Wie gehen Sie damit um, wenn die Arbeit privat viel Raum einnimmt?
Ehrlich gesagt: Ich nehme den Raum bewusst wieder zurück. Dafür braucht es Disziplin und klare Rituale. Ich gehe gerne zum Golfen, im Winter aufs Snowboard und in beiden Momenten ist das Handy aus. Für mich ist es essenziell, die Rolle als Berater auch mal bewusst abzustreifen und gedanklich ganz beim Sport oder der Familie zu sein. Nur wer Abstand hat, kann im Mandat wieder klar und kreativ denken.
Wie würden Sie Ihren Beruf einem Kind erklären?
„Ich sorge dafür, dass Menschen nicht zu viel Steuern zahlen und dabei trotzdem alles richtig machen.“ Das ist der Satz, den ich tatsächlich schon meinem Patenkind gesagt habe. Die Kombination aus Regeln verstehen, gestalten und trotzdem immer fair zu bleiben, ist genau das, was mich an meinem Beruf fasziniert. Und: Ich erkläre die Dinge auch Erwachsenen gerne so einfach, dass es ein Kind verstehen würde. Das ist oft die eigentliche Kunst, für die es auch Erfahrung braucht.
Welche Dinge liegen Ihnen besonders am Herzen, neben Ihrem Beruf?
Ich liebe den Moment, wenn ich mit dem Snowboard unter den Füßen bei klarer Sicht auf einem Berggipfel stehe oder früh morgens auf dem Golfplatz, wenn alles noch still ist. Diese Sportarten haben mir beigebracht, dass Timing, Präzision und Intuition keine Gegensätze sind. Das lässt sich übrigens auch erstaunlich gut auf das Steuerrecht übertragen.