Inhouse

Nicht den Kopf in den Sand stecken

Autor/en
  • Catrin Behlau

Die Steuerfunktionen der hiesigen Unternehmen stehen vor riesigen Herausforderungen – sowohl globalen als auch fachspezifischen. Doch es gibt auch sich bietende Chancen. Es gilt jetzt, diese zu nutzen.

Teilen Sie unseren Beitrag

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“, besagt ein chinesisches Sprichwort. Und derzeit könnte man aus Sicht der Steuerfunktionen deutscher Unternehmen fast schon sagen, dass es stürmt.

Da sind auf der einen Seite die globalen Krisen, die die Wirtschaft in den kommenden Jahren nachhaltig verändern dürften – und so früher oder später auch bei den Steuerfunktionen ankommen werden. Die ächzen derweil unter einem Mix aus Digitalisierungsdruck, Fachkräftemangel und Regulierung.

Auf die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen sowie den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben die Steuerfunktionsleitenden selbst keinen Einfluss – sie müssen nehmen, was kommt. Aber die eigenen Hausaufgaben, die können sie sehr wohl erledigen, und sich so heute schon auf die globalen Verwerfungen von morgen vorbereiten.

Denn die Herausforderungen bringen auch einiges an Chancen mit sich. Wann, wenn nicht jetzt? Denn es ist klar, dass gewisse Themen nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden dürfen. Wer jetzt die Digitalisierung und Automatisierung „verschläft“, den werden Fachkräftemangel und die Datensammelwut der Finanzbehörden umso härter treffen – mit Pillar II steht ja schon das nächste große Projekt vor der Tür. Und wer sich heute noch darauf verlässt, dass die Beratungshäuser schon ausreichend erfahrene Fachkräfte in den Markt spülen, die man als Unternehmen dann nur noch abgreifen muss, der wird morgen im Wettbewerb um die besten Köpfe ins Hintertreffen geraten.

Das Rezept muss lauten: Laut und kreativ sein. Im Unternehmen – und im Markt.

Das Rezept muss lauten: Laut werden. Und kreativ. Im eigenen Unternehmen, um sich das Standing zu erarbeiten, das mittlerweile nötig ist, um steuerlich compliant zu sein. Im Markt, um mit einem attraktiven Paket die besten Mitarbeitenden zu finden – und dabei vielleicht auch von liebgewonnen Vorstellungen des perfekten Mitarbeitenden abweichen. Und in den Interessenverbänden und Arbeitskreisen, um auch politisch hörbar zu sein.

Das erfordert Einiges an Initiative von den Führungskräften. Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, müssen sie ihr Führungsverständnis überdenken, und womöglich auch ihre Erwartungen an die Mitarbeitenden – Stichwort Generation Z. Sich in den Gremien zu organisieren, erfordert Zeit, die viele nicht haben. Und auch der Kulturwandel im eigenen Haus braucht einiges an Kraft und Nerven: Immer noch berichten zahlreiche Steuerfunktionsleitende, dass sie beispielsweise in die Digitalisierungsstrategie ihrer Unternehmen wenig bis gar nicht eingebunden sind.

Es kommt also einiges auf die hiesigen Steuerchefinnen und -chefs zu. Augen auf und durch. Bloß nicht den Kopf in den Sand stecken.

Mehr zum Thema Steuerfunktionen und aktuelle Herausforderungen lesen Sie in unserer gerade erschienenen Sonderausgabe JUVE Inhouse Steuern.

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und einen Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte unseren Bedingungen für Nachdrucke und Lizenzierung.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin.
www.pressemonitor.de