Für Steuer- und Finanzteams weltweit ist die Implementierung einer Tax Engine als Teil ihrer SAP S/4HANA-Migration eine Win-Win-Situation. Eine Tax Engine vereinfacht die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, erhöht die Genauigkeit der Steuerberechnung, unterstützt Real-time Reporting und ist flexibel skalierbar. Daher kann eine Einbindung in die SAP S/4HANA-Migrationsprozesse für alle Beteiligten von großem Nutzen sein.
Um die erfolgreiche Implementierung einer Tax Engine im Zuge der ERP-Migration zu gewährleisten, sollten Steuer- und Finanzfachleute so gut wie möglich über die spezifischen Rahmenbedingungen, Strategien und Best Practices einer SAP S/4HANA-Migration informiert sein.
Der neue SAP S/4HANA Benchmark Report von SAPinsider ist ein wertvoller Leitfaden für Steuerexperten, um ein besseres Verständnis für die Best Practices bei der ERP-Cloud-Migration zu entwickeln. Er basiert auf den Antworten von 161 Mitgliedern der SAPinsider-Community und beschreibt zahlreiche Aspekte einer SAP S/4HANA-Migration, darunter den Status der Einführung, Faktoren, die eine Migration vorantreiben, Best Practices für die Implementierung und vieles mehr.
Wenig überraschend betont der Bericht, dass das bevorstehende Ende der SAP-Mainstream-Wartung für die SAP Business Suite 7 im Jahr 2027 einer der größten Treiber für die Migration ist. SAP-CEO Christian Klein erklärte, dass SAP das Ende der Mainstream-Wartung nicht über das Jahr 2027 hinaus verlängern werde. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Finanz- und Steuerteams eines Unternehmens mit der IT-Leitung zusammenarbeiten, um die Auswirkungen einer Migration oder das Vorgehen einer Systemwartung nach 2027 zu planen.
Der Vier-Punkte-Plan für eine erfolgreiche Transformation im Finanzwesen
Neben einer Fülle von Einblicken, die Steuerfachleuten bei ihren Migrationsinitiativen helfen können, ist der wichtigste Beitrag des Reports ein Vier-Punkte-Plan, der jede SAP S/4HANA-Initiative zum Erfolg führen kann, wenn er befolgt wird.
- Jetzt handeln und nicht zögern
Je länger ein SAP-ERP-System in einem Unternehmen in Betrieb ist, desto komplexer ist es in der Regel. Die Gründe sind zahlreiche Anpassungen des Systems, eine riesige Menge an historischen Daten oder die Tatsache, dass die Lösung mehrere Upgrade-Zyklen und Patches durchlaufen hat. Damit stehen Unternehmen, die seit vielen Jahren dasselbe SAP-ERP-System verwenden, vor einer Herkulesaufgabe, wenn sie ihr System vollständig modernisieren oder ersetzen wollen.
Zumeist verfügen Unternehmen über geeignete Instrumente, um festzustellen, ob ihr System für eine Umstellung bereit ist. Allerdings wird die Bewertung oft nicht gründlich genug durchgeführt, was zu Verzögerungen führen kann, sobald das Projekt angelaufen ist. Für Steuerfachleute, die entweder Pläne für eine Ablösung umsetzen, auf SAP S/4HANA umstellen oder Altlasten beseitigen wollen, ist es umso besser, je früher sie mit diesem Prüfungsprozess beginnen.
- Genügend Zeit für die Planung und Einführung einräumen
Laut dem SAPinsider-Report bestand die größte Herausforderung bei der Umstellung auf SAP S/4HANA darin, die nötige Zeit zu finden, um dem Projekt Priorität einzuräumen. Oberflächlich betrachtet könnte dies den Eindruck erwecken, dass ein Migrationsprojekt als unwichtig für Unternehmen angesehen wird. In Wirklichkeit zeigt es jedoch, dass es sich für diese langwierige und ressourcenintensive Initiative als schwierig erweist, ihr von Anfang bis Ende genügend Ressourcen zu einzuräumen.
