Grant Thornton knackte mit dem Gesamtergebnis von 212 Millionen die 200-Millionen-Grenze. Es ist ein Rekordumsatz für die Next-Six-Gesellschaft. Sie konnte zudem die Wachstumsrate von 10 Prozent im Vorjahr auf etwa 14 Prozent steigern. Es bleibt abzuwarten, wie die Umsatzzahlen der anderen Next-Six-Konkurrentinnen aussehen. Das Geschäftsjahr von Mazars endete beispielsweise im August, sodass hier demnächst mit Zahlen zu rechnen ist. Wachstumsraten im zweistelligen Bereich waren bei den Big-Four-Verfolgern zuletzt fast die Regel gewesen.
Die Steuerberatung macht mit 96,7 Millionen Euro den Löwenanteil des Geschäfts von Grant Thornton aus. Sie hatte im Vorjahr 84 Millionen Euro erwirtschaftet – ein Plus von 15 Prozent. Das ist für die Gesellschaft erfreulich, weil der Taxbereich im Vorjahr hinter dem Gesamtwachstum hergehinkt hatte.
Die Wirtschaftsprüfung wuchs langsamer als zuletzt, nämlich um sechs Prozent auf 66,8 Millionen Euro. Hier hatte zuvor ein Wachstum von 14 Prozent gestanden. Das abflachende Wachstum ist insofern überraschend, als Grant Thornton gerade mit der Wirtschaftsprüfung zuletzt Furore gemacht hatte. Mit dem Prüfmandat der Porsche Automobil Holding wagte sie sich in klassische Big-Four-Gefilde vor. Die Unternehmens- und Rechtsberatung schlagen mit 40,7 Millionen Euro beziehungsweise 7,6 Millionen Euro zu Buche und blicken auf Wachstumswerte von 20 Prozent und mehr.
Ziel: 250 Millionen Euro
Im Zuge des Geschäftsjahreswechsel hatte Grant Thornton seinen Vorstand verkleinert und verjüngt. Er besteht nun aus Prof. Dr. Heike Wieland-Blöse, Dr. Jan Merzrath und Marc Sahner. Das vormalige Vorstandsmitglied Dr. Frank Hülsberg war daraufhin im Herbst zum Mittelstandsberater ADKL gewechselt, wo er ebenfalls dem Vorstand angehört.
Im aktuellen Geschäftsjahr rechnet Grant Thornton mit viel Beratungsbedarf zum Thema Nachhaltigkeit. „Themen wie Green Deal, Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), Emissionshandel oder Plastikverpackungssteuern gewinnen an Bedeutung“, erklärte die Gesellschaft in einer Pressemitteilung. ESG werde auch für die Wirtschaftsprüfung immer wichtiger.
Im letzten Jahr hatte die Gesellschaft als Ziel ausgegeben, bis 2025 mehr als 250 Millionen Euro Umsatz zu machen.