JUVE Top 20

Die 20 umsatzstärksten Steuerberatungseinheiten Deutschlands

Die Big Four dominieren den Steuermarkt beim Umsatz. Großkanzleien sind die mit Abstand produktivsten Einheiten. Dazwischen tummeln sich die Next Ten und weitere Beratungsgesellschaften, die ein solides Wachstum vorweisen können. Das zeigt die exklusiv von JUVE recherchierte Aufstellung der 20 umsatzstärksten deutschen Steuerberatungseinheiten.

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Fast 2,5 Milliarden Euro: So viel erwirtschafteten die 20 umsatzstärksten Steuerberatungseinheiten Deutschlands im vergangenen Geschäftsjahr. Ein genauerer Blick auf die Zahlen verrät, dass der Markt der steuerberatenden Einheiten in Bezug auf die Umsätze wohl so stark konzentriert ist wie kaum ein zweiter Beratungsmarkt. So setzte alleine das Führungstrio – bestehend aus Ernst & Young (EY), PricewaterhouseCoopers (PwC) und KPMG – mit knapp 1,4 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes um.

Unangefochtener Branchenprimus bleibt EY. Mit knapp 590 Millionen Euro setzte die Big-Four-Gesellschaft nicht nur fast 150 Millionen Euro mehr um als die zweitplatzierte PwC, sie baute ihren Vorsprung sogar noch einmal deutlich aus. Denn während das Steuergeschäft bei PwC mit einem mageren Zuwachs von gerade einmal 0,1 Prozent quasi stagnierte und KPMG das Steuer-Geschäftsjahr gar mit einem leichten Minus von 1,6 Prozent abschloss, konnte sich die noch bis Ende Juni 2018 amtierende deutsche EY-Steuerchefin Ute Benzel über ein Plus von 10,5 Prozent freuen.

Im EY-Umsatz ist das steuerlich fokussierte Transaktionsgeschäft noch gar nicht abgebildet. Denn dieses fällt bei EY unter die Transaktionsberatung, die mit Abstand der stärkste Wachstumstreiber des vergangenen Geschäftsjahres war. EY wuchs in dem Geschäftsbereich um satte 34 Prozent auf nun 392 Millionen Euro. Wie viel davon tatsächlich auf die Steuerberatung entfällt, ist jedoch nicht bekannt.

Dass die Verfolger KPMG und PwC in der Steuerberatung ein solch schwaches Jahr hinter sich haben, liegt wohl vor allem daran, dass die beiden Big-Four-Gesellschaften nach wie vor das Geschäft in der Wirtschaftsprüfung dominieren. Dort, wo sie prüfen, sind sie grundsätzlich für Beratungsleistungen gesperrt. Aufgrund der von der EU verordneten Prüferrotation werden KPMG und PwC aber kurz- und mittelfristig Prüfungsmandate verlieren, andere dafür erhalten. Das Problem: Die Gesellschaften wissen nicht, welche WP-Mandate sie letztlich tatsächlich bekommen. So ist es ihnen zurzeit weder möglich, Steuermandate von Mandanten zu akquirieren, die sie derzeit prüfen, noch sich auf Steueraufträge bei Unternehmen zu bewerben, bei denen sie vielleicht schon bald Prüfer sein werden.

Next Ten wachsen grundsolide

Mit Freshfields Bruckhaus Deringer (37 Millionen Euro Umsatz), Linklaters (28 Millionen Euro Umsatz) sowie Clifford Chance (30 Millionen Euro Umsatz) schafften es gleich drei Kanzlei-Steuerpraxen in den Kreis der 20 umsatzstärksten Steuerberatungseinheiten.

Und auch die sogenannten Next Ten – und ähnlich strukturierte Gesellschaften, zu deren Kerngeschäft häufig auch die Wirtschaftsprüfung zählt – sichern sich ein beträchtliches Stück vom großen Steuerkuchen. Dabei wachsen die Gesellschaften regelmäßig sehr gesund und kommen auf Steigerungsraten im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Einheiten wie Rödl, Ebner Stolz, Mazars und Warth & Klein Grant Thornton eint zudem vor allem, dass sie – häufig in ihren jeweiligen Stammregionen – stark im Mittelstand verwurzelt sind. Neben dem reinen Deklarationsgeschäft sind sie besonders in der steuerlichen Strukturberatung – vor allem im Konzernsteuerrecht – aktiv. Doch auch sie setzen zunehmend auf Spezialdisziplinen und leisten sich Teams etwa für Umsatzsteuern, Verrechnungspreise oder Zoll- und Verbrauchssteuern, allen voran Rödl, die praktisch in jedem relevanten Beratungsfeld ordentlich aufgestellt ist.

Mehr zu den Umsätzen der 20 stärksten Steuerberatungseinheiten lesen Sie im JUVE Handbuch Steuern, das am 20. April erstmals erscheinen wird.

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