Und nicht nur das: Die Gesellschaft kickt damit auch offenbar die bisherige deutsche Gesellschaft von RSM, die RSM GmbH mit Hauptsitz in Düsseldorf, aus ihrem eigenen internationalen Netzwerk. So liest es sich zumindest in der Pressemitteilung von Ebner Stolz: „Das RSM-Netzwerk folgt dem Prinzip, in jedem Land mit nur einer Mitgliedsfirma unter der Marke RSM aktiv zu sein. Aus diesem Grund wird Ebner Stolz ab dem Beitritt unter ‚RSM Ebner Stolz‘ auftreten. Die Eigentumsverhältnisse, die partnerschaftliche Struktur sowie freiberufliche Kultur des Unternehmens bleiben unverändert.“
Nach Informationen von JUVE Steuermarkt soll die Anbindung der deutschen RSM GmbH an RSM International Ende September endgültig gekappt werden. Dabei hatte sie sich 2017 erst auf Drängen der Londoner Zentrale als einheitliche Struktur firmiert und im Zuge dessen den Abgang so starker Kanzleien wie der Hamburger BRL Boege Rohde Luebbehuesen verkraften müssen. Doch auch das gehört zur Wahrheit hinzu: RSM Germany mit dem Düsseldorf-Bremer-Verbund RSM Verhülsdonk als Nukleus hat sich seitdem prächtig entwickelt.
Diese Entwicklung dürfte nun einen kräftigen Dämpfer erhalten. Denn ohne gut funktionierendes internationales Netzwerk fällt die Betreuung und Beratung international operierender Mittelständler schwer – genau das Segment, auf das es RSM Germany abgesehen hatte. Und genau das Segment, das Ebner Stolz für sich sichern will. Dass es in der Zusammenarbeit mit dem Nexia-Netzwerk, dem Ebner Stolz bislang angehört, immer wieder knirscht und kriselt, war schon länger zu hören. RSM International scheint attraktiver; an eine Übernahme der bisherigen RSM GmbH mit ihren mittlerweile 19 Büros denkt die Next-Seven-Gesellschaft aber offenbar nicht.
Das verwundert auch nicht. Denn so selbstbewusst die Stuttgarter mit Frontmann Professor Dr. Holger Jenzen auftreten, so viele strukturelle Baustellen hat Ebner Stolz selbst. Auf über 200 vertretungsberechtigte Geschäftsführer, die bis vor kurzem wirklich alle auf dem Papier gleichberechtigt waren, bringt es die Next-Seven-Gesellschaft mit knapp 2.000 Mitarbeitenden. In jüngster Zeit verlieh sich Ebner Stolz deshalb eine Führungsriege in der Partnerschaft, um strukturierter agieren zu können. RSM Deutschland scheint sich jedoch nicht kampflos geschlagen zu geben. So zumindest klingt der nebulöse Kommentar von Seiten der Gesellschaft.