JUVE Steuermarkt-Umfrage

Steuerchefs haben selten eigene IT-Spezialisten

Autor/en
  • Catrin Behlau

Digitalisierung ist bei Steuerchefs in Deutschland derzeit in aller Munde – dies spiegelt sich auch in der erstmals durchgeführten JUVE Steuermarkt Inhouse-Umfrage wider, an der fast 70 Steuerchefs oder Steuerexperten in Leitungsfunktion teilnahmen. Doch die Steuerabteilungen gehen das Thema sehr unterschiedlich an.

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Für die Digitalisierung der Steuerfunktionen gibt es viele Gründe: Anforderungen an die Tax Compliance Management Systeme (TCMS), der Zwang zu digitalen Schnittstellen mit den Behörden und der Wunsch nach mehr Effizienz. Insofern überrascht es, dass eigene IT-Teams innerhalb der Steuerfunktion bislang unter den Befragten nicht besonders verbreitet sind. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass IT-Experten mit Steuerkenntnissen rar gesät sind und Steuerfunktionen häufig auch kein Budget haben, eigene ITler zu beschäftigen, die dann noch in Konkurrenz mit den hauseigenen Technologiespezialisten stehen.

 

*Quelle: Inhouse-Umfrage Steuermarkt, Mehrfachantworten möglich, Frage: „Wie geht Ihre Abteilung das Thema Digitalisierung an?“

 

Gleichwohl glauben viele Experten, dass es zukünftig IT-Experten in Steuerfunktionen geben muss. Dies sind jedoch nicht notwendigerweise reine Informatiker, sondern auch Steuerexperten mit entsprechenden IT-Kenntnissen.

Die meisten Steuerabteilungsleiter setzen dabei bislang auf den projektgebundenen Austausch mit der hausinternen IT-Abteilung. Dies hat zumindest insofern Sinn, als dass so gewährleistet ist, dass die Projekte auch in die Digitalstrategie des Gesamtunternehmens passen. Hier sind umgekehrt Steuerabteilungen erfahrungsgemäß nicht immer von Beginn an mit einbezogen – auch wenn gerade dort eine Vielzahl von Daten zusammenlaufen, die ausgewertet werden müssen.

 

*Quelle: Inhouse-Umfrage Steuermarkt, Mehrfachantworten möglich, Frage: „Welche Digitalisierungslösungen nutzen Sie in Ihrer Abteilung?“

 

Bei der tatsächlichen Nutzung digitaler Tools in Steuerfunktionen liegt ERP-Software derzeit klar vorn, gefolgt von Datenmanagementsystemen für datenintensive – und damit fehleranfällige – Steuerdisziplinen wie Umsatzsteuer. Noch sehr wenig genutzt werden demgegenüber selbstlernende Systeme oder Künstliche Intelligenz (KI).

Auch wenn Großkonzerne wie Siemens oder Henkel bereits seit einigen Jahren daran arbeiten, diese Technologien einzusetzen. So hat Henkel gemeinsam mit anderen Konzernen einige Prototypen für die Anwendung von KI entwickelt; Siemens schrieb vor einigen Jahren ein Projekt für KI in der Steuerabteilung aus.

Doch diese Großkonzerne – die auch über die entsprechenden Datenmenge verfügen, die für KI-Anwendungen nötig ist – sind derzeit noch in der deutlichen Minderheit.

Die vollständige Auswertung und Methodik der JUVE Steuermarkt Inhouse-Umfrage lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 11/2019.

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