Modernisierung der Ausbildung

Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg fordert Reform des Steuerberaterexamens

Autor/en
  • Götz Kümmerle

Der Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg e.V. fordert eine umfassende Modernisierung der Steuerberaterprüfung. In einem Thesenpapier setzt sich der Verband u.a. für eine Modularisierung der Prüfung, die Integration eines Schwerpunktbereichsstudiums sowie eine digitale Ausrichtung der Prüfungsinhalte ein.

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Angesichts der Überalterung des Berufsstandes und des technologischen Fortschritts bestehe dringender Handlungsbedarf, um den Berufszugang zukunftsfähiger und attraktiver zu gestalten, so der Verband in einer Pressemitteilung. „In den nächsten Jahren wird die Generation der ‚Baby-Boomer‘ in den Ruhestand gehen und die Anzahl der Berufsträgerinnen und Berufsträger drastisch abnehmen. Aktuell sind 30,1 Prozent der Berufsträger älter als 61 Jahre. Im Gegensatz dazu sind nur 20,5 Prozent jünger als 40 Jahre“, schreibt der Verband.

Daher bedürfe es einer raschen Modernisierung der Steuerberaterprüfung, so der Steuerberaterverband, in dem sich in Berlin und Brandenburg rund 2.200 Angehörige der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe zusammengeschlossen haben. Der Verband ist Mitglied im Deutschen Steuerberaterverband (DStV).

Konkret fordert der Verband u.a. eine Modularisierung der Steuerberaterprüfung und die Anrechnung bereits bestandener Prüfungsmodule, ähnlich der bereits eingeführten Anpassung des Verfahrens beim Wirtschaftsprüferexamen. Ferner soll nach dem Willen des Verbandes ein zweiter Prüfungstermins pro Jahr eingeführt und der Prüfungszeitraum auf zwei Wochen ausgeweitet werden.

Schwerpunktstudium soll beim Steuerberaterexamen angerechnet und digitale Themen Ausbildungsinhalt werden

Analog zur Regelung im ersten juristischen Staatsexamen fordert der Steuerberaterverband die Einbeziehung eines Schwerpunktstudiums in das Steuerberaterexamen z.B. mit einer Studienabschlussarbeit und einer Aufsichtsarbeit, die zu 30 Prozent in die Gesamtnote der Prüfung einfließen könnten. Dies komme, so der Verband, der Tatsache entgegen, dass mehr als zwei Drittel der heutigen Prüfungskandidaten über einen Hochschulabschluss verfügten. Digitale Unternehmensprozesse, Kanzleimanagement und -organisation, Mitarbeiterführung, Kompetenzen für die Neugründung beziehungsweise die Nachfolge von Steuerberatungskanzleien sowie Fähigkeiten für die Analyse der vorhandenen Mandantendaten für betriebswirtschaftliche Beratung müssten Bestandteil der Steuerberaterausbildung werden, fordert der Verband.

Die Prüfungsaufgaben sollten praxisnäher gestaltet werden und von nur noch einer einzigen Steuerberaterprüfungsstelle auf Bundesebene statt von 17 unterschiedlichen Prüfungsstellen betreut werden.

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