Kurz notiert

Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!

Oktober 2024

BZSt bestellt neuen Vizepräsidenten

Boris Zollickhofer ist neuer Vizepräsident des Bundeszentralamtes für Steuern (BZSt). Er verfügt über 19 Jahre Erfahrung in der Finanzverwaltung, zuletzt als Referatsleiter im Bundesministerium der Finanzen (BMF), zu dessen Geschäftsbereich das BZSt als Bundesoberbehörde gehört. Gemeinsam mit Präsidentin Brigitte Vossebürger soll Zollickhofer insbesondere die Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen vorantreiben.

Bild: BZSt-Dienstsitz Bonn-Beuel, ©Hardy Welsch

Crowe kooperiert mit Blue J zur Stärkung KI-gestützter Steuerberatung

Die US-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Crowe geht eine Kooperation mit Blue J ein, einem Anbieter für generative KI-Lösungen im Steuerbereich. Mithilfe der Plattform ‚Ask Blue J‘ soll Crowe ihren Steuerberatern Zugriff auf eine umfassende Datenbank aktueller Steuerinhalte ermöglichen und die Effizienz in der Steuerpraxis steigern. Matt Paparella, Leiter von Crowe Tax AI, betont die Vorteile der neuen KI-Anwendung, die sowohl die Effizienz in der Recherche als auch die Qualität der Beratung für Klienten verbessern soll.

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Stromsteuerentlastung für produzierendes Gewerbe beschlossen

Der Finanzausschuss hat eine dauerhafte Entlastung für die Industrie bei der Stromsteuer beschlossen. Eine Änderung im Gesetz zur Modernisierung und zum Bürokratieabbau im Strom- und Energiesteuerrecht (Ds. 20/12351) wurde mit den Stimmen der CDU/CSU-Fraktion verabschiedet. Die Entfristung betrifft das produzierende Gewerbe. Die AfD stimmte dagegen, während sich die Gruppe Die Linke enthielt. Die endgültige Abstimmung über den Gesetzentwurf findet am Freitag statt.

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Jahressteuergesetz 2024 gebilligt – Mobilitätsbudget gestrichen

Der Finanzausschuss hat am Mittwoch das Jahressteuergesetz 2024 (Ds. 20/12780) mit zahlreichen Änderungen gebilligt, darunter die Streichung des ursprünglich geplanten Mobilitätsbudgets. Die Ampel-Fraktionen stimmten dafür, während die Opposition den Gesetzentwurf ablehnte. Änderungen wie die Anpassung der steuerlichen Förderung der Kinderbetreuung und die unbegrenzte Verrechnung von Verlusten aus Termingeschäften erhielten jedoch parteiübergreifende Unterstützung. Das Gesetz wird am Freitag in zweiter und dritter Lesung im Bundestag final beraten.

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Finales BMF-Schreiben zur E-Rechnung

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat das finale Schreiben zur Anwendung der E-Rechnung veröffentlicht. Ab dem 1. Januar 2025 wird die elektronische Rechnung für inländische B2B-Umsätze in Deutschland eingeführt.

Quelle und weitere Informationen: BMF

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FG Düsseldorf: Steuerberatungsgesellschaft scheitert mit Klage per Fax wegen beSt-Nutzungspflicht

Der 14. Senat des Finanzgerichts (FG) Düsseldorf hat entschieden, dass eine per Fax eingereichte Klage von einer Steuerberatungsgesellschaft unzulässig ist, wenn das besondere elektronische Steuerberaterpostfach (beSt) nicht genutzt wurde (Urteil vom 4. Juli 2024, Az. 14 K 463/23 E). Die Kläger argumentierten, dass die Einrichtung des beSt aufgrund von technischen Problemen und Überlastung verzögert wurde. Das Gericht entschied jedoch, dass die Nutzungspflicht seit dem 1. Januar 2023 besteht und eine Ersatzeinreichung per Fax nur bei technischen Störungen zulässig sei. Die Revision wurde zugelassen, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Finanzausschuss: Anhörung zum Unternehmensteuerrecht

Der Finanzausschuss des Bundestages befasst sich am kommenden Mittwoch, 16. Oktober, in einer öffentlichen Anhörung mit einem Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Modernisierung des deutschen Unternehmensteuerrechts voranbringen“ (Ds. 20/11954). Der Finanzausschuss wird die Federführung in den weiteren Beratungen übernehmen. Die Debatte wird ab 15 Uhr live auf www.bundestag.de übertragen.