In dem Bericht wird beispielsweise beschrieben, dass an einem großen Transformationsprojekt mehr als 250 interne Teammitglieder 12 bis 18 Monate lang beteiligt waren, wobei eine bestimmte Gruppe 50 Prozent ihrer Zeit für das Projekt aufwenden musste. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass alle an einem Migrationsprojekt Beteiligten genügend Zeit und Ressourcen zur Verfügung haben, um das Projekt zum Erfolg zu führen.
- Prüfung und Analyse der Bereitstellungsoptionen
Es gibt zahlreiche Bereitstellungsoptionen für SAP S/4HANA. Wichtig ist, dass Steuer- und Finanzfachleute jede dieser Möglichkeiten und deren Lizenzierungsanforderungen genau prüfen, um sie bestmöglich zu verstehen. Viele Unternehmen schließen die SAP S/4HANA-Cloud zunächst aus, da sie die Optionen Public Cloud, Private Cloud, Hyperscaler und Kundenrechenzentrum nicht im Detail differenzieren.
Dies kann an mangelndem Verständnis und falschen Vorstellungen liegen, was die Funktionalitäten, die Sicherheit und die Flexibilität dieses Bereitstellungsmodells betrifft. Wenn sich Steuerfachleute die Zeit nehmen, um die Nuancen und Unterschiede zwischen den verschiedenen SAP S/4HANA-Bereitstellungsoptionen zu verstehen und ihre S/4HANA-Projektteams auf etwaige Bedenken aufmerksam zu machen, können sie sicherstellen, dass alle getroffenen Entscheidungen fundiert sind.
- Den richtigen Support-Partner für die SAP ERP-Cloud-Migration wählen
Jede groß angelegte ERP-Einführung kann ein gewaltiges Unterfangen sein. Wichtig ist, dass Unternehmen die Unterstützung von Partnern und Systemintegratoren in Anspruch nehmen, um einen reibungslosen Ablauf der Migration zu gewährleisten. In der Regel kümmern sich die Partner um die Projekt- und Change-Management-Prozesse. Sie können auch bei der Optimierung von Arbeitsabläufen helfen, bei der Entwicklung von neuem Code unterstützen, wichtiges Wissen weitergeben und bei Datenbereinigungsprotokollen behilflich sein.
Zwar entscheiden sich nur wenige Unternehmen dafür, bei der Umstellung auf SAP S/4HANA auf Partner zu verzichten, doch es kommt darauf an, die Unterstützung des richtigen Partners in Anspruch zu nehmen: entweder eines Partners, der bereits regelmäßig bei früheren Transformationsprojekten eingesetzt wurde, oder eines Partners, der sich auf SAP S/4HANA spezialisiert hat. Dies ermöglicht einen reibungslosen und termingerechten Ablauf des Projekts und optimiert den Zeit- und Ressourceneinsatz für alle Beteiligten.
Fazit
Da immer mehr Unternehmen eine Migration auf SAP S/4HANA anstreben, ist es wichtig, dass sie einen klaren Aktionsplan befolgen. Dies sichert die erfolgreiche Umsetzung der ERP- und SAP S/4HANA-Initiative und gewährleistet, dass die Grundlage für den Erfolg in den kommenden Jahren geschaffen wird. Die Steuerteams müssen ihre Sorgfaltspflicht erfüllen und sollten alle Bedenken gegenüber den für den Migrationsprozess verantwortlichen IT-Abteilungen äußern. Dies stellt sicher, dass jeder Schritt der ERP-Cloud-Migration erfolgreich zum Abschluss kommt und dem Unternehmen hilft, seine Wachstumsambitionen weiter voranzutreiben.
Mehr Informationen:
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Warum Steuer- und IT-Abteilungen bei der Migration zu SAP S/4HANA zusammenarbeiten sollten
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