Kurz notiert
Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!
Mai 2024
Neuer Chief Financial Officer bei Sixt
Nach exakt drei Jahren in der Funktion als Finanzvorstand wird Prof. Dr. Kai Andrejewski Sixt zum Monatsende mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Andrejewski trat im Juni 2021 die Rolle des CFO an, zuvor war er bei KPMG als Regionalmanager tätig und saß bereits im Sixt-Aufsichtsrat. In seiner Zeit bei Sixt war er unter anderem verantwortlich für die Bereiche Global Financial Performance, Corporate Finance, Steuern, Recht sowie Governance & Controls. Sein Nachfolger wird Dr. Franz Weinberger (Foto), der bisherige Head of Corporate Finance des Autovermieters. Weinberger ist seit über 10 Jahren bei Sixt.
Umsatzsteuerbefreiung für AIF-Verwaltung
Das Bundesfinanzministerium hat den Umsatzsteuer-Anwendungserlass (UStAE) geändert. Ab sofort sind Verwaltungsleistungen für alle alternativen Investmentfonds (AIF) gemäß § 1 Abs. 3 KAGB von der Umsatzsteuer befreit. Diese Änderungen gelten rückwirkend ab dem 1. Januar 2024 und betreffen auch die Verwaltung von OGAW und Versorgungseinrichtungen. Ziel ist die Vereinheitlichung der steuerlichen Behandlung von Investmentfonds, basierend auf dem Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG). Zum BMF-Einführungsschreiben.
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Marsh ernennt Alexander Skuratovski zum Head of Tax Insurance Europe
Der Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh hat Alexander Skuratovski zum neuen Head of Tax Insurance Europe ernannt. In dieser Position, die neu geschaffen wurde, berichtet Skuratovski an Dr. Philipp Giessen und Hans Swolin. Er verantwortet das kontinentaleuropäische Team und bleibt auch für die Steuerversicherung in Deutschland zuständig. Skuratovski, der seit 2019 bei Marsh Deutschland ist, hat zuvor Erfahrungen in Anwaltskanzleien und bei verschiedenen Big Four gesammelt. Im März ist zudem der Steuerberater und Fachberater für Internationales Steuerrecht Dr. Bogdan Hansen zu Marsh gewechselt. Er unterstützt als Tax Broker das Private-Equity-/M&A-Team von Marsh Deutschland.
Private-Clients-Experte wechselt zu Andersen
Das Frankfurter Büro von Andersen hat seit Mai einen neuen Partner: Dr. Marco Ottenwälder soll die Beratung für vermögende Privatpersonen und Family Offices ausbauen und die internationale Service Line Private Clients unterstützen. Der 43-jährige Steuerberater war zuvor sieben Jahre bei Poellath in Frankfurt als Counsel tätig. Davor war er knapp vier Jahre Senior Manager bei Ebner Stolz Mönning Bachem (heute RSM Ebner Stolz).
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Antrag zur Abschaffung des Solidaritätszuschlags findet keine Mehrheit
Im Finanzausschuss konnte sich die AfD-Fraktion am heutigen Mittwoch nicht mit ihrem Antrag zur sofortigen Abschaffung des Solidaritätszuschlags durchsetzen. Die SPD verwies auf ein laufendes Verfahren beim Bundesverfassungsgericht und die bisherige Rechtmäßigkeit des Zuschlags laut Bundesfinanzhof. Die CDU/CSU mahnte, das Parlament solle aktiv werden, forderte aber ein umfassenderes Gesamtpaket statt eines „populistischen“ Einzelantrags. Bündnis 90/Die Grünen und die FDP zeigten sich offen für eine Abschaffung, betonten jedoch die Notwendigkeit einer Integration in den Einkommensteuertarif. Alle anderen Fraktionen stimmten gegen den Antrag, während die Gruppe BSW nicht anwesend war.
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Finanzausschuss billigt Gesetzentwurf zu BEPS-MLI
Der Finanzausschuss hat am Mittwoch dem Gesetzentwurf für die Anwendung des mehrseitigen Übereinkommens BEPS-MLI vom 24. November 2016 zugestimmt. Dieser Entwurf, der die Modifikation von bilateralen Steuerabkommen zur Verhinderung der Gewinnverkürzung und -verlagerung regelt, wird am Donnerstagabend im Bundestag diskutiert. Alle Fraktionen und die Gruppe Die Linke unterstützen den Entwurf, während die Gruppe BSW nicht anwesend war.
