Vor gut anderthalb Jahren sprach Olaf Scholz in seiner jetzt schon historischen Rede zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine von einer Zeitenwende. Die Welt danach sei nicht mehr dieselbe wie die Welt davor. Von einer finanz- und wirtschaftspolitischen Zeitenwende sprach Christian Lindner in einem Positionspapier, das der Bundesfinanzminister Ende vergangenen Jahres vorstellte.
Lindner forderte, die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen und so die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wieder zu stärken. Auch der Steuermarkt steht vor gewaltigen Umbrüchen. Ob das Wort Zeitenwende in diesem Zusammenhang ebenfalls passt oder ob es nicht doch ein bisschen zu dick aufgetragen ist – entscheiden Sie selbst.
Zumindest sind sowohl der Krieg in der Ukraine – und die daraus resultierenden Krisen – als auch finanzpolitische und gesetzgeberische Veränderungen prägend für die Arbeit von Kanzleien und Steuerberatungsgesellschaften. Unternehmen strukturieren um, manche ziehen sich komplett aus Russland zurück, andere schlittern in die Insolvenz und wieder andere gehen Gemeinschaftsunternehmen ein.
Zudem führte die Unsicherheit, die mit all diesen Krisen einherging, für ein vergleichsweise schwaches Jahr, wenn es um Zu- und Verkäufe ging. Steuerlichen Transaktionspraxen ging es dennoch nach wie vor gut – genau wie den Kollegen, die sich beispielsweise mit Verrechnungspreisen, Umsatzsteuern oder Steuerstreit beschäftigen. Der Steuermarkt scheint immun gegen Krisen.
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