Zum 1. Januar 2024 zählten die Steuerberaterkammern in Deutschland 105.896 Mitglieder – ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings: Die Zahl der Steuerberater und Steuerberaterinnen stagnierte bei rund 88.970. Das Wachstum des Berufsstandes speiste sich allein aus dem Zuwachs an neuen Steuerberatungsgesellschaften sowie Steuerbevollmächtigten und sonstigen Personen (gemäß § 74 Abs. 2 StBerG), die die Kammern ebenfalls zu ihren Mitgliedern zählen.
Die Stagnation der Berufsträgerzahlen dürfte neuen Stoff für die Diskussion um eine Reform der Steuerberaterausbildung und des Steuerberaterexamens liefern. Auch die Kammer ist sich des Problems bewusst und will das Thema Fachkräftemangel in der Steuerberatung stärker in den Fokus rücken. In Berlin präsentierte BStBK-Präsident Hartmut Schwab zusammen mit dem Deutschen Steuerberaterverband (DStV) und der DATEV eine bundesweite Fachkräfteinitiative. Diese soll helfen, das Berufsbild des Steuerfachangestellten in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Ende 2023 zählten die Steuerberaterkammern 17.355 Auszubildende zum Steuerfachangestellten, 168 oder ein Prozent mehr als im Vorjahr.
München weiter vorn
An der Spitze der mitgliederstärksten regionalen Steuerberaterkammern stehen laut Zahlen der BStBK weiterhin München (13.736), Düsseldorf (10.076) und Hessen (9.360). Die größten Mitgliederzuwächse verzeichneten im vergangenen Jahr die Kammern Thüringen, Hamburg und Sachsen.
Die Quote der angestellten Steuerberater und Steuerberaterinnen ist weiter moderat gestiegen und lag zu Jahresbeginn bei 33 Prozent. Ein Angestelltenverhältnis scheint weiterhin besonders hoch im Kurs zu stehen: der Syndikus-Steuerberater. Die Zahl der Inhouse-Steuerexperten stieg im vergangenen Jahr um über 3 Prozent auf 8.158.
Auch der Frauenanteil in der Steuerberatung ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen – um 0,2 Prozentpunkte auf 38 Prozent. Anfang 2024 waren in Deutschland 34.818 Frauen als Steuerberaterinnen und weibliche Steuerbevollmächtigte zugelassen. Ihr Durchschnittsalter lag bei 50,5 Jahren, das ihrer männlichen Kollegen bei 55,6 Jahre. Insgesamt lag der Altersdurchschnitt bei 53,6 Jahren.
Rund ein Fünftel der Steuerberater und Steuerberaterinnen in Deutschland ist laut Berufsstatistik als Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt oder vereidigter Buchprüfer zugelassen. Die größte Gruppe bildet die Doppelqualifikation Steuerberater/Wirtschaftsprüfer mit 8.859. Weitere 397 Berufsträger sind sowohl als Wirtschaftsprüfer als auch als Rechtsanwalt zugelassen.