Umsätze

Starkes Jahr für EY in der Steuerberatung

Nach PricewaterhouseCoopers (PwC) und Deloitte hat nun auch Ernst & Young (EY) ihre Umsatzzahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Branchenprimus konnte seinen Gesamtumsatz in Deutschland wieder steigern. Der Steuer- und Rechtsbereich sowie die Strategieberatung legten ordentlich zu, Consulting feiert ein außerordentliches Plus. Sorgenkind wird der Wirtschaftsprüfungsarm.

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Grund zur Freude: Unter der Leitung von Alexander Reiter wuchsen die Bereiche Steuern und Recht wieder.

Der Gesamtumsatz der Big-Four-Gesellschaft lag im Geschäftsjahr 2021/2022 bei 2,28 Mrd. Euro. Das bedeutet eine Umsatzsteigerung um 4,6 Prozent und eine positive Wende: Im Vorjahr hatte EY einen Umsatzrückgang verkünden müssen. Die Steuer- und Rechtsberatung als größter Geschäftsbereich setzte 773 Millionen Euro um – ein Wachstum um 5,7 Prozent. Davon entfielen 707 Millionen Euro auf die Steuerberatung, die ihren Umsatz um 5,8 Prozent steigerte (Vorjahr: 668 Mio. Euro). Der Rechtsbereich weist 111 Millionen Euro Umsatz aus und wuchs ebenfalls. Die 111 Millionen Euro beinhalten allerdings auch Fremdumsätze aus dem Consulting und entsprechen nicht dem reinen HGB-Umsatz.  

Die Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Beratung verbuchte einen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent auf 659 Millionen Euro. Hier hatte im Vorjahr noch ein deutliches Plus gestanden. Der Beratungsarm legte um satte 19,3 Prozent zu und kam auf 401 Millionen Euro Umsatz. Auch hier eine Umkehrung des Vorjahres, an dessen Ende ein zweistelliges Umsatzminus gestanden hatte. Der vierte Geschäftsbereich Strategy and Transactions steigerte seinen Umsatz um 4,4 Prozent auf 386 Mio. Euro.

Tax Transaction boomt

EY Tax profitierte im vergangenen Geschäftsjahr vor allen Dingen vom brummenden Transaktionsmarkt. Auch die Beratung zu Tax-Compliance, Outsourcing und von Private Clients seien stark nachgefragt gewesen, erklärte der Branchenprimus auf Nachfrage von JUVE Steuermarkt. Zudem entsandten Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder stärker ins Ausland, sodass auch das Global-Mobility-Geschäft wieder besser lief. Dies schlage sich aber noch nicht im aktuellen Ergebnis nieder, sondern viel mehr auf das nun laufende Geschäftsjahr. Der Rückzug aus dem russischen Markt infolge des Angriffs auf die Ukraine hat ebenfalls zu Steuerberatungsbedarf bei Unternehmen geführt, etwa beim Thema Verrechnungspreise. Zukünftige Schwerpunkte sieht EY im Transformationsgeschäft, vor allem der Beratung zu ESG-Strategien und zur Digitalisierung.   

In der Wirtschaftsprüfung haben sich im vergangenen Geschäftsjahr die verlorenen Prüfmandate ausgewirkt. So hatten sich die Commerzbank, DWS und die Telekom infolge des Wirecard-Skandals neue Wirtschaftsprüfer gesucht. 

Mit den vorgelegten Zahlen behauptet EY seinen Titel als umsatzstärkste Steuerberatungsgesellschaft in Deutschland und baut den Abstand gegenüber PricewaterhouseCoopers (PwC) aus. Laut kürzlich veröffentlichter Geschäftszahlen setzte PwC Tax im letzten Geschäftsjahr 501 Millionen Euro um. 

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