Dies entspricht einer Steigerung um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überdurchschnittlich entwickelte sich dabei die steuerliche Beratung: Hier legte Mazars um 18 Prozent zu und erzielte einen Umsatz von 96,8 Millionen Euro. Damit dürfte das Prüfungs- und Beratungshaus in dieser Disziplin nach den Erhebungen von JUVE Steuermarkt die Nummer Zehn hierzulande bleiben, hinter BDO und vor Baker Tilly.
Im vergangenen Geschäftsjahr waren – auf Vollzeitköpfe umgerechnet – knapp 670 Mitarbeiter im Bereich Steuern tätig, darunter rund 150 Berufsträger. Legt man den Steuerumsatz auf die Berufsträger um, wildert Mazars damit rechnerisch in den Gefilden der Big Four – allerdings mit einer deutlich höheren Leverage als diese und fast jede andere große Steuerberatungsgesellschaft in Deutschland. Das heißt: Der Anteil der fachlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die keine Berufsträger sind, ist in der Steuerberatung extrem hoch.
Der starke Umsatzzuwachs im Steuerbereich ist laut Mazars darauf zurückzuführen, dass die Gesellschaft für einige international tätige Dax-Konzerne und große Mittelständler die globale Steuerberatung übernommen hat. Darüber hinaus habe der Geschäftsbereich mehrere Unternehmen bei der steuerlichen Transformation sowie der Einführung und Weiterentwicklung von Tax Compliance Management Systemen (TCMS) beraten.
Auch mit der Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr scheint Mazars zufrieden zu sein. So profitiere sein Haus von dem seit Mitte 2021 geltenden Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG), sagte Dr. Christoph Regierer, Sprecher des Management Boards von Mazars in Deutschland gegenüber der Zeitschrift Finance. Das nach dem Wirecard-Skandal verabschiedete Gesetz verlangt eine strikte Trennung von Prüfung und Steuerberatung, weshalb viele Unternehmen nun ihre Tax-Mandate neu ausschreiben. „Für uns als Challenger der Big Four liegt darin eine große Chance. Wir haben uns bewusst darauf vorbereitet und können jetzt schnell reagieren“, zitiert ihn Finance.