Die neue Gesellschaft firmiert als Finvia Grant Thornton Vermögenscontrolling und wird zu 51 Prozent von Finvia und zu 49 Prozent von WKGT gehalten, die ab März in Deutschland nur noch Grant Thornton heißen wird.
Geschäftsführer des Unternehmens wird Olaf Bley-Steglich, bislang Head of Investment Controlling bei Finvia. Bley-Steglich verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Beratung bei komplexen Vermögenssituationen sowie dem Controlling und Reporting im Private Banking und Family Office-Segment. Seitens WKGT wird Jörg Eigelshoven im gemeinsamen Lenkungsausschuss der Gesellschafter sitzen. Eigelshoven ist der Leiter des Geschäftsbereichs Private Finance der Next-Six-Gesellschaft und gilt als einer der Erfinder des technologisch induzierten Vermögenscontrollings in Steuerberatungsgesellschaften. Für die seit einiger Zeit dynamisch wachsende WKGT war sein Bereich lange eines der Aushängeschilder schlechthin.
Mit dem Siegeszug der IT-Plattform Qplix – einem erst vor rund vier Jahren gestarteten Fintech – änderte sich die technische Umgebung beim Vermögenscontrolling jedoch erheblich. Denn es verbesserte die Darstellung der Zusammensetzung des Vermögens und vor allem die Schnittstellen-Anbindung zu Banken, Depots oder Buchhaltungssystemen, so dass immer mehr Beratungshäuser eine Lizenz von Qplix erwarben, um ihr Vermögenscontrolling auf eine neue technische Grundlage zu stellen oder in eine eigene Gesellschaft auszugliedern. Letzteren Schritt hatte vor wenigen Monaten etwa Rödl & Partner vollzogen.
Nun macht diesen Schritt mit WKGT auch die wohl etablierteste deutsche Adresse für Vermögenscontrolling im Steuerberatungsumfeld. Ihr Joint Venture-Partner Finvia ist ähnlich wie Qplix ein noch junger, aber sehr dynamischer Akteur. Finvia ist erst 2020 aus dem seinerzeit größten Multi Family Office Deutschlands, HQ Trust, entstanden und setzte von Anfang an auf die Qplix-Technologie.
Neue Freiheit
Gemeinsam wollen WKGT und Finvia eine „intuitive und multimandantenfähige Technologieplattform der nächsten Generation schaffen“, die offen sein soll für Multi Family Offices, Vermögensverwalter und Beratungsgesellschaften. Während Finvia in das Joint Venture ihre digitale Plattform einbringt, in der Kunden online oder per App dauerhaft Zugriff auf ihre gesamten Vermögenswerte und zugrundeliegende Analysen und Dokumente haben, bringt WKGT Entwicklungskompetenz und innovative Tools für steuerliche und finanzanalytische Aufgaben, wie eine Tax Engine Lösung, in die Kooperation ein, heißt es in der Presseerklärung.
Eigelshoven sieht in dem Joint Venture auch eine neue Freiheit, Mandanten umfassender beraten zu können: „Als Wirtschaftsprüfer dürfen wir keine Anlageberatung machen oder Risikoszenarien von Investments durchrechnen. In unserer neuen Gesellschaft ist genau das aber vorgesehen. Als Warth & Klein Grant Thornton kommen wir dann zusätzlich ins Spiel, wenn es um die konkrete steuerliche Beratung geht.“
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