Public-Sector-Beratung

KPMG und EY Law gewinnen große Teams von PwC und PwC Legal

Ein großer Teil der Public-Sector-Beratung von PricewaterhouseCoopers bzw. PwC Legal wird der Big-Four-Gesellschaft den Rücken kehren. Insgesamt wechseln sieben Partner zu den Wettbewerbern KPMG und EY Law. Rund 40 Berufsträger werden sich allein KPMG anschließen. Das sind unter anderem die Steuerberater Antje Probst und Karl-Hubertus Eckerle sowie der Anwalt Harald Maas Partner beim Rechtsberatungsarm PwC Legal. EY Law verstärkt ihre Mannschaft mit dem Rechtsanwalt Christoph Fabritius und der Steuerberaterin und Rechtsanwältin Maren Weber.

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Nach JUVE Steuermarkt-Informationen wird ein großer Teil der Public-Sector-Beratung von PricewaterhouseCoopers (PwC) bzw. PwC Legal der Big-Four-Gesellschaft den Rücken kehren. Insgesamt wechseln sieben Partner zu den Wettbewerbern KPMG und EY Law. Rund 40 Berufsträger werden sich allein KPMG anschließen. Das sind unter anderem die Steuerberater Antje Probst und Karl-Hubertus Eckerle sowie der Anwalt Harald Maas (49), Partner beim Rechtsberatungsarm PwC Legal. EY Law verstärkt ihre Mannschaft mit dem Rechtsanwalt Christoph Fabritius (48) und der Steuerberaterin und Rechtsanwältin Maren Weber (40).

Marko Gründig
Marko Gründig

KPMG hat die Wechsel von Eckerle, Probst und Maas JUVE Steuermarkt gegenüber bestätigt. Die zu den Partnern jeweils gehörenden angestellten Berufsträger, darunter etliche Juristen und Steuerberater, beginnen laut JUVE Steuermarkt-Informationen bereits zum Oktober bei KPMG.

Der Grund: Sowohl die Partner als auch die angestellten Berufsträger haben Ende Juni gekündigt. Die Partner haben dem Vernehmen nach jedoch eine Kündigungsfrist von sechs Monaten. Direktoren, Manager und Associates kommen bereits nach drei Monaten aus den Verträgen bei PwC beziehungsweise PwC Legal heraus.

Gemeinsames Team für Rechts- und Steuerberatung

Alle drei Partner blicken auf eine lange Karriere bei PwC zurück. Eckerle ist seit 2001 im Fachbereich Tax and Legal Public Services bei PwC beschäftigt. Seit Juli 2008 ist er Leiter der Steuerabteilung Public Services in München. Er ist vor allen Dingen auf die Beratung von kommunalen Eigengesellschaften sowie Unternehmen der öffentlichen Hand spezialisiert.

Die Frankfurter Beraterin Probst ist seit mehr als 21 Jahren bei PwC tätig, seit 2017 ist sie Partnerin. Ihre Schwerpunkte liegen in der steuerlichen Beratung von Energieversorgern, Kommunen, Universitäten und Hochschulen, Rundfunkanstalten sowie Non-Profit-Organisationen.

Maas wiederum ist seit rund 20 Jahren bei PwC Legal beschäftigt. Er gilt als einer der umsatzstärksten PwC-Legal-Partner in der Beratung des Gesundheitssektors und ist für seine enge Zusammenarbeit mit Eckerle bekannt.

Bereits seit Mai steht zudem fest, dass Steffen Döring ebenfalls bei KPMG anheuert. Der Leipziger Partner verantwortete rund drei Jahre lang die PwC Legal-Kostenstelle der Public-Sector-Beratung. JUVE Steuermarkt-Informationen zufolge wird er bereits Anfang Oktober bei KPMG beginnen. Döring hatte bei PwC Legal bereits Ende März gekündigt. Der Rechtsanwalt und Steuerberater begleitete bei PwC Legal unter anderem die steuerrechtlichen Arbeitspakete in öffentlich-rechtlichen Großprojekten wie der LKW-Maut federführend.

Für KPMG bedeuten die Neuzugänge eine erhebliche Stärkung in der Beratung des Öffentlichen Sektors. Leiter der Einheit ist der Berliner Anwalt Mathias Oberndörfer, der neben seiner Funktion als Bereichsvorstand Öffentlicher Sektor bei KPMG auch als Managing Partner von KPMG Law fungiert.

