Die Datev-Verantwortlichen können sich über gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 freuen. Insgesamt erwirtschaftete der IT-Dienstleister einen Umsatz von knapp 1,22 Milliarden Euro, ein Anstieg von 5,5 Prozent. Zu diesem Wachstum trugen alle Produktgruppen bei. Wachstumstreiber war vor allem das Rechnungswesen mit einem Umsatzplus von 6,9 Prozent. Deutlicher Zuwachs auch bei den Anwenderzahlen: Ende 2021 waren knapp 2,3 Milliarden Belege von mehr als 808.000 Unternehmen digital in der Datev-Cloud gespeichert – ein Jahr zuvor waren es 1,6 Milliarden Belege von 615.000 Unternehmen.
Auch bei den Personalzahlen legte die Datev zu: Ende 2021 beschäftigte der IT-Dienstleister 8.351 Mitarbeitende, ein Zuwachs von 2,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Kunden um fast 66.000 auf 471.300. Das Betriebsergebnis 2021 lag mit 77,5 Millionen Euro gut acht Prozent über dem Vorjahreswert. Für 2021 erhalten die Genossenschaftsmitglieder eine Ausschüttung von fünf Prozent des rückvergütungsfähigen Umsatzes, insgesamt 48,9 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 47,1 Millionen Euro.
Kanzleien am Limit
Was die guten Zahlen laut Datev ebenfalls belegen: Der steuerberatende Berufsstand sei in der aktuellen Situation extrem gefordert, betonte CEO Dr. Robert Mayr. Als Folge der Corona-Pandemie arbeiten die Kanzleien am Limit. Vor allem die Beantragung und Abwicklung von Hilfsanträgen mache weiterhin viel Arbeit, auch wenn dies ein Stückweit Routine geworden ist.
Und mit der Grundsteuer steht das nächste ,Megathema‘ ins Haus: Von den 35 Millionen Grundstücken, die neu bewertet werden müssen, gehören allein 10 Millionen Grundstücke sowie Land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu Mandanten von Datev-Mitgliedern. Angesichts der knappen Zeit, um bis Juli alle notwendigen Unterlagen zusammenzutragen, sollte die Finanzverwaltung dringend über eine Fristverlängerung nachdenken, sagte Mayr.
Mit großer Sorge blickt der CEO auf den Krieg in der Ukraine. In welchem Ausmaß die Auswirkungen des Kriegs die mittelständische Wirtschaft treffen werden, sei heute kaum absehbar. „Aber ich gehe fest davon aus, dass in den Kanzleien wieder eine Menge zusätzlicher Arbeit entstehen wird, um die Betriebe zu unterstützen“, sagte Mayr. Wegen der Ungewissheiten aufgrund der andauernden Pandemie und des Kriegs in der Ukraine will er derzeit jedoch keinen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 wagen.
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