Wie die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft bekannt gab, hat EY im Geschäftsjahr 2022/23 einen Gesamtumsatz von 2,57 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr um 15,6 Prozent. Alle Geschäftsbereiche sind gewachsen – vor allem der Bereich Consulting, der mit 25 Prozent das stärkste Wachstum erzielte.
Dicht dahinter folgt die Strategie- und Transaktionsberatung, die um gut 21 Prozent zulegte. Der größte Geschäftsbereich von EY, die Steuerberatung mit angeschlossener Rechtsberatung, baute ihre Position als Marktführer aus und erzielte einen Umsatzzuwachs von 14 Prozent. Die Wirtschaftsprüfung konnte ihre Umsatzerlöse um gut 8 Prozent steigern.
Deloitte und EY im Steuerwachstum klar vor PwC
Nach Deloitte und PwC hat EY als dritte Big Four ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Deloitte weist zwar ein stärkeres Gesamtwachstum (21,5 Prozent) aus, bleibt aber sowohl beim Gesamtumsatz (2,33 Milliarden Euro) als auch beim Steuerumsatz (343 Millionen Euro) hinter EY.
PwC führt beim absoluten Gesamtumsatz (2,93 Milliarden Euro, ein Plus von 12,1 Prozent), hatte allerdings beim Zuwachs in der Steuer- und Rechtsberatung das Nachsehen: Während EY und Deloitte bei Tax & Legal jeweils um rund 14 Prozent zulegten, schaffte PwC ein Plus von 4,9 Prozent. Dies allerdings auf einem hohen Niveau: 617 Millionen Euro erwirtschaftete PwC in diesem Bereich.
Als Hauptreiber des Wachtsums im Geschäftsfeld Tax & Legal sieht EY die Beratung rund um Veränderungen im nationalen und internationalen Steuerrecht, hier vor allem durch die globale Steuerreform BEPS, so die Big Four in einer Pressemitteilung. Der Megatrend Nachhaltigkeit und die weltweiten geopolitischen Verwerfungen führten ebenfalls zu einer höheren Nachfrage nach Steuerberatungsleistungen.
Unternehmen müssten sich transformieren, was häufig mit einer Umstellung der Lieferketten inklusive Verlagerung ganzer Unternehmensbereiche in andere Länder verbunden ist. Das löst komplexe steuerliche Fragestellungen aus, etwa in den Bereichen Transaction Tax oder Transfer Pricing.
Transformationsdruck als Wachstumstreiber
Das betonte auch Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY in Deutschland und früherer Steuerchef der Big-Four-Gesellschaft: „Die disruptiven Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft gehören zur neuen Normalität. Geopolitische Krisen, politische Vorgaben zur Bewältigung des Klimawandels und steigende Ansprüche der Stakeholder setzen Unternehmen unter einen nie dagewesenen Transformationsdruck.“
Dazu beflügele die zunehmende Digitalisierung der Steuerfunktion und die damit einhergehende Umstellung auf SAP S/4HANA die Nachfrage nach steuerlicher Beratung. ESG- und technologiegetriebene Unternehmenstransformationen seien auch ein Motor für den starken Zuwachs im Consulting- und Strategiegeschäft gewesen, so EY.