Abschlussbesprechung einer Betriebsprüfung geholfen.

Haben Sie ein Morgenritual vor der Arbeit?
Ja, ich wecke morgens meine beiden Töchter (zwei und sieben Jahre alt) und starte mit ihnen in den Tag. Dieses Ritual ist mir wichtig, zumal ich ab und zu nach Hause komme, wenn sie schon schlafen. So sehe ich meine Kinder täglich und meine Kinder mich. Regelmäßig gehe ich mit meiner älteren Tochter morgens zur Schule, wodurch ich dann gleich Bewegung und frische Luft bekomme, inklusive dem Besuch beim Bäcker, wo ich regelmäßig die erste Tagesaufgabe meiner Frau, „Brot kaufen“, abhaken kann.

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