Kurz notiert

Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!

September 2025

Greenfield verstärkt sich mit erfahrenem Berater von SAP

Die Bonner Tax-Tech-Boutique verstärkt sich mit Gerhard Hafner als Partner of Counsel. Er war zuletzt als Chief Product Owner bei SAP SE für den Bereich Enterprise Risk & Compliance innerhalb des Public Cloud Product Management Finance verantwortlich. Bei Greenfield soll sein Schwerpunkt auf der Digitalisierung, Automatisierung und Operationalisierung von Compliance- und Risikomanagementprozessen liegen – insbesondere mit SAP RAM – "um Kunden zukunftsfähige und integrierte Lösungen bereitzustellen", wie Greenfield mitteilte.

Grüne fragen nach Entwicklung von Erbschaften und Schenkungen

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat eine Kleine Anfrage zum Thema Gerechtigkeitslücken in der Erbschaftsteuer eingereicht (Ds. 21/1683). Die Bundesregierung soll Auskunft über die Entwicklung von Vermögensübertragungen durch Erbschaften und Schenkungen der letzten zehn Jahre geben. Gefragt wird nach der Verteilung zwischen Ost- und Westdeutschland sowie zwischen Männern und Frauen. Auch Durchschnitts- und Medianwerte des steuerpflichtigen Erbes sollen ermittelt werden.

Bild: ©JUVE Verlag | Verena Clemens

Ex-DEVK-Steuerchefin wechselt zu Ganteführer

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Die Kanzlei Dr. Ganteführer Marquardt & Partner verstärkt sich zum Oktober mit Sabine Schönfelder als Counsel im Fachbereich Finanzsteuern. Die Steuerberaterin war zuvor über 20 Jahre bei der DEVK-Versicherungsgruppe tätig, zuletzt als Leiterin Steuern. Sie ergänzt das seit 2023 von Partner Daniel Troost aufgebaute Team, das sich auf die steuerliche Beratung von Versicherungsgesellschaften und anderen Finanzdienstleistern fokussiert.

Buse verstärkt Steuerpraxis in Stuttgart

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Die Wirtschaftskanzlei Buse hat Oliver Stein als neuen Steuerrechtspartner für den Stuttgarter Standort gewonnen. Stein wechselt nach über 21 Jahren von Gebauer Stein Rechtsanwälte Avocats. Er bringt umfassende Expertise im internationalen Steuerrecht, insbesondere im deutsch-französischen Rechtsverkehr, mit.

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Bayer-Steuerexperte Kuck verstärkt EY Düsseldorf

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Dr. Tobias Kuck (50) wechselt nach 13 Jahren bei Bayer als Steuerpartner zu EY Düsseldorf. Der Rechtsanwalt und Steuerberater war zuletzt Head of Tax Advisory beim Pharma- und Chemiekonzern. Bei EY soll er die Beratung internationaler Konzerne ausbauen, insbesondere bei Steuerplanung und Transformationsprojekten. Kuck betreute bei Bayer große Transaktionen wie die 63-Milliarden-Dollar-Übernahme von Monsanto. Vor Bayer war er 6 Jahre bei Linklaters tätig.

Alpers & Wessel und Maack & Company fusionieren

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Die Hamburger Kanzleien Alpers & Wessel und Maack & Company haben sich zur Kanzlei Alpers Maack & Wessel zusammengeschlossen. Mit rund 130 Mitarbeitern zählt sie nun zu den größten mittelständischen Steuerkanzleien Norddeutschlands. Elf geschäftsführende Gesellschafter leiten die neue Einheit, die auf 150 Mitarbeiter wachsen soll. Schwerpunkte sind M&A-Beratung für Familienunternehmen sowie ein China Desk. Die Fusion folgt auf strategische Neuausrichtungen beider Kanzleien, darunter die Trennung von Alpers & Wessel von der Dornbach-Gruppe Anfang 2025.

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WTS verstärkt Business-Partnering mit of Counsel

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WTS hat Peter Carstens als of Counsel für den Geschäftsbereich Business-Partnering gewonnen. Der erfahrene Konzernsteuerspezialist war zuvor 17 Jahre Head of Tax bei der Otto Group und 8 Jahre Leiter der Konzernsteuerabteilung bei Axel Springer. Bei WTS soll Carstens Unternehmen bei der Strukturierung und Transformation von Steuerfunktionen unterstützen. WTS bietet im Rahmen des Business-Partnering die teilweise oder vollständige Übernahme von Inhouse-Steuerfunktionen an.

Taylor Wessing verstärkt Steuerpraxis mit Gleiss Lutz-Experten

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Dr. Hendrik Marchal wechselt als Equity-Partner von Gleiss Lutz zu Taylor Wessing nach Hamburg. Der Rechtsanwalt und Steuerberater wird ab Oktober 2025 gemeinsam mit Associate Michael Gröber die Steuerpraxis verstärken. Marchal bringt 17 Jahre Erfahrung in der Beratung von M&A-Transaktionen und im Umsatzsteuerrecht mit. Die Kanzlei will damit ihre Beratung bei großvolumigen M&A-Transaktionen und Umstrukturierungen ausbauen.

Finanzausschuss lehnt AfD-Antrag zu einheitlichem Steuersatz ab

Der Finanzausschuss hat einen Antrag der AfD-Fraktion für einen einheitlichen Einkommensteuersatz von 22 bis 25 Prozent abgelehnt (Ds. 21/589). Das am Modell des Ex-Verfassungsrichters Paul Kirchhof orientierte Konzept sah Freibeträge vor, die Familien mit drei Kindern erst ab 85.000 Euro Jahreseinkommen steuerpflichtig machen würden. CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke kritisierten die mangelnde Gegenfinanzierung. Die AfD hatte Einsparungen bei Migration, Ausland und Klimaschutz vorgeschlagen.

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Kabinett beschließt Steueränderungsgesetz 2025

Das Bundeskabinett hat heute das Steueränderungsgesetz 2025 beschlossen. Es enthält zwei wesentliche Entlastungsmaßnahmen: Die Entfernungspauschale wird ab 2026 einheitlich auf 38 Cent pro Kilometer erhöht. Zudem wird der Umsatzsteuersatz für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen ab 2026 auf 7 Prozent gesenkt. Zusätzlich wird die Steuerentlastung für Agrardiesel vollständig wieder eingeführt und die Rechtsgrundlagen für die ordnungsgemäße Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer bei Nutzung der Zentralen Zollabwicklung geschaffen. Die Maßnahmen sollen Bürger und Unternehmen um jährlich 5,5 Mrd. Euro entlasten.

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IDW kritisiert kurze Frist für Stellungnahme zum Steueränderungsgesetz 2025

Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat in einem Schreiben an das Bundesfinanzministerium die kurze Frist zur Stellungnahme zum Referentenentwurf des Steueränderungsgesetzes 2025 kritisiert. Sechs Tage vor Kabinettsbefassung, die für morgen, den 10. September geplant ist, sei für eine systematische Analyse zu knapp. Inhaltlich begrüßt das IDW zwar Vereinfachungen im Gemeinnützigkeitsrecht, warnt aber vor neuen Rechtsunsicherheiten durch Wechselwirkungen mit Umsatzsteuer und Spendenhaftung. Das Institut fordert zudem einen Mentalitätswandel in der Verwaltung für praxistaugliche Lösungen.

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