Drei Fragen am Rande

Zeitsouveränität, vielfältiges Steuerrecht und effiziente Ressourcen

Serpil Arduc (41) ist seit gut drei Jahren Referentin im Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). In der Abteilung Bundesbetriebsprüfung ist sie dem Referat „Zentrales Betriebsprüfungsmanagement“ zugeordnet. Zuvor durchlief die Juristin, die auch einen LL.M. in Wirtschafts- und Steuerrecht trägt, u.a. Stationen bei Luther und dem Oberlandesgericht Celle.

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Was bedeutet „Work-Life-Balance“ für Sie persönlich?
„Work-Life-Balance“ ist ein Begriff, der natürlich individuell ausgelegt wird. Von Bedeutung ist für mich, dass ich in einer gelassenen Art und Weise einen Ausgleich zwischen Familie, sozialen Aktivitäten und meinem Beruf schaffen und diesen auch nachhaltig aufrechterhalten kann. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich mich für den öffentlichen Dienst und die Karriere im BZSt entschieden habe. Ich habe die Möglichkeit, von verschiedensten flexiblen Arbeitszeitmodellen in Voll- oder Teilzeit, gleitenden Arbeitszeiten und vom mobilen Arbeiten Gebrauch zu machen. Mit anderen Worten: ein Arztbesuch zwischendurch, die Betreuung meines minderjährigen Kindes, die Möglichkeit von spontanen Gleittagen sind nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern eine positive Realität und führen zu mehr Zeitsouveränität für mich und meine Kolleginnen und Kollegen.

Was begeistert Sie an Ihrem Job, das Sie zu Beginn Ihrer Laufbahn nicht erwartet hätten?
Ich muss zugeben, dass das Steuerrecht mich immer begeistert hat. Ich hätte aber nicht damit gerechnet, dass das Steuerrecht und die damit verbundenen Aufgaben in der Finanzverwaltung und insbesondere im Bundeszentralamt für Steuern so vielfältig sein können. Aus meiner eigenen Tätigkeit und aus unterschiedlichen, das Steuerrecht mittelbar oder unmittelbar betreffenden Bereichen, bekomme ich unerwartet immer wieder mit, was für spannende nationale oder internationale Fragestellungen bei uns bearbeitet werden. Dazu zählen zum Beispiel unsere Mitarbeit in internationalen Fachgremien auf EU- oder OECD-Ebene oder auch unsere Teilnahme an internationalen Streitbeilegungsverfahren, bei denen versucht wird, Besteuerungskonflikte zwischen verschiedenen Staaten durch eine Verständigung zu lösen.  Diese Tätigkeitsvielfalt begeistert mich. Das hätte ich echt nicht erwartet.

Glauben Sie, dass bestimmte Aufgaben in Ihrem Bereich bald von KI übernommen werden könnten?
Ich glaube, dass uns KI in vielen Bereichen und auch in meinem Aufgabenbereich in der Bundesbetriebsprüfung gut unterstützen kann. Im Bundeszentralamt für Steuern gibt es das Team Data & Analytics, das u.a. daran arbeitet, generative KI für unsere Behörde nutzbar zu machen. Das bedeutet in meinen Augen aber keineswegs, dass der Mensch als solcher in der Zukunft für die Aufgaben nicht mehr gebraucht wird, sondern dass wir unsere Ressourcen gerade angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels effizienter einsetzen können. So werden wir weiterhin die abschließenden Entscheidungen im Fall treffen und zudem Kontrollaufgaben in Bezug auf einen sicheren Einsatz von KI übernehmen.

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