Steuerstreitspezialist Mohr wechselt mit einem Team von acht Mitarbeitenden zu EY. Nach dem Willen der Big-Four-Gesellschaft soll sich der Steuerberater und Rechtsanwalt mit seinem Team speziell um die steuerliche Betreuung von Private Clients und High Net Worth Individuals in der Bundeshauptstadt kümmern. Für BDO ist der Wechsel Mohrs ein Rückschlag. Die Next-Seven-Gesellschaft konnte Mohr erst vor drei Jahren gewinnen und wollte mit ihm vor allem die eigene Tax-Litigation-Abteilung ausbauen. Vor seinem Einstieg bei BDO war Mohr in der steuerlichen Grundsatzabteilung von PricewaterhouseCoopers (PwC) tätig, zu der auch die Tax Litigation Group um den ehemaligen Finanzrichter Dr. Jan Haselmann gehörte.
Start-up-Gründer als Private Clients im Blick
Der Ausbau der Private-Clients-Abteilung in Berlin erfolgt nach JUVE Steuermarkt-Informationen seitens EY auch aus strategischen Gründen. Die Bundeshauptstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für Private Clients entwickelt. Während in Hamburg, München, Düsseldorf oder Stuttgart besonders die Betreuung von Eignerfamilien alteingesessener Mittelstandsunternehmen vorherrscht, setzt sich die Private-Clients-Szene in Berlin vor allem aus zugezogenem Geldadel und Gründern aus der Start-up-Szene zusammen. Berlin erlebt seit rund zehn Jahren einen Start-up-Boom. Viele Gründer der ersten Stunden haben zwischenzeitlich ihre Anteile verkauft und teils in den regen Immobilienmarkt der Millionen-Metropole investiert.
Die Private-Clients-Tax-Praxis bei EY umfasst mit Mohr und seinem Team rund 59 Mitarbeitende, darunter acht Equity-Partner und zwei assoziierte Partner. Erst im April vergangenen Jahres hatte EY den Münchner Private-Clients-Partner Dr. Christian Reiter mit einem großen Teil seines Teams an BDO verloren.