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Prüferrotation drückt Steuerumsatz bei EY

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  • Esra Laubach

Ernst & Young (EY) hat erneut ihren Umsatz in Deutschland gesteigert: Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Big-Four-Gesellschaft rund 2,11 Milliarden Euro. Das Wachstum ging im Vergleich zum Vorjahr mit 7,2 Prozent leicht zurück − 2018 lag dieses noch bei 7,7 Prozent.

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Ernst & Young (EY) hat erneut ihren Umsatz in Deutschland gesteigert: Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Big-Four-Gesellschaft rund 2,11 Milliarden Euro. Die Steuerberatung legte allerdings schwache Wachstumszahlen vor und wuchs unterdurchschnittlich. Trotzdem verteidigt EY zunächst ihre Position als umsatzstärkste Steuerberatungsgesellschaft in Deutschland.

Hubert Barth
Hubert Barth

Das Gesamtwachstum ging im Vergleich zum Vorjahr mit 7,2 Prozent leicht zurück − 2018 lag dieses noch bei 7,7 Prozent. Der größte Umsatzbereich bleibt die Steuer- und Rechtsberatung mit 707 Millionen Euro. Jedoch schwächelte das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr mit 3,2 Prozent. 2018 betrug das Wachstum satte 8,9 Prozent.

Die reine Rechtsberatung erzielte mit 57 Millionen Euro ein Wachstum von 22 Prozent. In der Steuerberatung behält EY mit 650 Millionen Euro unter den Big Four die Vorreiterposition und steigert sich zum Vorjahr um 13 Millionen Euro, was einem Wachstum von rund 2 Prozent entspricht. Darin enthalten sind auch die Umsätze, die sich aus der steuerlichen Transaktionsberatung ergeben haben.

Zum Wachstum trugen maßgeblich die steuerliche Beratung bei Unternehmenstransaktionen, Restrukturierungen und digitale Transformation der Steuerfunktion bei. Gemeinsam mit dem Software-Konzern SAP hat EY eine Lösung zur Sicherung von Datenqualität und steuerlichen Compliance in das SAP-Tool integriert. Dies war nur eine der Maßnahmen, die die Beratungsgesellschaft mit ihrer weltweiten Investition in Technologie von über einer Milliarde Euro über die letzten zwei Jahre umgesetzt hat.

Damit wuchs EY in der Steuerberatung allerdings deutlich langsamer als im Vorjahr. Grund hierfür sind laut EY-CEO Hubert Barth bereits erste Auswirkungen aus der Prüferrotation, insbesondere im Finanzsektor. Dies dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen: So hat EY Volkswagen als neuen Prüfmandanten gewonnen − der Automobilkonzern war bislang jedoch JUVE Steuermarkt-Informationen zufolge einer der größten Steuerberatungsmandanten der Gesellschaft.

Mit 7,5 Prozent und einem Umsatz von 617 Millionen Euro wuchs die Wirtschaftsprüfung daher etwas stärker als die Gesamtgesellschaft − und das dürfte erst der Anfang sein: Im kommenden Jahr wird sich dieser Umsatz vermutlich durch die Prüferrotation noch weiter steigern. Denn EY gehört bislang zu den Gewinnern der gesetzlich festgelegten Rotation: Mit Deutsche Bank, Lufthansa, Munich Re und VW gewann EY namhafte Unternehmen hinzu und zählt nun acht der Dax-Konzerne zu ihren Prüfmandaten − zusätzlich zu den neuen Mandaten prüft EY bereits Beiersdorf, Siemens, Wirecard und die neu in den Dax gewechselte MTU Aero Engines.

Die Transaktionsberatung erzielte einen Umsatz von 403 Millionen Euro und steigerte sich damit zum Vorjahr um 15,3 Prozent. Die Managementberatung steigerte ihren Umsatz um 6,8 Prozent auf 386 Millionen Euro. Ausschlaggebend für das Wachstum waren unter anderem der Konzernumbau von Daimler oder die Portfolio-Transformation eines führenden Automobilzulieferers. Allerdings liegt EY mit diesen Zahlen in der Beratung noch hinter Deloitte − was jedoch durchaus gewollt ist. Während Deloitte sehr stark auf das Beratungsgeschäft setzt, betonte Barth, sei das Ziel ein Dreiklang aus Steuer- und Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Beratungsgeschäft.

Im vergangenen Geschäftsjahr wuchs EY mit 419 Neueinstellungen auf 11.124 Mitarbeiter in Deutschland. Für das kommende Jahr ist vor allem weiterer Personalaufbau in der Wirtschaftsprüfung geplant. Aktuell besteht diese aus rund 3000 Mitarbeitern, die zwischen acht und zehn Prozent Zuwachs erhalten soll. EY global verzeichnet weltweit rund 284.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 36,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet haben.

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