Analyse

Finanzsteuern: Bewegung im Markt

Finanzsteuerexperten sind gefragt: Das zeigen einige aktuelle Personalwechsel. Zugleich formieren sich neue Player – vor allem im Verfolgerfeld der Big-Four-Gesellschaften.

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Die institutionelle Steuerberatung von Finanzdienstleistern bleibt fest in der Hand der Big Four. Mit spezialisierten Teams decken sie das gesamte Spektrum ab, das Banken, Versicherer und Fonds benötigen: vom Erklärungsgeschäft über Outsourcing-Projekte bis hin zum Reporting, Strukturierungen und Transaktionen.

Dieter Kühnel
Jens Binding

Doch auch das Verfolgerfeld sortiert sich neu. Beispiel: Grant Thornton: Unter der Leitung von Dr. Marcus Helios hat die Gesellschaft ein spezialisiertes Team für Banken, Fonds und Versicherer aufgebaut. Die zwei Partnerzugänge Dieter Kühnel und Jens Binding unterstreichen die strategische Ausrichtung. Einerseits wird das Compliance- und Outsourcing-Geschäft gestärkt, andererseits rückt die Beratung von AIFs – inklusive Strukturierung – noch stärker in den Fokus.

Baker Tilly: Konsolidierung nach Abgängen

Christian Jacob

Auch bei Baker Tilly gab es Bewegung – allerdings zunächst in Form von Abgängen. Nach dem Wechsel der Doppelspitze zu EY vor zwei Jahren hat sich nun auch deren Nachfolger Bartosch Tomczyk mit noch unbekanntem Ziel verabschiedet. Dennoch gelang es der Einheit, sich neu zu formieren: Nina Schulz, die Tomczyk beim Aufbau unterstützt hatte, wurde Anfang des Jahres zur Partnerin ernannt und leitet nun die Praxisgruppe. Mit Christian Jacob kam zudem ein Experte hinzu, der die Schnittstelle zwischen Verrechnungspreisen und Finanzsteuern besetzt – ein Feld, das für Baker Tilly neu ist und zunehmend an Bedeutung gewinnt.

RSM Ebner Stolz: Schmerzhafter Verlust

Marco Brinkmann

Einen empfindlichen Rückschlag musste RSM Ebner Stolz hinnehmen: Marco Brinkmann, der die Financial Services Tax-Einheit maßgeblich aufgebaut und vernetzt hatte, wechselte zu PwC. Brinkmann war eine zentrale Figur, die Experten aus verschiedenen steuerlichen Disziplinen zusammenführte und die Beratung institutionell verankerte. Sein Weggang dürfte die kontinuierliche Betreuung von Banken und Versicherern bei RSM Ebner Stolz deutlich erschweren.

Die Entwicklungen zeigen: Die Verzahnung steuerlicher Disziplinen wird im Finanzsteuerbereich immer wichtiger. Während die Big Four mit spezialisierten Umsatzsteuer- und Verrechnungspreisteams punkten, müssen kleinere Einheiten ihr Know-how gezielt bündeln. Personalwechsel wie bei RSM Ebner Stolz oder Baker Tilly haben unmittelbare Auswirkungen auf die Marktposition – und zeigen, wie entscheidend individuelle Köpfe für die institutionelle Beratung geworden sind.

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