Kurz notiert

Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!

Juni 2025

IDW begrüßt steuerliches Investitionssofortprogramm

Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) bewertet den Gesetzentwurf für ein steuerliches Investitionssofortprogramm positiv. Es sieht darin einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Das IDW begrüßt insbesondere die geplante degressive Abschreibung, die Senkung der Steuerbelastung für thesaurierte Gewinne und des Körperschaftsteuersatzes sowie die Erweiterung der Forschungszulage. Gleichzeitig warnt es vor zusätzlicher Bürokratie und fordert, legale Steuergestaltungen weiterhin planbar zu halten.

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Steuerstrafrechtsboutique Stürzl verstärkt sich mit Expertin von Pfordte Bosbach

Zum Juli 2025 wechselt Lea Wimmer als Salary-Partnerin in das Münchner Büro der Steuerstrafrechtskanzlei Stürzl. Die 39-Jährige war zuletzt in gleicher Position bei Pfordte Bosbach tätig. Dorthin war sie Anfang 2024 von Kantenwein Zimmermann Spatscheck & Partner gewechselt, wo sie fast sechs Jahre gearbeitet hat. Bei Stürzl wird Wimmer gemeinsam mit Dr. Philipp Kellner, der das Münchner Büro seit Oktober 2024 leitet, die Präsenz der Kanzlei in Süddeutschland weiter ausbauen. Wimmer berät und verteidigt Individual- und Unternehmensmandanten im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht. Ihre Schwerpunkte umfassen Steuerstreit- und Steuerstrafverfahren, Selbstanzeigen, Tax Compliance sowie typische Begleitdelikte wie Geldwäsche, Untreue, Betrug und Bestechung. Die Kanzlei Stürzl wurde Ende 2023 von Dr. Anja Stürzl in Frankfurt gegründet und eröffnete im Oktober 2024 ein zweites Büro in München.

Führungswechsel in Goodwins Steuerabteilung

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Dr. Oded Schein (Foto) hat nach knapp vier Jahren die US-Kanzlei Goodwin in München zum Juni verlassen. Der 51-jährige Rechtsanwalt, Steuerberater und Experte für grenzüberschreitende PE-Transaktionen, wird zunächst selbstständig tätig sein. Seine Nachfolge tritt Felix Krüger an, der vom Frankfurter Standort nach München wechselt. Goodwin plant, den Frankfurter Standort im Herbst zu schließen und sich in München auf Private Equity, Akquisitionsfinanzierung und Fonds zu konzentrieren.

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Finanzausschuss: Anhörung zum steuerlichen Investitionssofortprogramm

Der Finanzausschuss des Bundestags führt am 23. Juni 2025 eine öffentliche Anhörung zum Gesetzentwurf für ein steuerliches Investitionssofortprogramm durch. Behandelt werden der "Entwurf eines Gesetzes für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland" der CDU/CSU und SPD (Ds. 21/323) sowie der Antrag "Gerechtigkeitslücken im Steuersystem schließen, Steuerbetrug wirksam bekämpfen und Einnahmebasis des Staates stärken" von Bündnis 90/Die Grünen (Ds. 21/356). Die Sitzung beginnt um 14 Uhr im Paul-Löbe-Haus und wird live im Internet übertragen.

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Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle beim "Investitionsbooster"

Der Bundesrat unterstützt zwar die Pläne der Bundesregierung für steuerliche Wachstumsimpulse, fordert aber einen Ausgleich für die entstehenden Steuerausfälle. Das geplante Investitionssofortprogramm würde Länder und Kommunen in den nächsten fünf Jahren mit rund zwei Dritteln der Mindereinnahmen von über 30 Milliarden Euro belasten. Die Länderkammer verlangt in ihrer Stellungnahme vom 13. Juni 2025 Verhandlungen mit dem Bund über tragbare Belastungen und einen Ausgleich für die kommunalen Haushalte.

