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Datev: E-Rechnungspflicht als Gamechanger

Mit der Zustimmung des Bundesrats zum Wachstumschancengesetz ist es offiziell: Zu Jahresbeginn 2025 müssen Unternehmen in Deutschland in der Lage sein, im B2B-Umfeld E-Rechnungen zu empfangen. Die Datev spricht von einem Effizienzbooster. 

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Die E-Rechnung werde im Geschäftsverkehr einen Digitalisierungsboost auslösen und die Digitalisierung sämtlicher Prozesse im Rechnungswesen forcieren, sagte Datev-CEO Dr. Robert Mayr bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen 2023. Die E-Rechnung erlaube automatisierte Abläufe, Kosten aus papiergebundenen Prozessen entfallen.

Robert Mayr

Ab 1. Januar 2025 müssen alle Unternehmen grundsätzlich in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen und verarbeiten. Zwar gelten für Ausgangsrechnungen Übergangsfristen bis Ende 2027. Dennoch könne der notwendige Umstellungsaufwand gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine Herausforderung darstellen, betonte Mayr.

Und künftig warten noch mehr Herausforderungen: Im Rahmen der ViDA-Initiative der EU-Kommission ist die Einführung eines elektronischen Meldesystems bis 2028 geplant. Bis dahin müssen die nationalen E-Invoicing-Systeme an das harmonisierte EU-Meldesystem angepasst sein. Viele Mitgliedsländer scheuen den Aufwand. Mittlerweile wird offen über eine Verschiebung auf 2030 oder 2032 diskutiert.

Weiter solides Wachstum

Zugleich legte die Datev in Nürnberg die vorläufigen Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2023 vor. Die Genossenschaft steigerte ihren Umsatz um 9,6 Prozent auf knapp 1,44 Milliarden Euro. Während die Mitgliederzahl stabil blieb, stieg die Kundenbasis um mehr als 80.000 auf rund 620.000. Ende 2023 beschäftigte der IT-Dienstleister 8.870 Personen – 301 mehr als im Vorjahr.

Hohes Potenzial sieht die Datev beim Thema Künstliche Intelligenz (KI). Die Genossenschaft bietet ihren Mitgliedern mit der ‚KI-Werkstatt‘ eine Online-Plattform, auf der Prototypen für diverse Szenarien in der Steuer- und Rechtsberatung sowie Wirtschaftsprüfung getestet werden können. Die Technik arbeitet auf Basis generativer KI in einem geschützten Umfeld.

Eine Gefahr für den KI-Fortschritt sieht die Datev im AI Act der EU zur KI-Regulierung. Zwar handele es sich bei KI um ein „höchst potentes Werkzeug“, für das mit Blick auf Transparenz und Fairness Regulierung nötig sei, so Mayr. Allerdings schieße das EU-Gesetz in einigen Aspekten über das Ziel hinaus und könne unnötige Bürokratie nach sich ziehen.

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