Kurz notiert
Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!
Juli 2024
Walberg baut in Düsseldorf Bereich Steuerrecht auf
Der Steuerberater und Fachberater für Unternehmensnachfolge Tim Hoferichter (33) stieg zum Juli als Counsel am noch jungen Düsseldorfer Standort von Walberg ein. Er war zuvor Partner in der Münsteraner Mittelstandskanzlei Potthoff + Partner. Hoferichter soll in Düsseldorf u.a. den Bereich der laufenden Besteuerung von Investoren, Family Offices und vermögenden Privatpersonen aufbauen.
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Schalast & Partner holt Partnerin für Corporate/M&A und Steuerrecht
Die Mittelstandskanzlei Schalast & Partner holt zum August die M&A-Anwältin Inga Rau (34) ins Stuttgarter Büro. Dort steigt sie als Salary-Partnerin ein. Zuvor war sie etwa drei Jahre bei Kleiner Rechtsanwälte, ebenfalls in Stuttgart, tätig, zuletzt als Assoziierte Partnerin. Von Ende 2018 bis 2021 war sie bei PKF Wulf Packowski aktiv. Eine Station ihrer Laufbahn war unter anderem auch bei EY Law. Sie berät insbesondere Finanzinvestoren, Technologieunternehmen und Start-ups an der Schnittstelle von Gesellschaftsrecht, M&A sowie Steuerrecht. Wechseln wird sie gemeinsam mit ihrem Team, darunter ein Associate.
Finanzministerium gegen internationale Milliardärsteuer
Das FDP-geführte Bundesfinanzministerium lehnt eine von Brasilien vorgeschlagene Steuer für Milliardäre auf G20-Ebene ab. „Wir halten die Idee einer globalen Mindestvermögensteuer nicht für zielführend“, heißt es aus Ministeriumskreisen. Stattdessen will das Ministerium stärker gegen Vermögensverschleierung und Steuerumgehung vorgehen. Die von Brasilien vorgeschlagene Steuer könnte jährlich bis zu 250 Milliarden Dollar einbringen. Das Thema wird beim G20-Treffen der Finanzminister in Rio de Janeiro nicht konkret beraten. Deutschland wird dort von Finanz-Staatssekretär Heiko Thoms vertreten.
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Bund nimmt im ersten Halbjahr 2024 mehr Steuern ein
Im ersten Halbjahr 2024 hat der Bund laut Monatsbericht des Finanzministeriums 176,5 Milliarden Euro an Steuern eingenommen, was einem Anstieg von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zusätzlich kamen rund 20 Milliarden Euro aus Zinseinnahmen, Maut-Zahlungen und Beteiligungsverkäufen hinzu. Trotz gestiegener Ausgaben für das Bürgergeld und Rentenzuschüsse sanken die Gesamtausgaben des Bundes aufgrund niedrigerer Zinszahlungen um etwa 4 Prozent. Der Bundeshaushalt verzeichnete Ende Juni ein Finanzierungsdefizit von 23,6 Milliarden Euro. Ein Nachtragshaushalt soll weitere 11,3 Milliarden Euro Schulden aufnehmen, um den Mehrbedarf auszugleichen.
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Neuer Leiter NPO-Tax bei Winheller
Zur Monatsmitte hat Michael Hecht, Steuerberater und Fachberater für Gemeinnützigkeit, die Leitung des Bereichs NPO-Tax bei Winheller am Frankfurter Hauptsitz übernommen. Hecht, der bereits umfangreiche Erfahrungen in der Rechts- und Steuerberatung für gemeinnützige Organisationen gesammelt hat, war zuvor als Leiter für Stiftungen und Gemeinnützigkeit bei Welzenbach tätig. Seine Expertise umfasst die Rechnungslegung und steuerliche Deklaration, insbesondere in der Automatisierung der Wertpapierbuchhaltungen für gemeinnützige Organisationen.
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Müller Blum verstärkt Geschäftsführung
Zum Halbjahreswechsel 2024 hat die Müller Blum Steuerberatungsgesellschaft mbH ihre Geschäftsführung erweitert: Katrin Claus, seit 2022 im Unternehmen und frisch bestellte Steuerberaterin, verstärkt neben den Partnern Eugen Müller und Timo Blum das Führungsteam. Claus, die umfangreiche Erfahrungen in der steuerlichen Beratung von Immobilieninvestoren und mittelständischen Unternehmen mitbringt, soll insbesondere die Wachstumsstrategie der Kanzlei vorantreiben.
