Kurz notiert
Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!
Oktober 2024
Baker Tilly bestätigt Management-Board
Die deutschen Partner von Baker Tilly haben das bisherige Management-Board für eine weitere Amtszeit von drei Jahren bestätigt. Wiedergewählt wurden WP/StB Prof. Dr. Thomas Edenhofer, RA Dr. Thomas Gemmeke, WP/StB Ralf Gröning und StB/RA Oliver Hubertus. Das Management-Board ist verantwortlich für die strategische Entwicklung der Gesellschaft und die Koordination zentraler Servicebereiche. Baker Tilly setzt weiterhin auf Wachstum, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, CFO-Services, Restrukturierung und Transaktionen. Effizienzsteigerungen durch Künstliche Intelligenz und Big Data sollen die Prozesse weiter optimieren.
Bild: ©JUVE Verlag | Andreas Anhalt
Creance: DORA-Compliance startet mit Verzögerung
Im Juni gaben PricewaterhouseCoopers (PwC) und das Tech-Unternehmen Aleph Alpha die Gründung des Joint Ventures ‚Creance‘ bekannt, das im September an den Start gehen sollte. Derzeit läuft eine Erprobungsphase mit ersten Testkunden. Das fertige Produkt soll nach Angaben von PwC im Laufe des Quartals Marktreife erlangen. Creance will Unternehmen mittels Künstlicher Intelligenz bei der DORA-Compliance unterstützen. Zur Gründung des Joint Ventures lesen Sie auch unsere verlinkte Nachricht.
Bild: stock.adobe.com | Comofoto
Debatte über Steuerentlastungen und Pflegebudget im Finanzausschuss
Der Finanzausschuss hat am Mittwoch die Entwürfe des Steuerfortentwicklungsgesetzes (Ds. 20/12778) und des Gesetzes zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 (Ds. 20/12783) beraten. Ein Thema war die geplante Teilzeitaufstockungsprämie, die erhöhte Zuschläge für Teilzeitkräfte steuerfrei stellen soll. Zudem diskutierten die Abgeordneten die steuerliche Entlastung von 21 Milliarden Euro, die sich auf vier Jahre verteilt. Während die Grünen auf Entlastungen für Familien hinwiesen, kritisierte die Unionsfraktion, dass steigende Sozialabgaben die Entlastungen aufzehren würden. Auch die geplante Erhöhung der Bemessungsgrenzen bei der steuerlichen Förderung von Elektro-Dienstwagen wurde besprochen. Kritik kam von der AfD und der Linken. Die AfD forderte eine automatische Anpassung der steuerlichen Freibeträge an die Inflation, während die Linke die Entlastungen als zu weitgehend kritisierte.
Quelle: Bundestag
Bild: Paul-Löbe-Haus, Berlin / ©stock.adobe.com | B. W. Schneider
Stürzl Steuerstrafrecht eröffnet Büro in München
Die Kanzlei Stürzl Steuerstrafrecht wird im Januar 2025 einen zweiten Standort in München eröffnen. Kanzleigründerin Dr. Anja Stürzl will damit der wachsenden Nachfrage in der Region München nachkommen. Sie selbst und Dr. Philipp Kellner, der zum Oktober von Beukelmann Müller zur Kanzlei gewechselt ist, werden nach München wechseln. Stürzl machte sich Ende 2023 in Frankfurt selbstständig und gewann seitdem bereits drei Associates. Zuvor war sie bei Flick Gocke Schaumburg und bei Rettenmaier. Sie ist Vorstandsvorsitzende des JuWiSt.
Bild: ©stock.adobe.com | Martin Raab
Länder warnen vor Steuermindereinnahmen in Milliardenhöhe
Der Bundesrat warnt in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Steuerfortentwicklungsgesetzes (Drucksache 20/13159) vor möglichen Steuerausfällen bei der Gewerbesteuer in Milliardenhöhe. Zudem kritisieren die Länder die kurze Vorbereitungsfrist auf Änderungen, da der Gesetzentwurf in der Sommerpause beschlossen wurde, während einige Regelungen bereits zum 1. Januar 2025 in Kraft treten sollen. Die Länder fordern eine planbare Steuerpolitik und schlagen eine Erhöhung der Grenze für Geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.000 Euro vor. Auch fordern sie Anpassungen beim Kurzarbeitergeld und den steuerlichen Pauschalen für Ehrenamtliche.
