Nicht weniger als eine „Vision des Steuerarbeitsplatzes“ der Zukunft hat man dabei vor Augen. „Viele Steuerfunktionen möchten gerne mit KI-Technologien arbeiten. Jedoch sind oftmals weder ihre Aufbauorganisation noch die vorhandene IT-Infrastruktur darauf ausgelegt. Zudem ist die Verfügbarkeit von relevanten Daten häufig ein Problem“, sagt Vanessa Just, Projektleiterin KI bei WTS und Geschäftsführerin von WTS AI. Mit einer entsprechenden Organisations- und Datenmanagementberatung sowie Trainings soll die neue Einheit Mandaten dabei helfen, ihre AI-Pläne umzusetzen.
Die Anwendung von KI im Steuerbereich bietet zwar viel Potenzial, vor allem dort, wo große Datenmengen bewegt werden und Steueraufgaben hochrepetitiv sind, wie etwa bei der Lohnsteuer, Umsatzsteuer, Verrechnungspreisen oder Zoll. Voraussetzung für den Einsatz von KI ist allerdings ein sehr gut strukturiertes Datenmanagement. „Damit Unternehmen von KI profitieren können, müssen sie über ein ausgereiftes Datenmanagementkonzept und ein Tax Data Warehouse verfügen“, erklärt Fritz Esterer, Vorstandsvorsitzender der WTS. Intelligente Steuerlösungen könnten nur dann ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten, wenn sie Zugriff auf eine ausreichend strukturierte Datenbasis haben. An dieser Stelle soll Joint-Venture-Partner Qunis helfen, der über Fachwissen bei Advanced Analytics und Big Data verfügt.
Der Vorteil für die Unternehmen: Wer sich auf die KI-Lösung einlässt, kann durch das automatisierte Abarbeiten Kosten sparen und die Steuer-Compliance verbessern.
Das Beratungsangebot von WTS AI gliedert sich in drei Blöcke: Consulting, Training und Tax Apps. Mit dem Service-Bereich Consulting unterstützt das Joint Venture Unternehmen, ihren aktuellen digitalen Reifegrad zu ermitteln und diesen für den Einsatz von KI-Technologien zu erhöhen. Hingegen zielen KI-Trainings darauf ab, bei den Mitarbeitern ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und sie für künftige Aufgaben im KI-Umfeld zu rüsten. Der dritte Baustein ist die Entwicklung und Implementierung intelligenter Steuerlösungen, so genannter Tax Apps.
Seit zwei Jahren erforscht WTS dazu bereits gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) die Einsatzmöglichkeiten von maschinellem Lernen, Process Mining oder Sprachverarbeitung.
Neben den steuerlichen Anwendungen nimmt WTS zudem den Bereich Financial Advisory ins Visier. So gehört seit Herbst 2017 das Finanzberatungsunternehmen FAS AG der WTS Gruppe an. Künftig soll das Joint Venture daher auch an Lösungen für Accounting & Controlling arbeiten.