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20 Millionen Euro hinterzogene Steuern in Thüringen aufgedeckt
Thüringens Steuerfahnder haben im Jahr 2023 hinterzogene Steuern i.H.v. knapp 20,5 Millionen Euro aufgespürt (2022: etwa 29,3 Millionen Euro). Die Steuerfahndungsstellen in Gera und Gotha prüften 283 Fälle und leiteten 154 Strafverfahren ein. Die Gerichte verhängten Freiheitsstrafen von insgesamt fast 25 Jahren sowie Geldstrafen i.H.v. einer Million Euro. Laut Finanzministerin Heike Taubert ist die Gewinnung von IT-Fachkräften für die digitalisierten Betrugsfälle eine Herausforderung. Neue Rekrutierungsstrategien, wie Partnerschaften mit Hochschulen, werden verfolgt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
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ETL und Mensching plus gründen Joint Venture
Die Steuerberatungs- und die Auditeinheit der Mensching plus-Gruppe haben sich mit der ETL AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft zu einem Joint Venture zusammengeschlossen. Die neue Einheit, die ab sofort als „ETL mensching plus“ firmiert, konzentriert sich auf die Beratung im Immobilienbereich und bildet das ETL-Branchencenter Immobilien. Oliver Mensching, Geschäftsführer der Mensching plus-Gruppe, sieht in ETL den idealen Partner für Wachstum und Erweiterung des Beratungsangebots, insbesondere im Bereich ESG und erneuerbare Energien. Christoph Tönsgerlemann, Vorstandsvorsitzender von ETL Prüfung & Beratung, betont die Bedeutung dieser Fusion für die One-Firm-Strategie des Unternehmens. Die enge Kooperation mit den Rechtsanwälten der Jebens Mensching PartG mbB bleibt uneingeschränkt bestehen.
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Steuergarantien für UEFA unterliegen Steuergeheimnis
Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (Drucksache 20/12227) bestätigt, dass die Erlassung von Einkommensteuern für Veranstaltungen im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2024 im besonderen öffentlichen Interesse liegt. Die Details der dafür erteilten Steuergarantien an die UEFA sind jedoch vertraulich und unterliegen dem Steuergeheimnis. Die Anfrage hatte die Transparenz der steuerlichen Regelungen im Kontext der EM 2024 thematisiert.
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Expertenkommissionen präsentieren Vorschläge für modernes Steuerrecht
Das Bundesfinanzministerium hat die Ergebnisse zweier unabhängiger Expertenkommissionen erhalten, die im September 2023 eingesetzt wurden, um das deutsche Steuersystem zu modernisieren. Die Kommissionen „Vereinfachte Unternehmensteuer“ und „Bürgernahe Einkommensteuer“ übergaben ihre Berichte am 12. Juli 2024 an Bundesfinanzminister Christian Lindner. Die Vorschläge zielen darauf ab, das Steuersystem nutzerfreundlicher und wirtschaftlich effizienter zu gestalten, wobei der Schwerpunkt auf praktischen und politisch umsetzbaren Lösungen liegt. Christian Lindner betonte, dass die Vorschläge nun geprüft werden, wobei das Ziel sei, Entlastungen ohne finanzielle Mehrbelastungen zu realisieren. Die parlamentarische Staatssekretärin Katja Hessel hob hervor, dass ein einfaches und bürgernahes Steuersystem das Vertrauen in das System stärkt und zur Förderung der Demokratie beiträgt.
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EuGH bestätigt Nichtsteuerbarkeit von Innenumsätzen
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einem Urteil vom 11.07.2024 (Az. C‑184/23) die Nichtsteuerbarkeit von Innenumsätzen innerhalb einer umsatzsteuerlichen Organschaft bestätigt. Damit folgt der EuGH dem Schlussantrag von Generalanwalt Athanasios Rantos. Mit dem aktuellen Urteil reagiert der EuGH auf eine erneute Vorlage des Bundesfinanzhofs (BFH). Bereits im Dezember 2022 hatte sich der EuGH mit zwei BFH-Vorlagen zur Organschaft befasst.
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