Überraschend ist deshalb vor allem, dass nicht nur Probst und Eckerle, sondern JUVE Steuermarkt-Informationen zufolge auch Rechtsanwalt Maas bei der WP-Schwester beginnt. Dem Vernehmen nach werden alle drei im Bereich Tax angesiedelt, dessen Vorstand der Münchner Berater Marco Gründig ist.

Ausbau fortgesetzt

Auch EY Law stärkt ihr Public-Sector-Team erneut mit PwC Legal-Beratern. Seit Jahresbeginn nahm insbesondere die Energiesektorberatung der Kanzlei zahlreiche PwC Legal-Abgänger auf. Mit Fabritius gewinnt sie nun einen vor allem in regulatorischen Massenverfahren sowie im Vergaberecht erfahrenen Energierechtler hinzu. Von Düsseldorf aus soll er die Funktion des Market Leaders Tax & Legal übernehmen. Mit ihm wechseln aus seinem Team mit Dr. Karoline Mätzig (41), Thomas Oelke (39) sowie der Vergaberechtlerin Christine Hohenstein-Bartholl insgesamt drei Direktoren und fünf weitere Associates.

Nach JUVE Steuermarkt-Informationen wechselt auch die auf die Beratung des Verkehrssektors spezialisierte Rechts- und Steuerberaterin Maren Weber (40) zu EY Law. Weber war 13 Jahre bei PwC Legal, davon 3 Jahre als Equity-Partnerin. Sie bringt ein Team von neun Berufsträgern zu EY Law, darunter auch Erik Pelizäus (41), der als Director kommt. Das Team wird bei EY Law die bestehende Verkehrssektorberatung um den Mannheimer Partner und Vergaberechtler Dr. Oliver Wittig ergänzen. Weber konnte mit ihrem Team zuletzt einige Musterverfahren vor deutschen und europäischen Gerichten erfolgreich führen.

Mit weiteren vier Berufsträgern schließt sich zudem der Kartellrechtler Hubertus Kleene (43) der Wechselwelle an. Er kommt als assoziierter Partner, was dem Status eines Salary-Partners entspricht. Zu seinem Team gehört auf der Ebene der Direktoren Dr. Nils Gildhoff (47). Kleene war sieben Jahre bei PwC Legal, zuletzt ebenfalls im Team von Christoph Fabritius. Bei EY Law soll er eine funktionierende Kartellpraxis aufbauen, die unter anderem die wachsende M&A-Praxis unterstützt.

Die Teams werden ihre Tätigkeit bei EY Law Anfang Oktober aufnehmen und sich auf die Standorte Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Köln und Eschborn verteilen. Nach JUVE Steuermarkt-Informationen nimmt EY zudem noch ein rund 50-köpfiges Datensicherheitsteam auf, das vorwiegend aus IT-Beratern besteht, die ebenfalls zum Public-Sector-Team von PwC gehörten. Dabei handelt es sich unter anderem um die Berater der ehemaligen Persicon, das PwC 2016 übernommen hatte.

PwC äußert sich nicht zu den Personalien. Soweit bekannt sind die Abgänge bei PwC Legal Folge eines internen Strategiestreits. Die Berufsträger, die bei PwC Legal seit vielen Jahren das Public-Sector-Geschäft der MDP-Kanzlei prägten, profitierten lange Jahre von der engen Zusammenarbeit von Rechts- und Steuerberatern. Einzelne Berufsträger berieten ihre Mandanten traditionell sowohl als Rechts- als auch als Steuerberater. PwC Legal hatte nach JUVE Steuermarkt-Informationen beschlossen, die Bereiche Recht und Steuern stärker zu trennen.

Zur Public-Sector-Beratung von PwC tragen die Service-Lines ‚Prüfung‘, ‚Tax & Legal‘ und ‚Consulting‘ bei. Nach den erneuten Weggängen sind von der einstigen, im Markt hoch angesehenen Public-Sector-Mannschaft noch rund 50 Berufsträger aus der Service-Line Tax & Legal bei PwC tätig, davon fünf Equity-Partner. Im Vergleich zum Frühjahr 2019 entspricht das noch rund 20 Prozent.

Soweit bekannt hat PwC die Neuausrichtung des Beratungsfelds Public-Sector begonnen. Für die neue Strategie stehen Mandate wie das des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zum Einstieg beim Impfstoffhersteller CureVac, das vom Stuttgarter Partner Dr. Steffen Schniepp geführt wurde. PwC gibt an, dass die Service Line ‚Tax & Legal‘ zurzeit wieder 200 Berufsträger in das neu formierte Public Sector-Team einbringt. (Daniel Lehmann, Martin Ströder)

Die Meldung wurde am 2. Oktober ergänzt.

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