Für den Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach ist Mende seit Anfang September tätig. Es soll einen fließenden Wechsel an der Spitze der Steuerabteilung geben, denn Kern wird noch den laufenden Jahresabschluss verantworten. Mende wird demnach im Laufe des Frühjahres 2019 die Leitung der Adidas-Steuerabteilung übernehmen.
Bereits zu Beginn dieses Jahres gab der Rechtsanwalt seine Funktion bei Siemens Healthineers an Roland Hummel ab. Davor hatte Mende die Steuerabteilung der Siemens-Tochter seit Unternehmensgründung im Herbst 2015 aufgebaut und auf den im März 2018 vollzogenen Börsengang vorbereitet. Mende ist ein klassisches Siemens-Gewächs. In seiner Zeit bei dem Münchner Industriekonzern hatte er unterschiedliche Leitungspositionen inne. Vor seiner Berufung zum Steuerchef von Healthineers war er unter anderem für den Bereich Verrechnungspreise bei Siemens zuständig.
Mit dem Wechsel an der Spitze der Adidas-Steuerabteilung geht auch eine Ära zu Ende. Kern ist seit 1990 für das Unternehmen tätig und begann seinerzeit, die Steuerabteilung als Einzelkämpfer auszubauen. Damit ist der 63-Jährige der zurzeit am längsten amtierende Steuerchef eines Dax-30-Konzerns. Mittlerweile umfasst die Steuerabteilung des Sportartikelherstellers rund 20 Mitarbeiter, davon fünf Berufsträger. Nach JUVE-Informationen wird Kern keine andere Funktion bei Adidas übernehmen. Wohin es ihn zieht, ist allerdings unklar.
Welche Pläne Mende für die Steuerabteilung hat, und ob sich am Zuschnitt der Abteilung etwas ändern wird, dazu wollte der Steuerchef in Spe keine Auskunft erteilen. „Natürlich wird es steuerlich andere Schwerpunkte geben, aber bei Adidas stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen, auch wenn die Unternehmensstruktur hinsichtlich der Komplexität nicht mit Siemens vergleichbar ist“, sagte Mende gegenüber JUVE.