Deutsche Geschäftszahlen

Consulting wächst bei KPMG kräftig – Steuerberatung kaum

Als letzte der Big-Four-Gesellschaften hat KPMG ihre Umsatzzahlen bekanntgegeben. Die Einheit hat in Deutschland 2,17 Milliarden Euro Gesamtleistung erwirtschaftet – ein Plus von 9,1 Prozent. Während die Prüfung und vor allem das Consulting-Geschäft stark zulegten, fiel das Wachstum in der Steuer- und Rechtsberatung eher mau aus. 

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Insgesamt ist KPMG im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr ordentlich gewachsen und bleibt damit die Nummer Drei unter den Big-Four-Gesellschaften. Allerdings ist ihr Deloitte dicht auf den Fersen: Die Wettbewerberin konnte ihren Gesamtumsatz zuletzt prozentual noch deutlicher steigern als KPMG: um satte 23,6 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro. Und im Gegensatz zu KPMG veröffentlicht Deloitte tatsächlich den Umsatz, und nicht die Gesamtleistung, die noch wesentlich höher ausfallen dürfte. Denn diese beinhaltet auch Umsätze, die zum Geschäftsjahresende noch nicht kapitalisiert sind.

Zumindest in der Steuer- und Rechtsberatung hat KPMG gegenüber der Verfolgerin Deloitte jedoch nach wie vor deutlich die Nase vorn. Und das, obwohl gerade hier das Wachstum zuletzt eher mau ausfiel. Insgesamt konnte KPMG ihre Gesamtleistung hier um 1,8 Prozent auf 581 Millionen Euro steigern. Davon entfallen 132,8 Millionen Euro auf die Rechtberatung (plus 2,2 Prozent) und 448,2 Millionen Euro auf die Steuerberatung (plus 1,6 Prozent).

Zum Vergleich: Deloitte konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die 300-Millionen-Euro-Marke knacken. Auf der anderen Seite ziehen die Nummer Zwei PricewaterhouseCoopers (PwC, mit einem Steuerumsatz von zuletzt 501 Millionen Euro) und vor allem Branchenprimus Ernst & Young (EY) mit einem Steuerumsatz von sogar 707 Millionen Euro immer weiter davon.

KPMG prüft Siemens Energy und MTU

Mathias Oberndörfer

„Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Mathias Oberndörfer, Vorstand Tax & Geschäftsführer Legal bei KPMG gegenüber JUVE Steuermarkt. Dass das Wachstum in der Steuer- und Rechtsberatung im vergangenen Geschäftsjahr nicht so üppig ausfiel, sei durch diverse Faktoren erklärbar. „Zum einen mussten wir Mandate abgeben, weil wir die Prüfung gewonnen haben. Zum anderen sind wir im Vorjahr ja sehr stark gewachsen“, sagte Oberndörfer. „Dass wir noch mal 2 Prozent auf das starke Vorjahresergebnis satteln konnten, ist ein gutes Ergebnis.“  

Die Wirtschaftsprüfung ist nach einem Umsatzrückgang im vorvergangenen Geschäftsjahr wieder gewachsen – um 5,2 Prozent auf 667 Millionen Euro. „Neben neuen Abschlussprüfungsmandaten im DAX40 konnte KPMG – entsprechend der strategischen Zielsetzung – zahlreiche Mandatsgewinne außerhalb des deutschen Leitindex verbuchen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zu den Mandaten, die KPMG für sich entscheiden konnte, gehören etwa Siemens Energy und MTU Aero Engines aus dem DAX40 sowie Aixtron und Kion aus dem MDAX.

Consulting steht für die Hälfte der Gesamtleistung

Ähnlich wie bei den Wettbewerbern Deloitte und PwC ist die Unternehmensberatung auch bei KPMG mittlerweile der größte Geschäftsbereich. Mit einem Wachstum von satten 17,2 Prozent auf 906 Millionen Euro macht das Consulting-Geschäft fast die Hälfte der Gesamtleistung aus. Über alle Felder hinweg waren zudem die digitale Transformation sowie das Thema Environment, Social, Governance (ESG) relevante Wachstumstreiber. 

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