Rolle rückwärts

Winheller und Matussek vor der Trennung

Etwas mehr als ein Jahr nach dem Zusammenschluss ihrer Kanzleien werden Stefan Winheller und Sascha Matussek künftig wieder getrennte Wege gehen. Nach JUVE Steuermarkt-Informationen hat Matussek den Gesellschaftervertrag gekündigt. Uneins sind sich die beiden Berater über den Zeitpunkt der Trennung. 

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Sascha Matussek und Stefan Winheller werden in der Zukunft wieder getrennte Wege gehen - fraglich ist nur, wann.
Sascha Matussek

Dem Vernehmen nach hat Matussek, der neben Winheller einziger Equity-Partner der Winheller Rechtsanwaltsgesellschaft mbh ist, den Gesellschaftervertrag aufgekündigt. In einem internen Schreiben, das JUVE Steuermarkt vorliegt, begründet Matussek den Schritt und gibt an, „dass die Zusammenarbeit sowohl in der Gesellschafterebene als auch in der Geschäftsführung schon seit längerem nicht mehr reibungslos läuft“. Die Ansichten, die Philosophien und vor allem der Umgang mit den Menschen dahinter sei zu unterschiedlich.

Die Vorgeschichte der Trennung ist komplex. Lange Zeit hatte Namenspartner Winheller die Geschäfte seiner Kanzlei als alleiniger Gesellschafter geführt. Schon damals rumorte es in der Sozietät, etliche Berufsträger verließen sie, dem standen aber auch immer wieder Zugänge entgegen. Zum Jahreswechsel 2021/2022 gingen die in Aalen ansässige Kanzlei von Matussek und Winheller mit Sitz in Frankfurt zusammen. Ein Zusammenschluss, der auch für viele aus dem Umfeld der Kanzlei überraschend kam.  

Stefan Winheller

Die Geschicke des Anwaltsgeschäfts übernahm Stefan Winheller, das Steuergeschäft Neupartner Sascha Matussek. Mit der Öffnung der Partnerschaft kamen aber auch einige Probleme hinzu. In der Kanzlei, so hörte man zuletzt immer wieder, blieb es unruhig, nicht zuletzt personell. Die Fluktuation war weiterhin hoch.

Nichtsdestotrotz: Noch vor einigen Wochen sprach Winheller gegenüber JUVE Steuermarkt von einer „sehr großen Schnittmenge“ der beiden Gesellschafter und ihrer Kanzleien. „Wir ergänzen uns einfach sehr gut, vor allem menschlich und in der strategischen Herangehensweise“, sagte Winheller. Das sieht Matussek aber offenbar anders – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Der Steuerberater wollte sich auf Anfrage von JUVE Steuermarkt derzeit nicht offiziell zu den Informationen äußern.

Fakt ist: Winheller und Matussek sind sich auch uneins darüber, wann Matussek sich verabschieden darf. Winheller sieht das Beendigungsdatum noch sehr weit in der Zukunft und spricht von einer rechtsgültigen Kündigung zum 31.12.2028. Matussek sieht das völlig anders. In dem internen Papier spricht er von einer Kündigungsfrist, „welche mir ein Ausscheiden zum 31.12.2023 unter Wahrung meiner finanziellen Interessen ermöglicht. An diese Verträge halte ich mich mit meiner Kündigung. Spätestens zum 31.12.2023 werde ich ausscheiden“.

Winheller selbst will um die Fortsetzung kämpfen und zeigt sich optimistisch. Auf Anfrage von JUVE Steuermarkt teilte er mit: „Wir hatten ein Partnermeeting und haben trotz der inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten ein sehr gutes Gespräch geführt und vereinbart, die Dinge miteinander konstruktiv zu klären und nicht öffentlich auszutragen. Das tun wir nun, so dass idealerweise noch etwas Gutes für die Kanzlei dabei herauskommt und sie aber zumindest keinen Schaden nimmt.“

Derweil scheint nicht nur Matussek der Kanzlei den Rücken zu kehren. Nach Informationen von JUVE Steuermarkt haben vor wenigen Wochen noch weitere Mitarbeitende gekündigt, darunter auch einige Berufsträger. Es sind in der Zwischenzeit aber auch wieder neue Berater an Bord gekommen.

Lesen Sie mehr zur Kanzlei Winheller und zur Vorgeschichte in unserer neuen Sonderausgabe JUVE Umsätze Steuern 2023.

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