Kommentar zu Zoll und Außenhandel

Rein ins Rampenlicht!

Zoll und Außenwirtschaft werden in Unternehmen häufig als ,notwendiges Übel‘ angesehen. Nicht zuletzt durch die unberechenbare US-Handelspolitik sind diese Themen in den Fokus gerückt. Auch bei der Nachhaltigkeit können sich Zollteams in Szene setzen. Dies erfordert ein Umdenken, bietet aber die Chance, aus dem Schatten anderer Unternehmensfunktionen herauszutreten.

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In einer Zeit, in der Handelsbarrieren hochgezogen und globale Lieferketten durch geopolitische Spannungen und Nachhaltigkeitsvorgaben herausgefordert werden, gewinnen die Inhouse-Teams für Zoll und Außenhandel an Statur. Denn das Know-how der Experten, etwa bei der Kalkulation von Zoll- und Beschaffungskosten oder der Erschließung alternativer Beschaffungswege, entscheidet maßgeblich über die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Auch beim Thema Nachhaltigkeit öffnen sich neue Handlungsfelder: Lieferkettengesetz, CO2-Grenzausgleichsmechanismus, Entwaldungsverordnung – diese Themen erfordern in Unternehmen die aktive Einbindung der Zollteams. Neben zentralen Daten zu Warenwerten und -klassifizierungen sind sie ebenso bei Informationen zu CO2-Emissionen oder Menschenrechtsstandards gefragt.

Die Verknüpfung von Handelsbestimmungen mit Nachhaltigkeitszielen macht das Zoll- und Außenhandelsteam immer häufiger zu einem Schlüsselakteur bei Sourcing-, Produktions- und Vertriebsentscheidungen. Zugleich öffnet sich den Teams hier die Chance, sich intensiver mit anderen Unternehmensbereichen zu vernetzen. Und sich zugleich neu und vernehmbarer zu positionieren.

Dies erfordert jedoch auch ein neues Selbstverständnis. Die Zeiten, in denen Zollabwicklung als Routineaufgabe betrachtet wurde, sind vorbei. Zollteams müssen mehr leisten als bloße Ausfuhr- und Einfuhrformalitäten. Sie müssen ihr Wissen aktiv in die Unternehmensprozesse einbringen – nicht mit trockenen Details zu Zolltarifnummern, sondern mit entscheidungsrelevanten Kennzahlen und Analysen. Ihr Einblick in globale Warenströme und Lieferbeziehungen verwandelt die Zollarbeit von einer rein operativen zu einer strategischen Funktion.

Die digitale Transformation spielt ihnen dabei in die Karten. Mithilfe von Zoll- und Datenanalyse-Tools können die Teams verschiedene Handelsszenarien entwickeln und Handlungsempfehlungen aussprechen. Werden diese Erkenntnisse systematisch und verständlich aufbereitet und geteilt, positionieren sich die Zollteams als wichtige Berater im eigenen Haus. Der Augenblick für eine stärkere Positionierung der Zoll- und Außenhandelsteams ist ideal. Es ist an der Zeit, ins Rampenlicht zu treten. Mit einer klaren Botschaft: Wir sind strategische Berater und unverzichtbare Partner für den Unternehmenserfolg.

Dies ist ein Auszug aus unserer aktuellen Ausgabe JUVE Steuermarkt Inhouse 2025, die am 2. April erschienen ist.

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