Kurz notiert
Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!
März 2025
Erfolg für Verfassungsbeschwerde gegen BFH-Beschluss
Das Bundesverfassungsgericht hat der Verfassungsbeschwerde einer Steuerpflichtigen gegen einen Beschluss des Bundesfinanzhofs stattgegeben. Der BFH hatte die Nichtzulassungsbeschwerde zur Revision abgelehnt, da die Klägerin keine hinreichenden Folgen einer möglichen Normverwerfung dargestellt habe. Das BVerfG sieht darin eine Verletzung des Anspruchs auf effektiven Rechtsschutz (Art. 19 Abs. 4 GG) und fordert eine erneute Entscheidung des BFH über die Revisionszulassung.
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Kirkland holt Steuerrechtler von Linklaters
Kirkland & Ellis baut die Steuerrechtspraxis am Münchner Standort mit Tim Nobereit als neuem Partner aus. Er wechselt von Linklaters, für die er 6 Jahre lang tätig war, zuletzt als Managing-Associate. Er ist als Rechtsanwalt und Steuerberater doppelqualifiziert. Seine Schwerpunkte liegen in der steuerlichen Begleitung von M&A- und Private-Equity-Transaktionen, Unternehmensumstrukturierungen, Finanzierungstransaktionen sowie internen Ermittlungen. Der Neuzugang reiht sich in mehrere jüngste Partnerzugänge bei Kirkland in Deutschland ein.
BFH ernennt neuen Vorsitzenden des VII. Senats
Dr. Volker Pfirrmann ist zum Vorsitzenden Richter am Bundesfinanzhof (BFH) ernannt worden. Er übernimmt den Vorsitz des VII. Senats, der für Zoll-, Marktordnungs- und Verbrauchsteuerrecht sowie Haftungs- und Vollstreckungssachen zuständig ist. Pfirrmann war seit 2011 am BFH tätig, zuletzt im I. Senat für Internationales Steuerrecht. Von 2020 bis 2025 fungierte er als Pressesprecher des BFH und Vertreter des Präsidialrichters.
Bild: ©Bundesfinanzhof | Andreas J. Focke
Neue Head of Tax bei Dentons
Dr. Pia Dorfmueller (50, Foto) ist seit März neue Leiterin der Praxisgruppe Steuern (Head of Tax Germany) bei Dentons. Sie folgt auf Michael Graf. Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Die Partnerin im Frankfurter Büro ist Expertin für internationales Steuerrecht, Steuerstrukturierung und Umstrukturierungen. Sie engagiert sich zudem als Deutschland-Korrespondentin für Tax Notes International und als Officer des Taxes Committees der International Bar Association. Bevor Dorfmueller zum Juni 2020 als Partnerin zu Dentons kam, war die Steuerberaterin 9 Jahre bei Pöllath.
Alpers & Wessel eröffnet mit Partnerin in Bochum
Zum März ist Stefanie Loos (Foto) bei der Hamburger Kanzlei Alpers & Wessel als Partnerin eingestiegen. Sie kommt von der Recklinghausener Einheit Wuthold & Braun und ist vor allem in der steuerlichen Gestaltungsberatung tätig. Alpers & Wessel hatte sich zum Jahreswechsel nach 10 Jahren von Dornbach getrennt und ist seitdem wieder als selbstständige Kanzlei am Markt aktiv. Loos fungiert von Bochum heraus, perspektivisch soll sie dort auch einen Standort für die Sozietät aufbauen. Alpers & Wessel beschäftigt 75 Mitarbeitende, davon 14 Berufsträger. Mit Stefanie Loos besteht der Gesellschafterkreis nun aus 8 Partnern und Partnerinnen.
Strunk eröffnet Niederlassung in Köln
Die Steuerberatungsgesellschaft Strunk hat eine neue Niederlassung in Köln eröffnet. Dort wird zukünftig York Zöllkau als of Counsel tätig sein. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater kommt von Andersen, wo er gut zwei Jahre ebenfalls als of Counsel gearbeitet hat. Zuvor war er 16 Jahre bei EY, zuletzt als Tax Leader für die EMEIA-Region und Office Manager für den Kölner Standort. Die Kanzlei Strunk teilt sich die neuen Räumlichkeiten im Friesenviertel mit der Rechtsanwaltsgesellschaft Kraus von Dr. Stefan Kraus, der bis Ende 2023 langjährig Geschäftsführer und Mitgründer der Kanzlei Andersen war.
Bild: Prof. Dr. Günther Strunk
Experte für Internationales Steuerrecht wechselt von BDO zur BRB Group
Jan Goedecke ist zum März 2025 als Steuerberater zur BRB Group gewechselt. Bei BDO war er zuletzt 2 Jahre als Partner am Standort Rostock tätig. Der Steuerexperte verfügt zudem über umfangreiche Inhouse-Erfahrung, unter anderem als Head of Tax and Custom bei AIDA Cruises und als Leiter der Konzernsteuerabteilung bei HIH Real Estate. Die BRB Group beschäftigt rund 100 Mitarbeiter an Standorten in Hamburg, Rostock, Schwerin, Lüneburg und Borstel Hohenraden.
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Rise Partners tritt SBC Global Alliance bei
Die Münchner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Rise Partners ist als einziges deutsches Mitglied dem internationalen Empfehlungsverbund SBC Global Alliance beigetreten. Die Kanzlei berät damit exklusiv die Verbundmandate für den deutschen Markt. Fachberater für internationales Steuerrecht bei Rise fungieren als Schnittstelle zwischen der Kanzlei und der Alliance. Der Verbund ist in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Buchhaltung, Versicherung und Unternehmensberatung tätig.
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13 Prozent Einsprüche gegen Grundsteuer-Feststellungsbescheide
Laut Antwort der Bundesregierung (Ds. 20/15022) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (Ds. 20/14591) wurde bis Mitte 2024 gegen 13 Prozent aller Grundsteuer-Feststellungsbescheide Einspruch eingelegt. Diese Quote bezieht sich auf Länder, die das Bundesmodell anwenden. Für andere Bundesländer liegen der Regierung keine Schätzungen vor, wobei auch dort mit Einsprüchen zu rechnen ist.
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Februar 2025
EU-Staaten verhandeln über Steuerstreitbeilegung
Zehn EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, verhandeln über ein multilaterales Übereinkommen zur Einrichtung eines ständigen Streitbeilegungsausschusses für internationale Steuerstreitigkeiten. Das Gremium soll effiziente Schiedsverfahren ermöglichen und von einem Sekretariat unterstützt werden. Grundlage ist die EU-Richtlinie 2017/1852. Die Verhandlungen basieren auf Arbeiten der FISCALIS-Arbeitsgruppen und sollen 2025 abgeschlossen werden.
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Entbürokratisierung: EU-Kommission legt Entwurf für Omnibus-Verordnung vor
Die EU-Kommission hat am 26.2.2025 den Entwurf einer Omnibus-Verordnung zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung vorgestellt. Kernpunkte sind die Anhebung der Schwellenwerte bei der CSRD auf 1.000 Beschäftigte sowie Umsatz über 50 Mio. Euro oder Bilanzsumme über 25 Mio. Euro. Die Berichtspflicht für betroffene Unternehmen wird auf 2028 verschoben. Bei der Lieferkettenrichtlinie CSDDD sollen Sorgfaltspflichten auf direkte Lieferanten beschränkt und die zivilrechtliche Haftung abgeschafft werden.
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