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Kleine Anfrage zu Bürokratielasten
Die CDU/CSU-Fraktion hat eine Kleine Anfrage (20/11288) bezüglich des Bürokratieabbaus für Bürger und Unternehmen gestellt. Im Fokus steht die Aufbewahrungspflicht von Steuerunterlagen und die Frage, ob die Bundesregierung plant, die steuerliche Festsetzungsfrist zu verkürzen, da Finanzämter Steuerbescheide bei Steuerhinterziehung noch nach zehn Jahren ändern können. Weitere Themen der Anfrage umfassen Vereinfachungen im steuerlichen Freistellungsverfahren, Lizenzgebühren, Einfuhrumsatzsteuer und den digitalen Gewerbesteuerbescheid. Die Unionsfraktion erkundigt sich auch nach möglichen Reformen im Erhebungsverfahren der Gewerbesteuer, sowie nach Maßnahmen zur Reduzierung von Bürokratiekosten für kleine Unternehmen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Dokumentationspflichten.
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EU vereinfacht Entlastung von Doppelbesteuerung für Anleger
Die Finanzminister der EU haben sich bei einem Treffen in Brüssel auf neue Verfahren geeinigt, die grenzüberschreitenden Anlegern eine schnellere und einfachere Entlastung von doppelter Besteuerung ermöglichen sollen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, Investitionen zu fördern und Steuermissbrauch zu verhindern. Derzeit erleben Anleger, die Dividenden und Zinsen aus anderen EU-Staaten erhalten, oft eine doppelte Besteuerung, sowohl im Quellenland als auch im Wohnsitzland. Die neue Richtlinie soll den Prozess der Steuererstattung oder Steueranpassung vereinfachen und beschleunigen. Die Mitgliedsstaaten können zwischen verschiedenen Systemen wählen oder ihre bestehenden Methoden unter bestimmten Bedingungen beibehalten. Die Umsetzung in nationales Recht ist bis Ende 2028 vorgesehen.
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ViDA-Reform: Noch keine Einigung im ECOFIN
Die EU-Wirtschafts- und Finanzminister (ECOFIN-Rat) konnten bei ihrem Treffen am 14. Mai keine Einigung zu den überarbeiteten Vorschlägen für die Reform der Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (VAT in the Digital Age, ViDA) erzielen. Estland stimmte den Vorschlägen nicht zu und will im ViDA-Paket zur Plattformwirtschaft (Plattformen werden zu Steuerschuldnern bei kurzfristigen Unterkunftsvermietungen und Personenbeförderungen) eine optionale Regelung erreichen. Belgien will spätestens bis zum Ende der EU-Ratspräsidentschaft am 30. Juni 2024 eine Einigung zur ViDA-Reform erzielen.
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Neue Fachkräfteinitiative für Steuerberatungsbranche gestartet
Auf dem Deutschen Steuerberaterkongress in Berlin wurde eine neue bundesweite Fachkräfteinitiative von der Bundessteuerberaterkammer (BStBK), dem Deutschen Steuerberaterverband e.V. (DStV) und DATEV eG vorgestellt. Die Initiative zielt darauf ab, das Berufsbild des Steuerfachangestellten attraktiver zu machen und jüngere Zielgruppen über Social Media zu erreichen. Auf der Webseite werden Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen präsentiert. Zusätzlich unterstützt die Kampagne „GEMEINSAM handeln!“ Steuerkanzleien bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften.
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UEFA zahlt voraussichtlich 65 Millionen Euro Steuern für EM 2024
Für die Fußball-Europameisterschaft 2024 wird die UEFA über ihre Tochtergesellschaft Euro 2024 GmbH, die in Frankfurt am Main sitzt, Steuern in Höhe von etwa 65 Millionen Euro in Deutschland zahlen. Diese Tochtergesellschaft wurde von der UEFA und dem DFB für die Turnierorganisation gegründet. Während die UEFA aufgrund ihrer gemeinnützigen Struktur in der Schweiz in Deutschland keine Steuern auf ihre Einnahmen zahlt, unterliegt die Euro 2024 GmbH der deutschen Steuerpflicht. Die Einnahmen aus der EM, die auf 2,4 Milliarden Euro geschätzt werden, sollen größtenteils in Fußballprojekte fließen. Das Bundesfinanzministerium lässt offen, ob zusätzliche Steuervergünstigungen für die EM gewährt werden.
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