Umsätze

EY mit Minus in der Steuerberatung

Autor/en
  • Catrin Behlau

Dämpfer für Ernst & Young (EY) in der Steuerberatung: Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Big-Four-Gesellschaft dort fast zwei Prozent weniger Umsatz.

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Foto: ©Andreas Anhalt / JUVE Verlag
Alexander Reiter

Insgesamt musste EY einen Umsatzrückgang von rund 1,5 Prozent verkraften: So erwirtschaftete die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 2,12 Milliarden Euro, im Jahr davor hatten noch 2,15 Milliarden Euro zu Buche geschlagen. Dies sei, so EY in einer Mitteilung, vor allem auf Corona-Effekte zurückzuführen. Anders als Wettbewerberin PricewaterhouseCoopers (PwC) hat EY die Zahlen nicht „corona-bereinigt“ angegeben. PwC hatte beispielsweise durchschnittliche Kosten für Reisen, die jedoch nicht stattgefunden haben, auf die tatsächlichen Umsätze addiert. Darauf hat EY verzichtet.

Größtes Wachstum verzeichnete demnach die Wirtschaftsprüfung: Hier stieg der Umsatz um 5,6 Prozent von 648 Millionen Euro auf 684 Millionen Euro. EY ist einer der Gewinner der Prüferrotation und konnte zuletzt einige Großmandate in der Wirtschaftsprüfung hinzugewinnen. Allerdings hatte EY auch im Zuge der Wirecard-Affäre einige Prüfmandate verloren, beispielsweise das der Deutschen Telekom.

Demgegenüber mussten die anderen Geschäftszweige Rückgänge verzeichnen: Die Steuer- und Rechtsberatung verbuchte insgesamt einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 731 Millionen Euro. Davon entfielen 668 Millionen Euro auf die Steuerberatung (Vorjahr 680 Millionen Euro) – ein Umsatzminus von rund 1,8 Prozent.

Einen größeren Umsatzsprung machte EY in der Rechtsberatung. Der Rechtsberatungsarm EY Law hatte sich zuletzt personell verstärkt, unter anderem mit einem Public-Services-Team von PwC. Während die Abgänge dort für ein sattes Umsatzminus sorgten, schlugen sie bei EY voll ein: Mit einem Umsatzwachstum auf 102 Millionen Euro konnte EY Law ein phänomenales Jahr verbuchen (Vorjahr 65,6 Millionen Euro). Allerdings seien diese 102 Millionen Euro nicht der reine HGB-Umsatz, sondern bezögen auch Innenumsätze mit anderen Service Lines mit ein, wie EY auf Nachfrage mitteilte. Somit schlagen sich rund 40 Millionen Euro, die EY Law erwirtschaftete, nicht im Gesamtumsatz nieder.

In der Steuerberatung war es einmal mehr die starke Transaktionspraxis, die für gute Zahlen sorgte, zudem der Beratungsbedarf bei Restrukturierungen und zu Outsourcing. Hier dürfte jedoch das FISG in Zukunft einige Erschwernisse bieten. Einen Dämpfer erhielt hingegen die Global Mobility-Praxis: Aufgrund der Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie seien deutlich weniger Entsendefälle aufgetreten, so EY.

Der Umsatz im Bereich Strategy and Transactions ging im Berichtsjahr um 2,8 Prozent auf 370 Millionen Euro zurück. Die Consulting-Sparte verzeichnete einen Umsatzrückgang um 11,5 Prozent auf 336 Millionen Euro.

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