Im Geschäftsjahr 2020/21, das am 30. September endete, kam KPMG auf eine Gesamtleistung von 1,99 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,93 Milliarden Euro), was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht.
Auf die Steuer- und Rechtsberatung entfielen dabei insgesamt 571 Millionen Euro (Vorjahr: 545 Millionen Euro), ein Plus von gut 4,8 Prozent. Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen vor allem der Rechtsberatungsarm KPMG Law zum Teil hohe zweistellige Wachstumraten verzeichnete und die Steuerberatung nur kleine Sprünge machte, wuchsen beide Disziplinen relativ gesehen zuletzt in etwa gleich stark. Die Rechtsberatung wuchs um 4,8 Prozent auf 130 Millionen Euro (Vorjahr: 124 Millionen Euro) und die Steuerberatung um 4,7 Prozent auf 441 Millionen Euro (Vorjahr: 421 Millionen Euro). Trotz dieses positiven Ergebnisses kommt KPMG jedoch noch nicht an die Nummer 2 in der Steuerberatung heran. Denn auch PricewaterhouseCoopers (PwC) wuchs im vergangenen Geschäftsjahr mit 5,7 Prozent auf gut 491 Millionen Euro überdurchschnittlich stark. Allerdings hat PwC bei ihren Umsatzzahlen durchschnittliche Kosten für Reisen, die aufgrund von Corona nicht erfolgt waren, auf die tatsächlichen Umsätze gerechnet, um die Zahlen vergleichbar zu machen.
„Das Wachstum in der Steuerberatung resultiert vor allem aus sehr lebhaftem M&A-Geschäft sowie einer starken Nachfrage nach steuerlicher Beratung im Zusammenhang mit Digitalisierungs- und Transformationsprojekten“, so Mathias Oberndörfer, Vorstand Recht und Steuern bei KPMG.
Musterschüler und schon länger stärkste Service Line ist aber der Bereich Advisory. Schlug im Vorjahr nur ein mageres Plus von 0,4 Prozent zu Buche, kam KPMG im Beratungsgeschäft, das neben der klassischen Managementberatung auch Deal Advisory sowie Public Sector Consulting umfasst, zuletzt auf 773 Millionen Euro (Vorjahr: 712 Millionen Euro), was einem Wachstum von 8,6 Prozent entspricht. Hier habe die Pandemie nun wie ein Beschleuniger gewirkt, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Becker.
Einzig in der Wirtschaftsprüfung musste KPMG Federn lassen. So kam die Big-Four-Gesellschaft bei ihrer einstigen Paradedisziplin in Deutschland zuletzt auf einen Umsatz von 634 Millionen Euro (Vorjahr: 662 Millionen Euro) – ein Rückgang von 4 Prozent. Vor allem die Prüferrotation macht KPMG hier zu schaffen. Wobei Becker auch in diesem Zusammenhang positiv in die Zukunft blickt. Demnach habe KPMG im vergangenen Geschäftsjahr im Prüfungsgeschäft die höchsten Effekte seit Beginn der Rotation zu verzeichnen. „Damit ist nun der Gipfel überschritten und dieses Thema liegt hinter uns.“