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Baker Tilly bestätigt Management-Board

Die deutschen Partner von Baker Tilly haben das bisherige Management-Board für eine weitere Amtszeit von drei Jahren bestätigt. Wiedergewählt wurden WP/StB Prof. Dr. Thomas Edenhofer, RA Dr. Thomas Gemmeke, WP/StB Ralf Gröning und StB/RA Oliver Hubertus. Das Management-Board ist verantwortlich für die strategische Entwicklung der Gesellschaft und die Koordination zentraler Servicebereiche. Baker Tilly setzt weiterhin auf Wachstum, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, CFO-Services, Restrukturierung und Transaktionen. Effizienzsteigerungen durch Künstliche Intelligenz und Big Data sollen die Prozesse weiter optimieren.

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Creance: DORA-Compliance startet mit Verzögerung

  Juve Plus

Im Juni gaben PricewaterhouseCoopers (PwC) und das Tech-Unternehmen Aleph Alpha die Gründung des Joint Ventures ‚Creance‘ bekannt, das im September an den Start gehen sollte. Derzeit läuft eine Erprobungsphase mit ersten Testkunden. Das fertige Produkt soll nach Angaben von PwC im Laufe des Quartals Marktreife erlangen. Creance will Unternehmen mittels Künstlicher Intelligenz bei der DORA-Compliance unterstützen. Zur Gründung des Joint Ventures lesen Sie auch unsere verlinkte Nachricht.

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Debatte über Steuerentlastungen und Pflegebudget im Finanzausschuss

Der Finanzausschuss hat am Mittwoch die Entwürfe des Steuerfortentwicklungsgesetzes (Ds. 20/12778) und des Gesetzes zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024 (Ds. 20/12783) beraten. Ein Thema war die geplante Teilzeitaufstockungsprämie, die erhöhte Zuschläge für Teilzeitkräfte steuerfrei stellen soll. Zudem diskutierten die Abgeordneten die steuerliche Entlastung von 21 Milliarden Euro, die sich auf vier Jahre verteilt. Während die Grünen auf Entlastungen für Familien hinwiesen, kritisierte die Unionsfraktion, dass steigende Sozialabgaben die Entlastungen aufzehren würden. Auch die geplante Erhöhung der Bemessungsgrenzen bei der steuerlichen Förderung von Elektro-Dienstwagen wurde besprochen. Kritik kam von der AfD und der Linken. Die AfD forderte eine automatische Anpassung der steuerlichen Freibeträge an die Inflation, während die Linke die Entlastungen als zu weitgehend kritisierte.

Quelle: Bundestag

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Stürzl Steuerstrafrecht eröffnet Büro in München

Die Kanzlei Stürzl Steuerstrafrecht wird im Januar 2025 einen zweiten Standort in München eröffnen. Kanzleigründerin Dr. Anja Stürzl will damit der wachsenden Nachfrage in der Region München nachkommen. Sie selbst und Dr. Philipp Kellner, der zum Oktober von Beukelmann Müller zur Kanzlei gewechselt ist, werden nach München wechseln. Stürzl machte sich Ende 2023 in Frankfurt selbstständig und gewann seitdem bereits drei Associates. Zuvor war sie bei Flick Gocke Schaumburg und bei Rettenmaier. Sie ist Vorstandsvorsitzende des JuWiSt.

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