Bild: ©Bundesrat

Linke fragt nach Verjährung von Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäften

Die Fraktion Die Linke hat eine Kleine Anfrage (Ds. 21/310) zur Verjährung von Cum-Ex- und Cum-Cum-Fällen gestellt. Der Schaden für den Fiskus wird auf 38,5 bis 40 Milliarden Euro beziffert. Die Anfrage zielt auf die Anzahl der Verdachtsfälle, Schadenshöhen und Verjährungen ab. Auch die Personalausstattung der Staatsanwaltschaften und eine Studie zur Blockchain-Technologie als Präventionsmaßnahme sind Gegenstand der Anfrage. Zudem wird die mögliche Vernichtung wichtiger Unterlagen thematisiert.

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Steuerpartner Schaefer wechselt von EY zu PwC

  Juve Plus

Sebastian Schaefer (42) verstärkt ab Oktober als Partner das Financial-Services-Tax-Team von PwC in Köln. Der Steuerberater war seit 2019 bei EY tätig, zuletzt als Partner. Er ist auf die Beratung mittelständischer Versicherungen spezialisiert und wird Teil des Teams um den Frankfurter Praxisgruppenleiter Markus Hammer. Mit dem Neuzugang wächst das Financial-Services-Team von PwC auf 19 Partner und über 300 Mitarbeitende.

Grüne fordern Abschaffung der Spekulationsfrist für vermietete Immobilien

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will die Steuerfreiheit von Gewinnen aus dem Verkauf vermieteter Immobilien abschaffen. In einem Antrag (Ds. 21/356) fordert sie, die zehnjährige Spekulationsfrist für nicht selbst genutzte Immobilien zu streichen. Dadurch sollen sechs Milliarden Euro Mehreinnahmen generiert werden. Weitere Forderungen umfassen die Beendigung der Gewerbesteuerfreiheit für vermögensverwaltende Immobilien-Kapitalgesellschaften und eine Reform der "Share Deals"-Besteuerung. Auch Erbschaftsteuerbefreiungen für große Immobilienbestände und Betriebsvermögen sollen eingeschränkt werden.

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Koalition plant massive Steuererleichterungen für Unternehmen

Die Regierungskoalition hat einen Gesetzentwurf für ein steuerliches Investitionssofortprogramm (Ds. 21/323) vorgelegt. Kernpunkte sind die Wiedereinführung der degressiven AfA mit 30 Prozent auf bewegliche Wirtschaftsgüter und die schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer von 15 auf 10 Prozent bis 2032. Für Personengesellschaften soll der Steuersatz auf thesaurierte Gewinne auf 25 Prozent sinken. Das Entlastungsvolumen steigt von 2,5 Mrd. Euro 2024 auf 11,3 Mrd. Euro 2029.

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Finanzausschuss lehnt Antrag zu Cum-Cum-Deals ab

Der Finanzausschuss hat einen Antrag der Grünen zur Aufklärung von Cum-Cum-Deals und Verlängerung von Aufbewahrungsfristen für Belege bei Finanzinstituten abgelehnt (Ds. 21/226). CDU/CSU und SPD stimmten dagegen, AfD und Linke dafür. Die Koalition verwies auf bereits ergriffene Maßnahmen wie die Verlängerung der Aufbewahrungsfrist um ein Jahr. Die Grünen halten dies für unzureichend und fordern mehr Zeit zur Herstellung eines Anfangsverdachts. Die AfD kündigte einen eigenen Antrag mit längerer Fristverlängerung an. Hier können Sie die Kurznachricht zur Antragstellung vom 22.05.2025 nachlesen.

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BdSt: Thüringen bearbeitet Steuererklärungen am schnellsten

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat seinen jährlichen Bearbeitungs-Check der Finanzämter veröffentlicht. Thüringen war 2024 mit durchschnittlich 39,1 Tagen am schnellsten bei der Bearbeitung von Steuererklärungen für das Veranlagungsjahr 2023. Es folgen Sachsen-Anhalt (39,7 Tage) und Berlin (42 Tage). Am längsten warteten Steuerzahler im Saarland (53,8 Tage) und Bremen (52,8 Tage). Insgesamt verbesserten sich die meisten Bundesländer trotz zusätzlicher Aufgaben wie der Grundsteuerreform. Die Quote der vollautomatisch bearbeiteten Erklärungen stieg auf 22 Prozent.

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