Auch Dewitz, der direkt an den Audi-Vorstand berichten wird, blickt bereits auf viele Jahre im Volkswagen-Konzern zurück. Er stieß 2003 dazu und war seither bereits in verschiedenen Führungspositionen tätig, zuletzt fünf Jahre an der Spitze für Beteiligungskonzepte/M&A. Nun rückt er an die Spitze einer Steuerabteilung, die mit mehreren Dutzend Mitarbeitern bundesweit zu den großen Unternehmensabteilungen ihrer Art zählt.
Themen, die für den neuen Audi-Steuerabteilung zwangsläufig weit oben auf der Agenda stehen, sind sowohl die Digitalisierung der Steuerfunktionen als auch die Herausforderungen, die sich durch den OECD-Aktionsplan gegen BEPS (Base Erosion and Profit Shifting) sowie das sogenannte Country-by-Country-Reporting ergeben.
Auch abseits davon steuert Audi auf bewegte Zeiten zu, nachdem in der vergangenen Woche – am Morgen der Bilanzpressekonferenz – die Staatsanwaltschaft München die Audi-Zentrale in Ingolstadt und weitere Standorte des Autobauers in Baden-Württemberg und Niedersachsen durchsucht hatte. Die Razzien standen im Zusammenhang mit der Diesel-Abgasaffäre. Sein Geschäft konnte Audi zuletzt leicht steigern, die Umsatzerlöse stiegen 2016 um 1,5 Prozent auf gut 59,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Sondereinflüssen sank jedoch um 5,6 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro.
Allein für Prozesse rund um Abgasbetrug mit Drei-Liter-Dieselmotoren in den USA stellte das Unternehmen über 1,6 Milliarden Euro zurück. Nach diesen Sondereinflüssen lag das operative Ergebnis für 2016 bei rund 3 Milliarden Euro (-36,9 Prozent). (Stephan Mittelhäuser)