Kurz notiert

Was tut sich in der Steuerwelt? Lesen Sie weitere aktuelle Nachrichten kurz und knapp im übersichtlichen Branchen-Ticker!

Mai 2025

WTS PSP AI und Semitax kooperieren bei KI-Lösungen

WTS PSP AI und Semitax haben eine exklusive Kooperation im Bereich KI und Datenanalyse vereinbart. Die KI-Plattform plAIground von WTS PSP AI wird mit dem Analysetool Audipy von Semitax verknüpft. Nutzer können künftig beide Technologien auf einer gemeinsamen Cloud-Plattform nutzen. Die Integration ermöglicht KI-gestützte Dialoge zu Steuerthemen sowie Echtzeit-Datenanalysen wie Lückenanalysen und Anomalieerkennung. Perspektivisch soll eine gemeinsame Cloudstruktur entstehen, die höchste Standards bei Datenschutz und Skalierbarkeit erfüllt.

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Bundesrechnungshof fordert Stärkung der Einnahmebasis

Der Bundesrechnungshof drängt auf eine Stärkung der staatlichen Einnahmebasis. In einem Bericht (Ds. 21/32) werden 22 Maßnahmen vorgeschlagen, die Bund und Ländern Mehreinnahmen von 30 Milliarden Euro jährlich bringen könnten. Dazu gehören der Abbau von Steuervergünstigungen, etwa für Dieselkraftstoff, die Verbesserung der IT in Steuerbehörden und die Stärkung der Steuerfahndung. Zudem sollen Vollzugsdefizite abgestellt und Besteuerungslücken bei Plattformökonomie und Kryptowerten geschlossen werden.

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BStBK: Zahl der Steuerberater gestiegen

Die Bundessteuerberaterkammer (BStBK) hat ihre Berufsstatistik 2024 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Steuerberater in Deutschland auf 103.186 gestiegen. Den größten Zuwachs verzeichnete die Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe mit kanpp 4.000 Mitgliedern. Die meisten Berufsträger sind in der Kammer München mit 10.583 Mitgliedern registriert. Die Frauenquote stieg auf den bisherigen Höchststand von 38,8 Prozent.

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April 2025

Clifford Chance ernennt Steuer-Counsel in Frankfurt

Clifford Chance hat Dr. Steffen Waadt zum Counsel im Bereich Tax, Pensions & Employment am Frankfurter Standort ernannt. Waadt berät Mandanten bei nationaler und internationaler Steuerplanung, insbesondere bei der Strukturierung von M&A-Transaktionen und Restrukturierungen. Zudem vertritt er Mandanten in Steuerstreitigkeiten und ist auf strukturierte Finanzierungen spezialisiert. Die Ernennung erfolgt zum 1. Mai 2025. Insgesamt wurden in Deutschland ein Senior Counsel und acht neue Counsel ernannt.

Partnerernennung bei Freshfields

Ebenfalls zum 1. Mai 2025 ernennt Freshfields in Deutschland sechs Partner, darunter den Steuerspezialisten Dr. Sebastian Röger. Der Rechtsanwalt ist Mitglied der Praxisgruppe Tax und berät am Frankfurter Standort schwerpunktmäßig zu steuerrechtlichen Fragen mit Finanzbezug. Zu seinen Mandanten zählen sowohl Finanzinstitute als auch Unternehmen. Darüber hinaus berät Röger zu steuerrechtlichen Fragestellungen im Bereich Private Capital und Asset Management.

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Freshfields befördert Steuerexperten zum Counsel

Freshfields hat zum 1. Mai 2025 weltweit 40 neue Counsel ernannt, davon 13 in Deutschland und Österreich. Im Steuerrecht wurde Björn Junior am Standort Hamburg zum Counsel befördert. Der Steuerrechtsexperte berät Mandanten bei nationalen und internationalen Unternehmenssteuerrechtsfragen. Seine Schwerpunkte liegen in der Strukturierung von M&A-Transaktionen sowie der steueroptimierten Unternehmensrestrukturierung.

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BFH: Gewerbesteuer aus Offshore-Windkraftanlagen geht an Kommunen

Die Wirtschaftskanzlei Möhrle Happ Luther hat unter der Federführung ihres Namenspartners Dr. Tobias Möhrle ein Grundsatzurteil beim Bundesfinanzhof (BFH) für die Stadt Oldenburg errungen. Demnach steht die Gewerbesteuer aus Offshore-Windkraftanlagen vollumfänglich den Kommunen zu. Eine Rechtsverordnung des Landes Niedersachsen zur Beteiligung am Steueraufkommen wurde für unwirksam erklärt. Das Urteil hat weitreichende Folgen für die Verteilung der Gewerbesteuer aus gemeindefreien Gebieten und betrifft große Teile der Offshore-Windkraft-Branche.

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NRW: Steuerfahndung startet Aufarbeitung von Steueroasen-Daten

Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) und die Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität Bochum intensivieren die Verfolgung von Steuerhinterziehung durch Offshore-Firmen. Das zum Januar 2024 gegründete LBF NRW, erste Landesbehörde ihrer Art, bündelt rund 1.200 Experten. Die Staatsanwaltschaft Bochum bringt Erfahrung aus "Steuer-CD-Verfahren" mit über 8.000 Beschuldigten ein. Erste Durchsuchungen wurden bereits durchgeführt.

Zur Gründung der Landesbehörde lesen Sie auch unsere Meldung vom 23.10.2023.

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Minoggio Grezesch Bachmann holt of Counsel in Hamburg

Der Steuerrechtler Markus Krause wechselt zum 15. April als of Counsel zu Minoggio Grezesch Bachmann in Hamburg. Der Fachanwalt für Steuerrecht wird sich auf Erbschaftsteuerkonflikte, Betriebsprüfungen und Steuerstrafverteidigung fokussieren. Krause war zuvor selbstständig und fungiert als Vertrauensanwalt einer Kanzlei in Singapur. Für die im September 2024 fusionierte Kanzlei ist es der erste Neuzugang am Hamburger Standort.

Zur Fusion von Minoggio und Grezesch & Bachmann lesen Sie auch unsere Meldung vom 22.07.2024.

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Schleswig-Holstein startet anonymes Steuerhinweisportal

Das Finanzministerium Schleswig-Holstein hat ein digitales Hinweisgeberportal zur Bekämpfung von Steuerkriminalität eingeführt. Über das Portal können Hinweise zu Steuervergehen anonym an die Steuerfahndung übermittelt werden. Anders als bei bisherigen anonymen Meldungen ermöglicht ein digitaler Postkasten die verschlüsselte Kommunikation zwischen Hinweisgebern und Behörde. Bisherige Meldemöglichkeiten per Brief, E-Mail oder Telefon bleiben bestehen.

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BFH billigt geschlechtsspezifische Sterbetafeln bei Erbschaft- und Schenkungsteuer

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat die Verwendung geschlechtsspezifischer Sterbetafeln bei der Bewertung lebenslänglicher Nutzungen für die Erbschaft- und Schenkungsteuer bestätigt (Az. II R 38/22, II R 41/22, III R 42/22; Urteile vom 20.11.2024). Die Richter sehen darin keinen Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot aus Art. 3 GG. Die unterschiedlichen statistischen Lebenserwartungen von Männern und Frauen rechtfertigten eine differenzierte Bewertung. Dies ermögliche genauere und realitätsgerechtere Ergebnisse bei der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit.

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