Bild: ©Bundesrat
Debatte über Entlastungen im Steuerrecht
In einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses haben Sachverständige die Entlastungswirkungen des Gesetzentwurfs zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 (Ds. 20/12783) und des Steuerfortentwicklungsgesetzes (Ds. 20/12778) diskutiert. Katja Rietzler von der Hans-Böckler-Stiftung warnte, dass steigende Sozialabgaben die steuerlichen Entlastungen aufzehren könnten. Matthias Warneke vom Bund der Steuerzahler lobte hingegen die Erhöhung des Grundfreibetrags zur Bekämpfung der Kalten Progression. Klaus Michelsen vom VfA betonte die positiven Effekte auf das Wirtschaftswachstum durch erhöhte Abschreibungsmöglichkeiten, während Sylvia Mein vom Steuerberaterverband und Monika Wünnemann vom BDI vor neuer Bürokratie warnten. Uwe Zimmermann von den kommunalen Spitzenverbänden forderte eine Kompensation der Steuermindereinnahmen durch einen höheren Umsatzsteueranteil für die Städte und Gemeinden.
Quelle: Bundestag
Bild: Paul-Löbe-Haus, Berlin / ©stock.adobe.com | B. W. Schneider
Bundesregierung lehnt Vorschlag zu Betriebsausgabenabzug von Bankenabgaben ab
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Übertragung von Altmitteln aus dem Banken-Restrukturierungsfonds (RSF) in den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) eingebracht. Der Fehlbetrag im FMS von 21,6 Milliarden Euro soll dadurch um 2,3 Milliarden Euro gesenkt werden. Der Bundesrat begrüßt diesen Schritt, fordert jedoch, dass auch die Bundesländer durch eine Reduzierung ihrer Haftung um 810 Millionen Euro profitieren. Ablehnend äußerten sich die Bundesländer zum Vorschlag, Bankenabgaben künftig wieder steuerlich als Betriebsausgabenabzug geltend machen zu können. Dies würde nach Ansicht der Länder zu Lasten der Länder und Kommunen gehen. Die Bundesregierung hält jedoch an ihrer Ablehnung des Betriebsausgabenabzugsverbots für Bankenabgaben ab 2024 fest.
Quelle: Deutscher Bundestag
Bild: ©JUVE Verlag | Verena Clemens
Meldepflicht für innerstaatliche Steuergestaltungen im Finanzauschuss
Zur Stunde findet eine weitere Anhörung zur nationalen Meldepflicht für innerstaatliche Steuergestaltungen im Finanzausschuss des Bundestages statt. Im Vorfeld der Bundesratssitzung am 27.09.2024 hatten die zuständigen Fachausschüsse empfohlen, auf diese Regelung zu verzichten, doch der Beschluss des Bundesrates ging hierauf nicht ein. Auch viele Berufsverbände haben sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen eine Einführung ausgesprochen.
Siehe Drucksache 20/12778
Bild: Paul-Löbe-Haus, Berlin / ©stock.adobe.com | B. W. Schneider
EY Österreich eröffnet neuen Standort in Graz
EY Österreich hat einen neuen Standort im Styria Media Tower in Graz eröffnet, der unter der Leitung der Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin Rosemarie König steht. Der neue Standort wird gemeinsam mit EY denkstatt als Nachhaltigkeitshub fungieren. Der Fokus liegt auf nachhaltiger Unternehmensentwicklung und der Umsetzung von ESG-Strategien.
Bild: ©stock.adobe.com | MOZCO Mat Szymański
Grant Thornton ernennt neue Partnerinnen und Partner
Grant Thornton Deutschland erweitert zum 1. Oktober 2024 seine Partnerschaft: Im Bereich Tax zählen Katrin Hebestreit (München) und Dennis Sohnemann (Berlin) zu den neuen Non-Equity-Partnern. In die Equity-Partnerschaft aufgenommen wurden Heike Bathke (Düsseldorf), Christoph Beutler (Berlin), Daniela Heitele (Berlin) und Kristina Laubeck (Düsseldorf). Insgesamt gab es acht weitere Beförderungen in den Bereichen Audit & Assurance, Advisory und Legal.
Bild: ©stock.adobe.com | Golden Sikorka
Bundesregierung nennt Zahlen zu Cum-Ex- und Cum-Cum-Fällen
Zum 31. Dezember 2023 befanden sich 380 Cum-Ex-Verdachtsfälle mit einem Volumen von 3,8 Milliarden Euro an nicht anrechenbarer oder erstatteter Kapitalertragssteuer in Bearbeitung. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (Ds. 20/12988) auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke hervor. Zudem wurden 174 Fälle rechtskräftig abgeschlossen, wodurch rund 3,1 Milliarden Euro an Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag zurückgefordert wurden. Für Cum-Cum-Fälle nennt die Bundesregierung 240 Verdachtsfälle mit einem Volumen von 6,7 Milliarden Euro. In 76 dieser Fälle wurde eine Rückforderung von 205 Millionen Euro veranlasst.
Bild: ©JUVE Verlag | Verena Clemens