Verdacht der Steuerhinterziehung

PwC-Büroräume durchsucht

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet heute, dass mehrere Berufsträger bei PricewaterhouseCoopers (PwC) im Verdacht stehen, Umsatzsteuern hinterzogen zu haben. Die Big-Four-Gesellschaft habe in Deutschland Beratungsleistungen erbracht, aber über die Schweizer Landesgesellschaft abgerechnet.

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Foto: © JUVE Verlag / Andreas Anhalt

Zwischen 2012 und 2017 soll PwC Mandanten bei Selbstanzeigen in Deutschland beraten haben, die Leistungen allerdings über die Niederlassung in der Schweiz abgerechnet und den Fiskus damit über den tatsächlichen Hintergrund der Umsätze getäuscht haben. „Die Einbeziehung des schweizerischen Unternehmens soll ausschließlich der Verschleierung der Beratungsleistungen im Inland und somit der Umsatzsteuerhinterziehung gedient haben“, zitiert die SZ die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Mehr als elf Millionen Euro soll PwC auf diese Weise dem Fiskus vorenthalten haben.

Laut SZ würden „acht leitende Manager“ beschuldigt, vier davon ehemalige. Nach Informationen von JUVE Steuermarkt ist das Wort Manager nicht technisch gemeint, tatsächlich stehen (zum Teil ehemalige) Partner im Visier der Strafermittler.

So klar scheint der Sachverhalt indes ebenfalls nicht zu sein. Aus gut unterrichteten Kreisen heißt es, dass PwC Deutschland wegen einer massenhaften internen Untersuchung angefragt worden sei. Seinerzeit sei man aber kapazitätstechnisch nicht in der Lage gewesen, den Auftrag alleine abzuwickeln. Tatsächlich sei der Großteil der Arbeit bei PwC in Zürich erledigt worden, so dass eine deutsche Umsatzsteuerpflicht gar nicht entstanden sei. Klar ist nach Informationen von JUVE Steuermarkt zudem, dass hier nicht die PwC-eigene Strafrechtsgruppe, sondern eine andere Abteilung in der Federführung gewesen ist.

Laut SZ sind am heutigen Dienstagmorgen mehr als 250 Beamte der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, der hessischen Steuerfahndung und des Bundeskriminalamts zu Durchsuchungen in der Deutschlandzentrale in Frankfurt, an Standorten in Berlin, Düsseldorf, Hannover und Stuttgart sowie Privatwohnungen von Beschuldigten angerückt. Die Generalstaatsanwaltschaft habe die Maßnahmen bestätigt, ohne Namen von Unternehmen oder Beschuldigten zu nennen.

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